Was ist Mut?

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Abischai
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#11 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Abischai » Mi 15. Jan 2014, 21:45

"triebgesteuert"...

Im sexuellen Bereich gilt das als minderwertig.

Der "Trieb" (ich verstehe darunter einen unbewußten naturgemäßen/schöpfungsgemäßen Antrieb) ist grundsätzlich da. Aber wir unterscheiden uns als Menschen vom Tier u.a. dadurch, daß wir dem Trieb einen Willen überordnen können.

Entscheidung und Disziplin sind die natürlichen Feinde des Triebes.

Mut ist nicht triebgesteuert, es sei denn man wagt unüberlegt für die SEINEN sein Leben, das geht vielleicht auch als "Trieb" durch.
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Janina
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#12 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Janina » Mi 15. Jan 2014, 22:08

Abischai hat geschrieben:"triebgesteuert"...
Im sexuellen Bereich gilt das als minderwertig.
Denkst du? :roll:

Abischai hat geschrieben:Aber wir unterscheiden uns als Menschen vom Tier u.a. dadurch, daß wir dem Trieb einen Willen überordnen können.
Auch das halte ich für ein Gerücht. Schonmal was von der dritten Kränkung der Menschheit gehört?

Pluto
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#13 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Pluto » Mi 15. Jan 2014, 22:12

Abischai hat geschrieben:Aber wir unterscheiden uns als Menschen vom Tier u.a. dadurch, daß wir dem Trieb einen Willen überordnen können.
Schon. Aber es gelingt so oft nicht, dass man sich nicht darauf verlassen kann. Unser Denken ist nun mal mit Reflexen und Instinkten unzertrennlich durchwoben.
Entscheidung und Disziplin sind die natürlichen Feinde des Triebes.
Mag sein, aber in der Praxis gewinnt oft der Trieb.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#14 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Abischai » Mi 15. Jan 2014, 22:14

Ob ich weiß, was die "dritte Kränkung der Menschheit" ist? Nö, was ist das?

Was die "Triebsteuerung" beim Sex angeht, so meine ich damit, daß man normalerweise von seinem Trieb "angetriggert" wird, hernach aber wohl doch sehr überlegt weitergeht. Anderes stelle ich mir nicht so lustig vor, vor allem was das jeweilige Gegenüber angeht.

Aber bleiben wir beim "Mut", das andere schweift zu weit ab.
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#15 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Pluto » Do 16. Jan 2014, 00:49

Abischai hat geschrieben:Ob ich weiß, was die "dritte Kränkung der Menschheit" ist? Nö, was ist das?
Ich weiß nicht ob Janina das meint, aber in der Psychologie ist es die Beobachtung, dass das bewusste Denken nur ein kleiner Teil der Informationsverarbeitung im Gehirn darstellt. Das menschliche Denken wird von Trieben und anderen unbewussten Einflüssen bestimmt.
Man spricht oft von der Analogie, dass rationales Denken nur wie die Spitze eines Eisbergs ist.

So viel also zu den Emotionen (gefällt mir besser als "Triebe"), welche unser tägliches Leben beherrschen. Wenn es nicht so wäre, wäre wir ja nichts weiter als etwas bessere Roboter.
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closs
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#16 Re: Was ist Mut?

Beitrag von closs » Do 16. Jan 2014, 01:02

Pluto hat geschrieben: Wenn es nicht so wäre, wäre wir ja nichts weiter als etwas bessere Roboter.
Das könnte man genauso umgekehrt sagen: Gäbe es nur Triebe und keinen Willen, wären wir ja nichts weiter als etwas bessere Tiere.

Trotzdem stehe ich hier Deiner Auffassung näher - allein deshalb, weil Wille Folge von Erkenntnis ist, die man erst einmal haben muss.

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#17 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Lamarck » Do 16. Jan 2014, 01:40

Hi Abischai!

Abischai hat geschrieben: "triebgesteuert"...

Im sexuellen Bereich gilt das als minderwertig.

Überlege Dir einmal, warum Du hier mit Sex kommst. Gibt doch auch noch andere Triebe, oder nicht?




Abischai hat geschrieben: Der "Trieb" (ich verstehe darunter einen unbewußten naturgemäßen/schöpfungsgemäßen Antrieb) ist grundsätzlich da. Aber wir unterscheiden uns als Menschen vom Tier u.a. dadurch, daß wir dem Trieb einen Willen überordnen können.

Entscheidung und Disziplin sind die natürlichen Feinde des Triebes.

Wenn das Fleisch schwach ist, ist dies nur eine Impulskontrollstörung. Wenn Du sagst, der Wille wäre dem Trieb übergeordnet und ist ex negativo feststellbar, wie willst Du dann einen Willen, der dem Trieb nachgibt, von dem Willen, der eben nicht diesem nachgibt, unterscheiden? Wille ist wille ... .




Abischai hat geschrieben: Mut ist nicht triebgesteuert, es sei denn man wagt unüberlegt für die SEINEN sein Leben, das geht vielleicht auch als "Trieb" durch.

Mutig kann nur der Mensch sein, der Angst empfindet, aber diese trotzdem aus rationalen Gründen überwindet. Dumme Menschen können erst gar nicht mutig sein - selbst dann, wenn sie als Helden gefeiert werden.




Cheers,

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#18 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Lamarck » Do 16. Jan 2014, 01:43

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wenn es nicht so wäre, wären wir ja nichts weiter als etwas bessere Roboter.
Das könnte man genauso umgekehrt sagen: Gäbe es nur Triebe und keinen Willen, wären wir ja nichts weiter als etwas bessere Tiere.

Trotzdem stehe ich hier Deiner Auffassung näher - allein deshalb, weil Wille Folge von Erkenntnis ist, die man erst einmal haben muss.

Wille ist eine Ausprägung des allgemeinen Überlebenstriebs. Und selbstverständlich sind Tiere nichts weiter als 'etwas schlechtere' Menschen ... .




Cheers,

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#19 Re: Was ist Mut?

Beitrag von Pluto » Do 16. Jan 2014, 01:51

closs hat geschrieben:Trotzdem stehe ich hier Deiner Auffassung näher - allein deshalb, weil Wille Folge von Erkenntnis ist, die man erst einmal haben muss.
Warum braucht es rationale Erkentnis? Triebe erscheinen mir als genauso legitimes Mittel der Erkentnis.
Genügt es nicht auf Grund von Instinkten (Triebe) zu erkennen, dass etwas für uns gut ist, danach unseren Willen auszudrücken?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#20 Re: Was ist Mut?

Beitrag von closs » Do 16. Jan 2014, 08:50

Lamarck hat geschrieben: Und selbstverständlich sind Tiere nichts weiter als 'etwas schlechtere' Menschen ... .
Es wird ein Definitions-System geben, durch das Deine Aussage schlüssig ist.

Pluto hat geschrieben:Warum braucht es rationale Erkentnis?
Auch hier: Wir müssten klären, wie "Erkenntnis" zu definieren ist. - Im christlichen Bezugs-System hat Erkenntnis immer etwas mit Gott zu tun. - Definiert man Erkenntnis rein danach, dass man danach schlauer ist als vorher ("Ich habe mich gestern vollgesoffen, was mir heute die Erkenntnis bringt, dass ich Kopfschmerzen habe") oder komplett wertfrei ("Ich erkenne, dass ich jetzt jemanden umbringen will"), ist das eine ganz andere Besetzung des Worts.

Mir wird immer klarer, dass Kernbegriffe, die wir ständig benutzen, unterschiedlich besetzt sind.

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