Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Rund um Bibel und Glaube
PeB
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#81 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 11:52

Ruth hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 18:45
Hat Gott denn die Bibel geschrieben?
Ich denke nicht.

Ich weiß was du meinst und ich stimme dir zu. Ich betrachte die Bibel als die von Gott inspirierte Schrift - aber geschrieben von Menschen. Inspirierten Menschen. Aber bewirkt "Inspiration", also die Führung durch den Heiligen Geist, eine 100%ige Wahrheitswiedergabe?
Das hieße dann, dass vermutlich Niemand von uns hier jemals durch den Heiloigen Geist geleitet war, denn wir machen Fehler.

Vielleicht dürfen wir "Fehler" in der Bibel nicht in dem Sinne verstehen, dass sie den Sinn verfälschen würden - sondern dass sie unser Verständnis erschweren. Menschen schildern Vorgänge im Rahmen ihrer Ausdrucksmöglichkeiten vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Erfahrungen und ihrer Weltsicht. Kein Wunder, dass ihre Sprache und ihre Ausdrucksweise sich von unserer 2-3000 Jahre später unterscheidet.

Beispiel:
Johannes sieht in seiner Vision, dass sich der Himmel wie eine Buchrolle aufrollt.
Frage:
Rollt sich der Himmel wie eine Buchrolle auf?

Oder ist das vielmehr die bildhafte Beschreibung, die dem aus seiner Sicht am nächsten kommt, was er gesehen hat?

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#82 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 11:56

Helmuth hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 21:03
JackSparrow hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 20:41
Wer dich hasst, muss dich belügen, denn die Wahrheit zu sagen widerspricht dem Wort Gottes.
Na Ruth, wollen wir dieses Wort mal unter die Lupe nehmen? Was meinst du? Kommt es von Gott? :?
Nein, von JackSparrow.
Kommt das 2. Buch Mose von Gott?

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#83 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 12:02

Tree of life hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 13:23
Joh 16,7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe.
Interessantes Zitat. Erinnert mich an Adams und Evas Vertreibung aus dem Paradies mit der Folge, dass sie von da an selbstverantwortlich handeln mussten und keinen mehr fragen konnten, was gut und richtig ist...

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#84 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 12:04

Ruth hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 10:26
Darum habe ich die uralte und doch immerwieder neue Frage nach "Gottes Wort" neu eröffnet, mit der Absicht, mal AUSSERHALB dieser Blase von Rechtsstreit um die biblische Hoheitsgewalt nachzuforschen, welche Möglichkeiten sich in diesem, scheinbar noch unerforschten Niemannsland, es noch ergibt.

Die Schöpfung?
1. Mose 1,3 hat geschrieben:Und Gott sprach
In allem, was Gott erschaffen hat, muss man sein Wort sehen.

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#85 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 12:08

Helmuth hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 19:02
closs hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 16:53
Welche dieser Interpretationen ist nun die wahre? Wissen wir nicht. --- Man könnte es nur dann wissen, wenn die Unterscheidung der Geister objektivierbar wäre - geht aber nicht.
Das kann der dafür Begabte sehr wohl, als es eine Gabe Gottes ist.

In der Theorie sieht's wohl danach aus.
Aber wer ist der Begabte?
Bitte entscheide das.

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#86 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Ruth » Di 5. Nov 2019, 12:16

PeB hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 11:52
Beispiel:
Johannes sieht in seiner Vision, dass sich der Himmel wie eine Buchrolle aufrollt.
Frage:
Rollt sich der Himmel wie eine Buchrolle auf?

Oder ist das vielmehr die bildhafte Beschreibung, die dem aus seiner Sicht am nächsten kommt, was er gesehen hat?

Ja, so ungefähr meine ich das. Wobei ich das noch etwas detaillierter darstellen möchte.

Du sagst: ... " ist es eine bildhafte Beschreibung, die dem aus seiner Sicht am nächsten kommt". Da stellt sich trotzdem wieder die Frage, welche Botschaft sie beinhaltet, worauf man den Fokus, nach dieser Erkenntnis, nun setzen sollte?

