Scheint aber nicht so zu sein - sonst wäre es ja anders.Darkside hat geschrieben:Ein allmächtiges Wesen könnte Unheil auch ohne derartige Begleiterscheinungen wirken lassen
Die Bibel ist Chiffre für Geist - wie Sprache grundsätzlich Chiffre ist. - Es geht nicht um Bibeltreue, sondern um Geisttreue. Und da hat Kant einen anderen Weg - sonst wäre er Theologe geworden.Darkside hat geschrieben:Ich verstehe ohnehin nicht, weshalb du auf die Bibel setzt - dein Kant hat das ganz offensichtlich nicht getan, bist du philisophisch denn weiter als er?
Das ist unrichtig - auch Allversöhnung ist biblisch belegbar.Darkside hat geschrieben:In diesem Fall würde dir die Bibel keinerlei Spielraum geben das anders zu deuten; das ist die Bedingung, alles andere wäre unbiblisch.
Allerdings kommen wir hier in das Problem, dass geistige Aussagen der Bibel je nach Zeit vollkommen unterschiedlich interpretiert werden - wie übrigens auch das Mittelalter (siehe anderer Thread) je nach Zeit vollkommen unterschiedlich interpretiert wird. - Gemeinsam ist beiden Fällen, dass die Realität hinter der Bibel und die Realität des Mittelalters hinter die Dominanz derer treten, die sie interpretieren.
Oft ist es so, dass der Interpret meint: "Lieber Gott, liebes Mittelalter - haltet mal die Klappe - gut dass es Euch gibt, aber ich brauche Euch für MEINE Interpretation". - Das findet man durchaus häufig bei gewissen Glaubensgemeinschaften wie auch in den Geschichtswissenschaften. - Stichwort: Historismus.
Der Trend zur Zeit in den Bibelwissenschaften ist die historisch-kritische Methode - einerseits wirklich hoch-interessant, andererseits spirituell vollkommen irrrelevant. - Der Trend in den Geschichswissenschaften scheint zu sein, eine vergangene Zeit nicht aus sich selbst heraus zu verstehen, sondern im Kontext der gegenwärtigen Leitbilder - bspw.: "Wie demokratisch war die Kirche im Mittelalter?". - Man WILL also dem jeweiligen Ursprung gar nicht gerecht werden, sondern für Akutalitäten der Gegenwart instrumentalisieren.
Es gibt auch heute noch wirklich gute Theologen und Historiker - aber diese haben kaum eine Plattform in der Öffentlichkeit.
Anders ist es, wenn ein Konsens besteht, also kein Anlass zu historistischer Betrachtung (gilt sowohl für Bibel als auch für Geschichte) da ist. - Dieser Konsens-Bereich ist im Christentum die Seelsorge und bei der Geschichte die Volks-Belehrung (es gibt hervorragende diesbezügliche Sendereihen, die vorher durch verschiedene HÄnde gehen und somit das Ziel der Allgemeinbildung über die Verbreitung von steilen Thesen stellen).