Krieg und Frieden

Politik und Weltgeschehen
oTp
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#131 Krieg und Frieden

Beitrag von oTp » Do 24. Mär 2022, 11:26

sven23 hat geschrieben:
Mi 23. Mär 2022, 17:51
Man sollte aber nicht verschweigen, dass auch Jesus überzeugter Apokalyptiker und Endzeitprophet war.
Jesu Irrtum hindert aber heutige Apokalyptiker nicht daran, hinter jedem Ereignis, hinter jedem Baum die Apokalypse zu vermuten, bzw. geradezu herbeizureden.

Das mit Jesus ist sowieso kompliziert.
Deshalb fange ich besser gar nicht an, ihn erklären zu wollen.
Die erste Frage ist jedenfalls, ob man an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, und damit auch an Gott. Atheisten kann man davon sowieso nichts erzählen, und Agnostikern auch nur wenig. 

Auch der Zusammenhang von Jesus Lehre mit dem Judentum ist nicht klar. Menschen können auch nur sich etwas so erklären, wie sie es eben können. Deshalb kann man eigentlich zurecht sagen, Jesus wurde ins Judentum integriert. Natürlich nur für die Christen. Heutzutage würde Jesus doch etwas anders verstanden und interpretiert werden. Wobei es meiner Meinung nach dennoch wenig Sinn macht, Christus in eine Universalreligion zu interpretieren. Das schafft der Mensch nicht. Dazu fehlen ihm die Fähigkeiten. Es wäre immer eine fehlerhafte Konstruktion.
   Und trotz aller Glaubensgrundsätze der Christen: Jeder versteht es nach eigenem Vermögen und setzt es nach eigenem Vermögen und den eigenen Fähigkeiten um.
 

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sven23
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#132 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Do 24. Mär 2022, 12:03

oTp hat geschrieben:
Do 24. Mär 2022, 08:09
Putin ist ein notorischer Lügner. Wer glaubt, was er sagt, ist selber schuld.
...
Putin hat den Westen getäuscht und belogen.. Und er verbreitet haufenweise seinen Dreck der Falschmeldungen, mit denen er, gerade auch den Westen, manipuliert und irreführt.
Als KGB-Mann hat er diese Verhaltensweisen so verinnerlicht, dass er vermutlich gar nicht mehr anders kann.
Die Apeasement-Politik ist leider gescheitert. Auch da tun sich Parallelen zu Hitler auf und der Apeasement Politik Chamberlains. Man darf sogar vermuten, dass die Friedensbemühungen sowohl von Hitler als auch von Putin als Schwäche interpretiert wurden und sie eher noch zur Agression ermutigt hat.

oTp hat geschrieben:
Do 24. Mär 2022, 08:09
Trump brauchte keinen Krieg zu machen. Man erkennt leicht, dass er ein Zerrbild eines demokratischen Herrschers ist. Zu ihm gehört auch, dass er ein Machtmensch ist und manipuliert. Ich mag solche Menschen nicht.
Es wird gerne vergessen, dass Trump ohne die finanzielle Unterstützung russischer Oligarchen niemals Präsident geworden wäre. Da diese Oligarchen enge Kontakte in den Kreml hatten, darf man vermuten, dass Putin reges Interesse daran hatte, dass so ein politisch unerfahrener Clown im Weissen Haus sitzt.
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sven23
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#133 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Do 24. Mär 2022, 12:44

oTp hat geschrieben:
Do 24. Mär 2022, 11:26
sven23 hat geschrieben:
Mi 23. Mär 2022, 17:51
Man sollte aber nicht verschweigen, dass auch Jesus überzeugter Apokalyptiker und Endzeitprophet war.
Jesu Irrtum hindert aber heutige Apokalyptiker nicht daran, hinter jedem Ereignis, hinter jedem Baum die Apokalypse zu vermuten, bzw. geradezu herbeizureden.