Ist es das Bild, welches man jetzt akribisch anschaut, und sich Gedanken darüber macht, ob es nun wirklich wie eine Buchrolle aussieht?
Oder geht es gar nicht um das Bild, sondern enthält es eine Botschaft, welche nur in der Anschauung des Bildes überhaupt nicht sichtbar ist?

Ich sehe manche Diskussionen um das Wort Gottes hier eher darin, dass sich um Begriffe und Bilder gerangelt wird, so dass die eigentliche Botschaft verloren geht. Es wird um Worte, Übersetzungen, Anschauungen geredet, andersglaubende diskreditiert und ihnen die Nähe zu Gott abgesprochen und ins Gegenteil geschoben, weil die Worte und die Anschauungen derselben sich von der eigenen unterscheiden.

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#87 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 12:32

Ruth hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 12:16
PeB hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 11:52
Beispiel:
Johannes sieht in seiner Vision, dass sich der Himmel wie eine Buchrolle aufrollt.
Frage:
Rollt sich der Himmel wie eine Buchrolle auf?

Oder ist das vielmehr die bildhafte Beschreibung, die dem aus seiner Sicht am nächsten kommt, was er gesehen hat?

Ja, so ungefähr meine ich das. Wobei ich das noch etwas detaillierter darstellen möchte.

Du sagst: ... " ist es eine bildhafte Beschreibung, die dem aus seiner Sicht am nächsten kommt". Da stellt sich trotzdem wieder die Frage, welche Botschaft sie beinhaltet, worauf man den Fokus, nach dieser Erkenntnis, nun setzen sollte?
Der Frage sollte man für sich immer nachgehen. Ich wollte nur die - aus meiner Sicht gültigen - Voraussetzungen schildern. Die Schrift rein wörtlich zu verstehen, verfälscht ihren Sinn. Ein Bild als solches zu erkennen, ist dann auch unerlässlich um letztlich auf die Spur der Botschaft zu kommen.
Ruth hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 12:16
Ist es das Bild, welches man jetzt akribisch anschaut, und sich Gedanken darüber macht, ob es nun wirklich wie eine Buchrolle aussieht?
Oder geht es gar nicht um das Bild, sondern enthält es eine Botschaft, welche nur in der Anschauung des Bildes überhaupt nicht sichtbar ist?
Habe ich oben beantwortet. Nein, es geht nicht um das Bild, sondern um die Botschaft. Aber es muss zuerst darum gehen, das Bild als Bild zu erkennen, denn ansonsten wird man ständig nur um das Bild kreisen und sich über eine Botschaft keine Gedanken machen.
Ruth hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 12:16
Ich sehe manche Diskussionen um das Wort Gottes hier eher darin, dass sich um Begriffe und Bilder gerangelt wird, so dass die eigentliche Botschaft verloren geht.
Ich sehe manche Diskussion hier als relativ hilflose Selbstbestätigung durch Ringen um Anerkennung des eigenen Standpunktes (allzu menschlich...).
Bestätigung kann man so erlangen, Erkenntnis aber nur durch ständige Hinterfragung des eigenen Standpunktes.

Vielleicht offtopic, vielleicht auch nicht:
Römer 2, 17-21 hat geschrieben: Du bist stolz auf deinen Gott. Aus dem Gesetz kennst du seinen Willen und kannst beurteilen, worauf es ankommt. Du traust dir zu, die Blinden zu führen und denen im Dunkeln das Licht zu bringen; du willst ein Erzieher für die Unverständigen und ein Lehrer für die Unwissenden sein, weil du das Gesetz Gottes hast, den Inbegriff von Erkenntnis und Wahrheit. Du belehrst andere, warum nicht auch dich selbst?

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#88 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Andreas » Di 5. Nov 2019, 12:34

PeB hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 11:52
Beispiel:
Johannes sieht in seiner Vision, dass sich der Himmel wie eine Buchrolle aufrollt.
Frage:
Rollt sich der Himmel wie eine Buchrolle auf?
Es ist wirklich schlimm, wenn man mit dem Gedächtnis eines Elefanten gesegnet ist.
Jes 34,4 hat geschrieben:alle Hügel zerfließen. Wie eine Buchrolle rollt sich der Himmel zusammen, /
sein ganzes Heer welkt dahin, wie Laub am Weinstock verwelkt, /
wie Früchte am Feigenbaum schrumpfen.
Offb 6,14 hat geschrieben:Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt.

