JackSparrow hat geschrieben: ↑Sa 24. Jul 2021, 16:34
SamuelB hat geschrieben: ↑Sa 24. Jul 2021, 11:51
Wenn jmd mir herablassend begegnet, dann ordnet die Person mich anders ein als sich.
Von zwei beliebigen Personen ist eben immer diejenige die arrogantere, die sich in ihrem Verhalten am wenigsten dadurch beeinflussen lässt, wie die andere Person sich selbst einordnet.
Dummerweise ist die arrogantere Person dann sowohl die bösere als auch die überlegenere. Nennen wir es einfach Rangordnung unter Säugetieren...
Nehmen wir mal den Rassenwahn der Nazis. Nach deren Ideologie waren die Deutschen die Herrenrasse und die Juden und besonders Völker im Osten minderwertige Rassen, die man ermorden oder versklaven durfte. Und laut Himmler ist man dabei noch "anständig" geblieben. Ist das nicht die höchste Form der Arroganz, bzw. das Böse schechthin?
Ich bin geneigt, Kubitza zuzustimmen, wenn er sagt, dass die Einteilung der Welt in Gut und Böse eine Grundkonstante der Inhumanität ist.
Der Philosoph Markus Gabriel geht von 3 Grundprinzipien aus: Das Gute, das Neutrale und das Böse.
Er führt als Beispiel die Sklaverei im antiken Griechenland an und meint, Sokrates hätte die Sklaverei wohl als verwerflich begriffen, wenn man ihm das nur plausibel erläuertert hätte. Das ist natürlich eine nicht beweisbare Behauptung, aus dem heutigen Blickwinkel der modernen Menschenrechte betrachtet.
Selbst die Bibel hat im AT die Sklaverei als normalen Teil der gesellschaftlichen Ordnung verteidigt. Jesus äußert sich erst gar nicht zur Sklaverei, er scheint sie zu billigen, bzw. sieht sie nicht als Problem.
Aber gibt es nicht Dinge, die kultur- und epocheübergreifend von allen als "böse" empfunden werden, sozusagen eine anthropologische Grundkonstante? Und was könnte das sein?