Das mit Jesus ist sowieso kompliziert.
Deshalb fange ich besser gar nicht an, ihn erklären zu wollen.
Ist auch nicht nötig, das hat die Forschung ja dankenswerterweise schon sehr ausführlich getan.


oTp hat geschrieben:
Do 24. Mär 2022, 11:26
Auch der Zusammenhang von Jesus Lehre mit dem Judentum ist nicht klar.
Der ist sogar ziemlich klar. Jesus wurde als Jude geboren, vertrat zu Lebzeiten ein sehr strenges Judentum und starb als Jude. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus. Für andere Völker und Religionen hatte er keine Botschaft.



oTp hat geschrieben:
Do 24. Mär 2022, 11:26
Deshalb kann man eigentlich zurecht sagen, Jesus wurde ins Judentum integriert. Natürlich nur für die Christen.
Nee, für die gerade nicht. Bald nach seinem Tod, als klar wurde, dass gläubige Juden die posthume Vergottung des Wanderpredigers ablehnten, versuchte man, Jesus aus seiner eigenen Religion herauszulösen, ihn seiner eigenen Religion zu entfremden. Man bauschte ihn zum Gegner der Juden, insbesondere der Pharisäer auf, was historisch gesehen sicher nicht zutreffend war. Trotzdem entwickelte sich daraus der so unheilvolle Antijudaismus/Antisemitismus mit allen fatalen Folgen, die das haben sollte.


oTp hat geschrieben:
Do 24. Mär 2022, 11:26
Jeder versteht es nach eigenem Vermögen und setzt es nach eigenem Vermögen und den eigenen Fähigkeiten um. 
Siehe Trump und Putin. Nur mit Jesus hat deren Christentum nun wirklich rein gar nichts mehr zu tun.
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sven23
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#134 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Do 24. Mär 2022, 14:17

R.F. hat geschrieben:
Mi 23. Mär 2022, 17:57
sven23 hat geschrieben:
Mi 23. Mär 2022, 17:46
- - -
Wenn Putin Christ sein soll, bzw. in den Augen mancher Gestörter im Westen der Bewahrer christlich-abendländischer Werte sein soll, dann taugt das Christentum nicht viel und die Bezeichnung "Christ" ist zu einem Schimpfwort verkommen.
Hallo Sven!

Du gehst offenbar davon aus, dass das von Kirchen und den meisten Gemeinschaften praktizierte Christentum das biblische ist.
Da die Bibel selber ein über Jahrhunderte angesammeltes Textkonglomerat aus jüdischen und christlichen Glaubensströmungen ist, kann es nicht verwundern, dass es so viele Glaubensströmungen innerhalb des Christentums gibt, die sich oft gegenseitig widersprechen. Den meisten ist aber gemeinsam, dass die mit dem historischen Jesus nur noch sehr wenig zu tun haben.


R.F. hat geschrieben:
Mi 23. Mär 2022, 17:57
Ein wenig Lesen im Original überzeugt vom Gegenteil.
Leider gibt es keine Originale der unbekannten Evangelisten. Es gibt nur Abschriften von Abschriften und unzählige Überarbeitungen. Man muss vermuten, dass der historische Jesus im Laufe der Zeit völlig mit Legenden überwuchert wurde.
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#135 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Fr 25. Mär 2022, 11:14

Sven schreibt:
Es wird gerne vergessen, dass Trump ohne die finanzielle Unterstützung russischer Oligarchen niemals Präsident geworden wäre. Da diese Oligarchen enge Kontakte in den Kreml hatten, darf man vermuten, dass Putin reges Interesse daran hatte, dass so ein politisch unerfahrener Clown im Weissen Haus sitzt.

Die Wahl Trumps war doch ein gefundenes Fressen für Putin, Kim und die chinesische Führung. Da jede Regierung über die wichtigsten Führer andere Staaten Dossiers besitzt, die deren Persönlichkeit eingehend analysieren, muss der egozentrische Rüpel im Weißen Haus der Traum aller Despoten gewesen sein.

Der Nordkoreaner Kim hat Trump nach aller Öffentlichkeit vorgeführt, er hat ihn regelrecht verarscht und dann mit leeren Händen wieder fort geschickt. Und Trump in seinem Wahn hat das auch auch noch als Sieg gefeiert. :facepalm:

Putin ist subtiler vorgegangen. Er hat versucht, die westliche Gesellschaft durch Spaltung zu schwächen und einen Keil zwischen Europäer und Amerikaner zu treiben.

