SamuelB hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 20:01
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 10:29
Der sündige Mensch, der sich nicht selbst aus dieser Lage befreien kann, war von Anfang an das Geschäftsmodell der Kirche.
Ich bin nicht in der Kirche.
Ich auch nicht (mehr).
SamuelB hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 20:01
CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 12:09
Wie genau würdest du "unmoralisch" und "böse" (vor allem voneinander) abgrenzen?

Böse bedeutet für mich trennend.
Dann wären Religionen "böse", denn in der Regel trennen sie die Menschen.
SamuelB hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 20:01
Unmoralisch ist, was gegen persönliche Wertevorstellungen verstößt.
Das ist zu kurz gegriffen. Der Einzelne lebt ja nicht in einem luftleeren Raum, sondern ist in ein gesellschaftliches System eingebunden.
Diese Gesellschaft hat Werte- und Moralvorstellungen, die sich aber im Laufe der Zeit völlig verändern können. Auch hat es heute meist nicht mehr so fatale Konsequenzen, gegen Normen zu vestoßen, als es noch vor 50 oder 100 Jahren der Fall war.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 12:09
Ich persönlich bin kein Fan von "böse" (im Speziellen von "das Böse") da ich es mit Blick auf "unmoralisch" irgendwie redundant finde und zu sehr emotional aufgeladen
Was zu der Frage führt, ob das "Böse" überhaupt allgemeingültig definiert werden kann, oder ob es nicht zeit- und kulturbedingt immer wieder neu definiert wird.
Manche halten die Einteilung der Welt in "Gut" und "Böse" für ein Grundübel.
Die Scheidung der Welt in Gut und Böse kann man als einen grundlegenden Schritt in
die Inhumanität sehen, geradezu als deren Grundkonstante. Denn ob es sich nun um
Kriege, um die Verfolgung Andersdenkender, um die Wurzeln des Rassismus und
Antisemitismus handelt, immer ist es vorher nötig, die Mitmenschen oder einen Teil
davon als Gegner und Feinde, als Verblendete oder Ungläubige zu diffamieren. Wer Krieg
führen will, muss seinen Anhängern vorher verständlich machen, dass das Anderssein
des Anderen ein Verbrechen ist. Dass er ein Feind ist, weil er anders denkt, eine andere
Religion hat, eine andere Gesellschaftsordnung, einen anderen Wertekanon. Das Denken
in Schwarz und Weiß ist das Fundament, auf dem das Haus der Ungerechtigkeit und
Unmenschlichkeit immer wieder neu errichtet wird.
Kubitza, Der Jesuswahn