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#89 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Ruth » Di 5. Nov 2019, 12:38

PeB hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 12:04
Ruth hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 10:26
Darum habe ich die uralte und doch immerwieder neue Frage nach "Gottes Wort" neu eröffnet, mit der Absicht, mal AUSSERHALB dieser Blase von Rechtsstreit um die biblische Hoheitsgewalt nachzuforschen, welche Möglichkeiten sich in diesem, scheinbar noch unerforschten Niemannsland, es noch ergibt.

Die Schöpfung?
1. Mose 1,3 hat geschrieben:Und Gott sprach
In allem, was Gott erschaffen hat, muss man sein Wort sehen.

Ja, die Schöpfung ist sicherlich die imposanteste Spur, die zu einem Schöpfer hinführen kann. In diese Schöpfung eingeschlossen sind wir schließlich selbst, mit unserem ganzen Sein. Es sind aber oft die kleineren Spuren, die uns inspirieren, Gottes Wort im ganz persönlichen Leben zu spüren und sich berühren zu lassen.

Das können auch Dinge sein, in denen man ganz persönlich Gottes Liebesbezeugung erlebt. Oder dieselbe auch bei anderen Gläubigen - die evtl. auf ganz andere Art glauben, als ich es gewohnt bin, aber insgesamt eine Verbindung signalisieren, die zu Gott selbst führt.

Ich denke, es ist eigentlich nur wichtig, die Nähe Gottes zu suchen. Wenn man nicht von Buchstaben, Bildern oder menschlichen Urteilen abhängig sein will, sondern einfach Gott selbst fragt, wie man eine Botschaft verstehen sollte, damit sie Sinn macht, dann gibt Gott einem die eigene Botschaft, direkt ins Herz. Dem Nächsten gibt er die gleiche Botschaft vielleicht auf ganz andere Weise, weil dieser in einer ganz unterschiedlichen Lebenssituation zu deiner eigenen ist. Wenn man Gott von ganzem Herzen sucht, wird er sich finden lassen (5.Mose 4,29)

Ich weiß, das hört sich für manche wieder sehr "esoterisch" an. Aber eigentlich ist das Fühlen einer göttlichen Botschaft viel eindrücklicher als Worte in Buchstaben ausgedrückt, und es trifft ins Zentrum des Menschen. Denn auch diejenigen, welche Gefühle im Glauben ablehnen, werden durch Gefühle geleitet. Vielleicht oft unterbewusst - aber ohne geht es gar nicht. Menschen sind nicht nur denkende Wesen, sondern auch fühlende. Und beides sollte ausgewogen miteinander benutzt werden, als Gabe Gottes.

PeB
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#90 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von PeB » Di 5. Nov 2019, 12:58

Ruth hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 12:38
Ja, die Schöpfung ist sicherlich die imposanteste Spur, die zu einem Schöpfer hinführen kann. In diese Schöpfung eingeschlossen sind wir schließlich selbst, mit unserem ganzen Sein. Es sind aber oft die kleineren Spuren, die uns inspirieren, Gottes Wort im ganz persönlichen Leben zu spüren und sich berühren zu lassen.
Ganz bestimmt ist das so. Aber als Mensch neigt man gerne dazu, sich im Kleinklein zu verlieren und dabei das wirklich Große aus den Augen zu verlieren. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Mich hat mein Umzug von der Stadt auf's Land vor knapp zwei Jahren erheblich näher zu Gott gerückt - wenn du verstehst, was ich meine.

Ruth hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 12:38
Ich weiß, das hört sich für manche wieder sehr "esoterisch" an. Aber eigentlich ist das Fühlen einer göttlichen Botschaft viel eindrücklicher als Worte in Buchstaben ausgedrückt

Halte ich nicht für esoterisch, sondern für deinen nachvollziehbaren Ausdruck des Wirkens des Heiligen Geistes.

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