Durch geschickte Propaganda ist es ihm gelungen, hier eine Bewegung aus an und im Leben gescheiterer Menschen zu bilden, die ewig unzufriedenen, notorischen Querulanten sowie die Querdenker umfasst.

Ein Großteil der AfD und der Evangelikalen hat sich dem Ganzen willig angeschlossen, schon weil die Leugnung der Pandemie und die Impfverweigerung in diesen Kreisen ein gemeinsames Thema ist. Und Rechte hatten mit radikalen Christen schon immer hohe Schnittmengen.

BTW: Mich wundert, dass die Hardcore-Evangelikalen hierzulande Putin und Trump verehren. Kim wäre doch viel geeigneter, da er Abtreibung und Homosexualität mit harten Strafen sanktioniert und den Mädels sogar die Frisuren und Rocklänge vorschreibt. 
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sven23
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#136 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Fr 25. Mär 2022, 19:37

piscator hat geschrieben:
Fr 25. Mär 2022, 11:14
BTW: Mich wundert, dass die Hardcore-Evangelikalen hierzulande Putin und Trump verehren. Kim wäre doch viel geeigneter, da er Abtreibung und Homosexualität mit harten Strafen sanktioniert und den Mädels sogar die Frisuren und Rocklänge vorschreibt. 
Im grünen Forum stilisiert man Guido Westerwelle als Kämpfer für die Freiheit. Die Freiheit des Westens hat es ihm ermöglicht, seine gleichgeschlechtliche Partnerschaft öffentlich zu leben. Gleichzeitig feiert man den homophoben Putin als Retter der christlichen Sexualmoral.
Manche haben wirklich extremes Pech beim Denken. :lol:
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#137 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Sa 26. Mär 2022, 07:37

piscator hat geschrieben:
Fr 25. Mär 2022, 11:14
Putin ist subtiler vorgegangen. Er hat versucht, die westliche Gesellschaft durch Spaltung zu schwächen und einen Keil zwischen Europäer und Amerikaner zu treiben.

Durch geschickte Propaganda ist es ihm gelungen, hier eine Bewegung aus an und im Leben gescheiterer Menschen zu bilden, die ewig unzufriedenen, notorischen Querulanten sowie die Querdenker umfasst.

Ein Großteil der AfD und der Evangelikalen hat sich dem Ganzen willig angeschlossen, schon weil die Leugnung der Pandemie und die Impfverweigerung in diesen Kreisen ein gemeinsames Thema ist. Und Rechte hatten mit radikalen Christen schon immer hohe Schnittmengen.

Sie haben sich selbst zu nützlichen Idioten Putins degradiert und merken es nicht mal, selbst heute nicht, da Putins Maske nun endgültig gefallen ist.
Im grünen Forum führt man den russischen Außenminister Lawrow als Kronzeugen an, dabei ist dessen Pinocchio-Nase mindestens ebenso lang wie die Putins. Gebetsmühlenartig wiederholen Lawrow und der Verteidungsminister, dass nur militärische Ziele angegriffen würden, während zeitgleich die Bomben auf Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Wohnviertel fallen und Millionen um ihr Leben flüchten müssen.
Man fragt sich, woher diese Empathielosigkeit kommt. Man stellt sich lieber auf die Seite eines Kriegsverbrechers, der einen Überfall auf ein Nachbarland befohlen hat, als dem Überfallenen beizustehen. Wie war das nochmal mit dem barmherzigen Samariter?

Die dahinter stehende prinzipielle Frage ist doch: darf ein überfallenes Land sich selbst verteidigen? Im Falle Rußlands und dem Überfall Nazideutschlands würde das jeder Russe sicher bejahen. Warum soll das nun nicht für die Ukraine gelten? Da argumentieren auch die deutschen Putinversteher nur schwammig und ausweichend.

