JackSparrow hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 00:50
Naqual hat geschrieben:
Axiome dürfte es nach Dir in den Wissenschaften gar nicht geben. Es ist ja das Problem, dass sie weder beweisbar noch falsifizierbar sind.
Was nicht falsifizerbar ist, ist keine Wissenschaft.
Schlussfolgerung: Mathematik ist keine Wissenschaft. Denn deren Axiome sind nicht falsifizierbar.
Die Aussage "was nicht falsifizierbar ist, ist keine Wissenschaft" ist schlicht das, was man mit dem Vorwurf Positivismus benennen kann.
Falsch. Positivismus = Verifizierung, Wissenschaft = Falsifizierung.
Der Zusammenhang war für mich der Positivismusstreit als Beispiel:
Dann lass es Dir Wiki erklären: Sozialwissenschaftlicher Positivismus
Für Theodor W. Adorno und mit ihm die Frankfurter Schule setzt jede soziologische Fragestellung eine Totalität der Gesamtgesellschaft voraus. Der Forschungsprozess muss daher die Intentionalität der Lebenspraxis in Rechnung stellen und darf sich nicht auf die Beobachtung physisch erfahrbarer Vorgänge beschränken. „Der Positivismus, dem Widersprüche anathema sind, hat seinen innersten und seiner selbst unbewußten Kern daran, daß er der Gesinnung nach äußerster, von allen subjektiven Projektionen gereinigter Objektivität anhängt, dabei jedoch nur desto mehr in der Partikularität bloß subjektiver instrumenteller Vernunft sich verfängt.“[10] Der Positivismus hat für Adorno nur eine eingeschränkte Sicht auf die Welt. „Der Positivismus betrachtet Soziologie als eine Wissenschaft unter anderem und hält seit Comte die bewährten Methoden der älteren, zumal der von Natur, für übertragbar auf die Soziologie.“[11] Für Adorno muss hingegen Soziologie die Dialektik zwischen Totalität und beobachtbaren Phänomenen mit berücksichtigen. „Soziologie hat Doppelcharakter: in ihr ist das Subjekt aller Erkenntnis, eben Gesellschaft, der Träger logischer Allgemeinheit, zugleich das Objekt. Subjektiv ist Gesellschaft, weil sie auf die Menschen zurückweist, die sie bilden, und auch ihre Organisationsprinzipien auf subjektives Bewusstsein und dessen allgemeinste Abstraktionsform, die Logik, ein wesentlich Intersubjektives. Objektiv ist sie, weil aufgrund ihrer tragenden Struktur ihr die eigene Subjektivität nicht durchsichtig ist, weil sie kein Gesamtsubjekt hat und durch ihre Einrichtung dessen Instauration hintertreibt.“[12] Wissenschaft darf demnach nicht nur die „szientistische Objektivität“ erfassen, sondern muss auch das subjektive Sein der Gesellschaft in Rechnung stellen. Indem sie diese Rückbindung leiste, unterscheide sich die Kritische Theorie von einer positivistischen Soziologie.
Ich kann nichts dafür, dass du den Sprachgebrauch einer anderen Disziplin als Grundlage nimmst (wenn auch kurz und parolenartig) . Aber ich denke nicht, dass du jetzt dem Scheuklappen-Begriffsdenken das Wort redest und a priori alles für verkehrt z.bw. unwissenschaftlich hältst, was sprachlich nicht von Deiner Falkultät kommt!
Ich persönlich denke, dass man gerade wenn man bei einer "Totatalität" forscht, wie einer Nation oder einer Gesellschaft, man durchaus auch Bereiche wissenschaftlich betrachten kann, die engumgrenzt eben nicht falsifiziebar sind. Nationen kannst Du eben nicht mal auf die Schnelle in einem Labor untersuchen zum falsifizieren. Auch bei "Interessen" wird es extrem schwierig. Die Falsifikation ist da eher einem zufälligen späteren Ereignis entspringbar, aber damit eben nicht Teil eines wissenschaftlichen Prozesses.
Das Beobachtete wird massiv vom Beobachtenden beeinflusst und ohne dies würde das Beobachtete gar nicht in der Form agieren.
Religiöse Dogmen enthalten nicht Beobachtetes. Sie sind
erfunden.
Du hast es nun aus dem Zusammenhang gerissen. Mein Satz bezog sich auf die Quantentheorie. Die quasi dutzende von grundlegenden wissenschaftlichen Theorien konkret falsifiziert, bei den ach so erhabenen exakten Wissenschaften.
Deine Aussagen wiederum zu Religiösen Dogmen können aufgrund einer einzigen abweichenden Beobachtung falsizfieriert werden. Gibst Du mir da Recht?
Dann bringe ich nämlich drei Beispiele.