Neue Methoden der Schulmedizin

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barbara
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#31 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von barbara » Mi 27. Nov 2013, 16:52

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Eine gewisse Vorsicht und Zurückhaltung ist also durchaus angebracht.
Auch minimal invasive Methoden haben ein Restrisiko, was der Arzt berücksichtigen muss. Aber eins ist Gewiss, die Gefahren von Magnetfeldern sind um ein Vielfaches niedriger als beim Einsatz von Röntgenstrahlen. Und wenn bei einer Geburt Komplikationen vermieden werden können, ist MRI eindeutig die Methode der Wahl.

nein, um bei einer Geburt Komplikationen zu vermeiden, ist die erste Wahl eine gute Hebamme (die gegebenenfalls einen Arzt beizieht). Und nicht etwa, die werdende Mutter in eine Maschine zu stecken.

gruss, barbara

R.F.
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#32 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von R.F. » Mi 27. Nov 2013, 16:52

Joachim Müller-Jung rezensiert in der heutige Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen das Buch von Wolf-D. Beecken “Das kleine Buch vom Krebs”.

Tatsächlich hat es den in den sechziger Jahren angekündigten Sieg über den Krebs...noch immer nicht gegeben. Jeder Krebs ist anders, und jeder Tumor entwickelt sich unterschiedlich, jeder hat auch andere Schwachstellen. Und um diese Schwachstellen im System Krebs wie im System Krebsmedizin offenzulegen, geht es Beecken auf vielen Seiten.

Leider scheint Beecken von der Sicht des Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft, wonach zwei Drittel der Krebserkrankungen durch Änderung der Lebensweise vermieden werden können, unbeeindruckt zu sein. Auch auf die Möglichkeit, mithilfe der Genetik Ursachenforschung zu betreiben, schein er nicht einzugehen. Es geht ihm offenbar nicht von Vorbeugung, sondern vielmehr darum, den Erkrankten durch den Reparaturbetrieb zu begleiten...

Aber was meint der Autor zum Expertengehabe von Frau Nina?

Er versetzt den Patienten damit annähernd in die Lage, praktisch auf Augenhöhe mit dem Arzt zu kommunizieren - zumindest im Hinblick auf die Aktualität der medizinischen Informationen.

barbara
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#33 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von barbara » Mi 27. Nov 2013, 16:56

R.F. hat geschrieben:Mehrere aus meinem Bekanntenkreis sind Ärzte. Ihnen fehlendes Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Patienten zu unterstellen, wäre grotesk. Sie alle arbeiten nicht selten bis zur Erschöpfung.

Sprich: fehlendes Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich selbst. Selbstausbeutung ist auch Ausbeutung. Wie sollen sie dann ihren Patienten gesunde Verhaltensweisen vermitteln, wenn sie selbst das nicht tun?


Bei vielen Erkrankungen sind sie in der Lage, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, das Schlimmste zu verhüten. Doch leider gelingt das in viel zu vielen Fällen nicht. Man kann aber es nicht zuletzt an den steigenden Kosten sehen, dass das heutige System schon finanziell an die Grenzen stößt.

Herkämmliche Medizin fängt erst an, wenn das Kind schon im Brunnen liegt und schreit.

Der Aspekt: dafür zu sorgen, dass das Kind gar nicht erst reinfällt, fühlt sie sich nicht zuständig. Was bedauerlich ist.


Es fehlt der Kopf an der Spitze der Gesellschaft. Eine Autorität, die die richtige Richtung vorgibt.

nein, bitte nicht. Bitte keine Träume vom allmächtigen Diktator.

Wenn bereits ein solcher Vorschlag, der ja nur der Beginn einer Reform sein könnte, auf derartigen Widerstand stößt, sind von der heutigen Politik wirksame Maßnahmen zur Verringerung der Krebserkrankungen nicht zu erwarten.

Das Problem am Vorschlag war, dass er die Leute wie kleine Kinder behandelt. Und mündige, erwachsene Menschen mögen das eben nicht.

Das bedeutet keineswegs, dass Menschen grundsätzlich gegen Massnahmen zur Verbesserung der Gesundheit seien.

gruss, barbara

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Lamarck
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#34 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von Lamarck » Do 28. Nov 2013, 17:55

Hi Janina!

Janina hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben: was verstehst du denn unter harmlos als Physikerin? Und was versteht ein Bio-Physiker unter harmlos?
Nicht-ionisierende Strahlung.

Der Vollständigkeit halber: http://www.gesetze-im-internet.de/bunde ... gesamt.pdf




Cheers,

Lamarck
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#35 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von Pluto » Do 28. Nov 2013, 23:47

barbara hat geschrieben:Herkämmliche Medizin fängt erst an, wenn das Kind schon im Brunnen liegt und schreit.
Schon mal was von Präventivmedizin gehört? :?
Ist heute eines der meistbeachteten Gebiete er Medizin (z. Bsp. Mammografie).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#36 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von closs » Fr 29. Nov 2013, 00:13

Pluto hat geschrieben:Schon mal was von Präventivmedizin gehört?
Natürlich - es ist ohnehin wenig ergiebig, zwei Disziplinen gegeneinander auszuspielen. - Ohne Schuldmedizin wäre ich schon mindestens 1 x tot.