Der homophobe Putin möchte, dass heterosexuelle Paare mehr Kinder bekommen. Dieses Ziel glaubt er zu erreichen, indem er Homosexuelle diskriminiert. Abgesehen davon, dass sich mir diese Logik nicht erschließt, wäre es doch angebrachter, die Lebensqualität der jetzigen Bevölkerung zu verbessern. Warum will Putin eine wachsende Bevölkerung, nur damit er noch mehr Russen mit seiner Propaganda verblöden kann?

Kleiner Hinweis an religiöse Fundamentalisten, die Religionen ja oft ablehnen. Putin hält die Religion als Basis der Moral für unverzichtbar. Damit stellt er sich auch gegen den kaliningrader Philosophen Kant, der die Vernunft als Basis der Moral betrachtete.
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#138 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Sa 26. Mär 2022, 11:30

Ich denke, dass es für christliche Fundamentalisten unerträglich ist, dass der weit überwiegende Teil der Menschen ihre Überzeugung nicht teilt bzw. ablehnt.

Und da kommen Autokraten oder Diktatoren gerade recht. Deren populistisch gemeinte Aussagen zu Homosexualität und Abtreibungen nehmen Fundamentalisten wörtlich, weil sie nicht in der Lage sind zu differenzieren und leiten davon ab, dass ein entsprechendes Regime ihre Wunschträume - notfalls mit Gewalt  - verwirklichen wird.

 
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#139 Krieg und Frieden

Beitrag von oTp » Sa 26. Mär 2022, 11:42

Sowohl Putin als auch Lawrow lügen, wenn sie den Mund aufmachen. 
Wie kann man Verständnis für ihre verbrecherischen Umtriebe haben ?

Es bleibt zu hoffen, dass nun durch seinen Überfall des ukrainischen Volkes seine Maske abfällt. Die Welt hat ja durch Sanktionen schon unmissverständlich geurteilt.

Leider nützt das der Ukraine noch nicht viel. Er bringt über 40 Millionen Ukrainern Verderben und Tod. Mögen Putins blutige Absichten zerplatzen, ehe er die schlimmsten Träume verwirklicht. 

Die Menschen, die gerne die Demokratien bestrafen würden, agieren leider auch zum Teil mit einem erbärmlichen christlichen Fähnchen. Das erinnert an Jesu Worte: Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Zuletzt geändert von oTp am Sa 26. Mär 2022, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

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#140 Krieg und Frieden

Beitrag von oTp » Sa 26. Mär 2022, 11:52

piscator hat geschrieben:
Sa 26. Mär 2022, 11:30
Ich denke, dass es für christliche Fundamentalisten unerträglich ist, dass der weit überwiegende Teil der Menschen ihre Überzeugung nicht teilt bzw. ablehnt.

Und da kommen Autokraten oder Diktatoren gerade recht. Deren populistisch gemeinte Aussagen zu Homosexualität und Abtreibungen nehmen Fundamentalisten wörtlich, weil sie nicht in der Lage sind zu differenzieren und leiten davon ab, dass ein entsprechendes Regime ihre Wunschträume - notfalls mit Gewalt  - verwirklichen wird.

Auch ein blutrünstiger Löwe wäre wohl ein Wohltäter, wenn er nur ab und zu Ratten und Mäuse frisst ?
Oder, Christen können ja den Teufel loslassen, wenn sie die westliche Welt und ihre Unmoral strafen wollen.

Ich meine: Ich kann nichts gegen die sexuelle Orientierung von Gleichgeschlechtlichen tun. Diese persönliche Prägung der Homosexuellen und Lesben ist tief verwurzelt in deren Psyche. Da ist kaum was dran zu ändern. Ich würde sie leben lassen, ich muss ihre sexuelle Prägung aber nicht gut heißen. Ich muß sie weder ächten noch stigmatisieren. Wer als Mann Homosexuelle kennt, findet oft gescheite, feinfühlige und freundliche Menschen. Natürlich gibt es darunter auch völlig Durchgeknallte. Die gibt es aber auch sogar unter Christen.

Putin befürwortet das russische Orthodoxentum doch auch wieder nur aus Berechnung. Auch die Christen braucht er, um zu manipulieren. Er benutzt doch auch ihre Führer, dass sie seinen Krieg befürworten.

 

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