Darkside hat geschrieben:Abgesehen davon auch Tipler nirgendwo darlegt, dass hier oder dort die Dimension "Zeit" nicht mehr existiert
Das habe ich damals anders gelesen - "Die Omegapunkt-Theorie ist eine kosmologische Theorie, die aus der allgemeinen Relativitätstheorie abgeleitet werden kann, wenn man die Entwicklung des Weltall vom Urknall bis jetzt in die Letzte Zukunft fortsetzt. Die in den Einsteinschen Gleichungen offenbleibenden Parameter und Randbedingungen werden dabei aus einer Endbedingung bestimmt, deren wesentliche Aussage darin besteht, daß alle zeitartigen Weltlinien in solcher Weise in einen Raumzeit-Endpunkt einmünden sollen" (Bertram Köhler - habe ich gerade nachgegoogelt). - Ja - so in etwa habe ich das in Erinnerung. - Wenn ich mich recht erinnere, hat Tipler diesen Raumzeit-Endpunkt als zeitfrei definiert.
Tipler ist ja nur für Naturalisten interessant - weil er deren Sprache spricht. - Die Kernaussage habe ich schon Jahre vorher dialektisch erschlossen - weshalb ich mich ja so diebisch gefreut habe, dass es da auch aus der Physik ähnliche Gedanken gibt. - Denn vom Grundgedanken stimmt Tiplers Ergebnis mit den spirituellen Schlussfolgerungen überein. -
Allerdings werden Tiplers Schlussfolgerungen daraus NICHT in geistigen Kreisen geteilt - aber das wäre ein anders Thema.
Darkside hat geschrieben:Man könnte auch sagen: Gott ist Hass!
Man könnte auch sagen, nächster Montag ist freier Samstag. - Das Albern geht wieder los.
Darkside hat geschrieben:Das Theodizee-Problem ist auch dir nicht unbekannt - auflösen kannst du sie nicht.
Was hat die Theodizee-Frage mit "Allmacht" und "Allwissen" zu tun?
Zur Theodizee-Frage: Diese Frage ist schwer bis nicht zu beantworten, weil Leid ein ausschließlich subjektives, intimes Geschehen ist - letztlich ein Geschehen zwischen Gott und Mensch. Deshalb verbieten sich komparative Gedanken ("ICH leide aber mehr als DU").
Es verbieten sich auch quantitative Gedanken, weil es für den EINEN Leidenden egal ist, ob er der einzige Leidende auf der Welt ist oder er gleichzeitig mit 5 Milliarden leidet.
Weiterhin kann man Leid nicht objektivieren. - Zwar wird die Wissenschaft (zu Recht) einwenden, dass man dies oder jenes zu Leidstufen x und y sagen könne - aber das sagt nichts darüber aus, WIE jemand leidet.
Die Theodizee-Frage ist dann beantwortet, wenn geklärt ist, ob Gott zum richtigen Zeitpunkt (welcher das ist, weiß keiner, weil dies ausschließlich zwischen dem Betroffenen und Gott geschieht) im Leid präsent ist. - Mit anderen Worten: Es ist eine dieser Fragen, die - wie manches andere auch - im Dasein nicht geklärt werden können.
Am Nähesten kommt aus meiner Sicht Bonhoeffer ran, wenn er sagt: "Gott wird mir nicht mehr auflegen als ich tragen kann" - selbstverständlich ist das eine Glaubensaussage. - Wenn sie sich als richtig erweist, ist die Theodizeefrage gelöst.
ThomasM hat geschrieben:allmächtig und allwissend
Was ist da der Widerspruch?
Pluto hat geschrieben:Seine Omega-Punkt Theorie ist ein kläglicher Versuch, die Physik mit der Eschatologie des Christentums zu vereinen
Seine Schlussfolgerungen finde ich auch nicht super - wichtig ist mir das Votum von (ihn ablehnenden) Wissenschaftlern, die ihm zugestehen, dass er richtig gerechnet hat - die Existenz eines Omega-Punktes als theoretisch möglich ist.
Pluto hat geschrieben: Wie kann Gott, der von vielen Christen als Person empfunden wird, ein Attribut seiner selbst sein?
Weil "Liebe" in
dieser Definition eben KEINE Eigenschaft, kein Attribut, sondern Person ist. - Wahre (!!!) Liebe zwischen Menschen wäre demnach ein Wirken durch Gott persönlich. - Was glaubst Du, warum es so ernste Ehe-Zeremonien gibt?
Pluto hat geschrieben:Deine Definition der Liebe, ist vermutlich deine ganz private Meinung
Sie ist sowohl meine Meinung als auch eine ganz wesentliche Grundlage der christlichen Spiritualität.
Pluto hat geschrieben:Aber Liebe als "Vereintheit von Schöpfung und Schöpfer" zu vestehen, wie du es ausdrückst kann ich echt nicht verstehen.
Verständlich - das ist auch ziemlich arg zu Ende gedacht. Der "normale" Christ geht da auch nicht so weit.
Im Grunde sollte man gar nicht so weit gehen müssen, weil die Aufgabe des Menschen ist: "Was Du dem Geringsten getan hast, hast Du mir (Gott) getan". - In diesem einfachen Satz steckt eigentlich alles drin - muss man es allgemeingültig erklären, kommen dann halt solche etwas abgehobenen Sachen raus wie "Vereintheit von Schöpfung und Schöpfer". - Immer wieder: 1.Kor. 13 reicht vollkommen aus - alles andere wird zur Dia-Lektik und somit zum Feld des Dia-Bolus.
Pluto hat geschrieben:Dann kannst du mir sicher erklären, wie folgender Vers zu verstehen ist:
Das ist die Masche wie "Alle Kreter lügen" - sophistische Spielchen.
Rein sachlich falsch ist, dass Gott unterstellt wird, er könne seine Meinung ändern (da gibt es diesbezüglich leider bedauerliche Fehlübersetzungen in der Bibel).
Im Sein ohne Zeit gibt es keine Entwicklung - weil diese nicht nötig ist. - Denn Entwicklung ist doch die Folge davon, dass etwas nicht vollkommen ist - das Vollkommene KANN sich aber nicht entwickeln.
Karen Owen würde wahrscheinlich daraus schließen, dass Gott nicht allmächtig sei, weil er seine Allmacht nicht in eine Nicht-Allmacht verwandlen könne.

- So wie die Tatsache, dass Jesus über den See Genetsareth lief, ein Beleg wäre, dass er nicht schwimmen kann.
Pluto hat geschrieben:Kann Gott unlogisch handeln, oder ist er, wie der Rest der Welt an die universalen Gesetze der Logik gebunden?
Geschaffen: Ja - ob er an sie gebunden ist, weiß ich nicht. - Jedenfalls ist er nicht notwendigerweise an sie gebunden - BEgründung:
Selbst von Chaos-Forschern und QM-Leuten hört man, dass es Grenzbereiche gibt, die sich logisch nicht mehr fassen lassen können.
Wenn man "Logik" mit "Kausalität" wesensmäßig verbinden würde - reine Verständnis-Frage an Dich: Was ist die Logik bei der Schrödinger-Katze?
Persönlich vermute ich, dass Logik erst einmal eine System-Größe ist - ob diese Größe für alle Systeme gilt, werden wir nicht ermitteln können (wir können diesbetüglich nur die naturalistische Welt untersuchen).