Nichtsdestoweniger hat Barbara da schon einen wichtigen Punkt angestoßen: Wenn die Menschen

a) vernünftig leben würden,
b) Alltags-Krankheiten nicht medizinisch unterdrücken lassen würden,
c) erst dann zu Antibiotika(Kortison/etc. greifen würden, wenn Naturheilmittel nicht ausreichend sind,
d) etc.

würde a) die Bevölkerung gesünder sein und b) die Krankenkassen um Milliarden entlastet sein.

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#37 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von Pluto » Fr 29. Nov 2013, 00:47

closs hat geschrieben:c) erst dann zu Antibiotika(Kortison/etc.) greifen würden,
Ähm... Kortison ist erstens kein Antibiotikum, und wird zweitens vom Körper selbst erzeugt. Es ist das wichtigste Steroidhormon der Nebennieren.
Wenn man Kortison verabreicht unterstützt man die Funktion des Körpers mit seiner entzündungshemmenden Wirkung. Seinen schlechten Ruf erhielt das Kortison in en 60er Jahren als Wundermittel gepriesene Hormon, weil es aus Unwissen in viel zu hoher Dosis angewandt wurde, was zu bedauernswerten Nebenwirkungen führte. Heute setzt man es gezielter ein. Man kann es sogar in kleinen Dosen (bis 7mg/Tag) bedenkenlos einsetzen. Das einzige Problem ist, dass die Nebennieren auf diesen "Spiegel" reagieren, in dem sie die Körpereigene Produktion reduzieren, bzw. einstellen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#38 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von closs » Fr 29. Nov 2013, 01:09

Pluto hat geschrieben:Kortison ist erstens kein Antibiotikum
Sorry - kam so rüber - es sollte ein "/" sein. Es ist selbstverständlich ein Hormon.
Pluto hat geschrieben: Das einzige Problem ist, dass die Nebennieren auf diesen "Spiegel" reagieren, in dem sie die Körpereigene Produktion reduzieren, bzw. einstellen.
Das sagt mein Hausarzt auch - weshalb er es nur verordnet, wenn es wirklich nötig ist.

Mir ging es auch nicht um EIN Mittel, sondern darum, dass Medikamente oft vorauseilend gegeben werden, obwohl es nicht nötig wäre, wenn man anders mit Gesundheitsstörungen umginge.

barbara
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#39 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von barbara » Fr 29. Nov 2013, 06:54

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Herkämmliche Medizin fängt erst an, wenn das Kind schon im Brunnen liegt und schreit.
Schon mal was von Präventivmedizin gehört? :?
Ist heute eines der meistbeachteten Gebiete er Medizin (z. Bsp. Mammografie).

Mammografie ist Früherkennung. Das ist was ganz Anderes als Vorsorge.

Mal ein analoges Beispiel aus dem Finanzbereich:

Vorsorge im echten Sinn des Wortes ist, wenn du regelmässig, solange es dir noch gut geht, Geld auf die Seite legst, sodass du im Fall einer Krise auf das Ersparte zurückgreifen kannst und dadurch die Krise milderst oder gar vermeidest.

Mammografie entspricht aber lediglich dem Menschen, der hin und wieder den Kontostand anschauen geht, aber sich nicht zum Handeln motiviert fühlt, solange der Kontostand über Null ist. Sondern erst handelt, falls er unter Null fallen sollte, das heisst, das Problem schon gross ist - aber eben, Sparen (bzw vorsorgen) muss man in den guten Zeiten! Bevor auch nur schon der Schatten einer Krise zu sehen ist!

Wenn du Schulmediziner nach Vorsorge im echten Sinn fragst - also "ich bin gesund, was kann ich tun, um gesund zu bleiben?" - wird der durchschnittliche Arzt lediglich ein paar Gemeinplätze à la "essen Sie viel Gemüse und machen Sie Sport" absondern, aber keineswegs in der Lage sein, ein sinnvolles auf dich zugeschnittenes Programm vorzuschlagen, das auf die Besonderheiten deines Körpers und deiner Lebensweise eingeht. Und er wird auch nicht fähig sein, mit dir durch die eventuellen Blockaden durchzuarbeiten, die typisch sind: zum Beispiel der Vorsatz, wöchentlich Joggen zu gehen, der drei Mal ausgeführt wird und dann nie wieder. und das Einzige, was übrig bleibt, ist ein schlechtes Gewissen hin und wieder. Was aber nichts nützt, gesundheitlich. Schulmediziner sind schlicht nicht ausgebildet für diese Sorte Betreuung von gesunden Menschen.

gruss, barbara

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#40 Re: Neue Methoden der Schulmedizin

Beitrag von barbara » Fr 29. Nov 2013, 07:03

closs hat geschrieben: Mir ging es auch nicht um EIN Mittel, sondern darum, dass Medikamente oft vorauseilend gegeben werden, obwohl es nicht nötig wäre, wenn man anders mit Gesundheitsstörungen umginge.

und auch, dass Medikamente oft als lebenslange Kur verschrieben werden. Und dann die Nebenwirkungen der Medis (auf den Magen, die Leber, die Niere...) mit weiteren Medikamenten versucht werden auszugleichen, und deren Nebenwirkungen wiederum... und so weiter.

Je älter Menschen werden, desto öfters müssen sie ständig Tabletten konsumieren. Und zwar nie solche, die die Gesundheit endgültig wieder herstellen, sondern solche, die bis ans Lebensende genommen werden, Tag für Tag. Mit allem, was das mit sich bringt.

gruss, barbara

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