Andreas hat geschrieben: ↑Fr 1. Nov 2019, 09:43Wenn ich Agatha Christie Spannung und Aufregung entnehmen will, lese ich ihre Bücher von vorne.
Der Unterschied zwischen einem Krimi von Agatha Christie und der Bibel ist, dass so ein Krimi von einem Autor über ein paar Wochen, die Bibel aber von vielen Autoren über Jahrhunderte verfasst wurde. Dass die Bibel nur einen Autor habe, ist wieder Mythos über "DIE BIBEL" der die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Bibel, des jüdischen und christlichen Glaubens verschleiern und aus dem Bewusstsein der Menschen eliminieren soll.
Es passt einfach nicht zusammen, einerseits "DIE WAHRHEIT" zu verkündigen, und andererseits Wahrheiten zu unterdrücken. Biblisch korrekt ist das auch nicht:
Das betrifft geistige wie materielle Besitztümer. Das AT ist zuerst einmal das geistige Eigentum der Juden. Dann kommt lange nix. Irgendwann tauchen dann die Christen in der Geschichte auf, und enteignen diesen geistigen Besitz der Juden, indem sie alles von Christus aus und auf Christus hin umdeuten. Damit hat schon Paulus angefangen.Lk 16,10-13 hat geschrieben: Wer im Kleinsten treu ist, ist auch im Grossen treu; und wer im Kleinsten nicht treu ist, ist auch im Grossen nicht treu. Wenn ihr also mit dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr mit fremdem Gut nicht treu gewesen seid, wer wird euch dann euer eigenes geben? Kein Knecht kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich an den einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Bevor mir jemand unchristliche Umdeutung der Bibel vorwirft, sollte er sich erst mal an die eigene christliche Nase fassen und sich klar machen, dass dieser Mythos über "DIE BIBEL" nicht die Bibel ist - denn es gibt mindestens zwei Bibeln: die jüdische Bibel und die christliche Bibel. Das ist eine wahre Aussage über die Wirklichkeit - und kein Mythos.
Was ist so schlimm daran, diese Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind? Das Christentum ist auf dem Boden des jüdischen Glaubens gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Wir sind halt keine Juden sondern Christen und haben aufgrund unseres NT ein anderes Gottesbild als ein Jude aufgrund seines AT, welches aber unser spiritueller Ursprung ist, aus dem für uns etwas Großes entstanden ist:
Was ist daran so "glaubenszersetzend", wenn wir im AT so lesen, wie wir in den Fotoalben unserer Familie blättern, auf unsere Vergangenheit zurückblicken, in der es wundervolle Momente gab aber auch Ereignisse, die wenig erfreulich waren? Jesus Christus ist ein Wendepunkt, der zu einem Sinneswandel (metanoia) führte. Das Leben geht weiter, nichts bleibt wie es ist. Luther war ein Wendepunkt, der zu einem Sinneswandel führte. Das Leben geht weiter, nichts bleibt wie es ist. Bultmann war ein Wendepunkt, der zu einem Sinneswandel führte. Das Leben geht weiter, nichts bleibt wie es ist.Mk 4,30-32 hat geschrieben: Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes abbilden? In welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Es ist wie ein Senfkorn, das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden, das in die Erde gesät wird. Ist es gesät, geht es auf und wird grösser als alle anderen Gewächse und treibt so grosse Zweige, dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
Wir Menschen fragen heute nach Gott, wie wir es zu allen Zeiten taten. Wir sind auf einem Weg - nicht am Ziel. Jeder muss seinen persönlichen spirituellen Weg gehen - maximal 120 Jahre lang. Die Weltgeschichte geht uns nur zu diesem kleinen Teil etwas an. Die Menschheit war lange vor uns auf dem Glaubensweg und wird nach uns weiter unterwegs sein. Nichts bleibt wie es ist. Jesus forderte uns nicht zu einem einmaligem Sinneswandel auf, sondern steht für den Sinneswandel an sich. "Du sollst lieben!" - ist Sinneswandel immer wieder in die richtige Richtung. Jesus spricht mir die Liebe nicht ab, sondern sagt sie mir zu.
1 Kor 13,13 hat geschrieben: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe.
Hi Andreas, sehr treffend geschrieben. Genau so sehe ich es auch. Wir Christen sind keine Juden. Für uns Christen zählt das von Jesus Christus in den Evangelien vermittelte Gottverständnis allein, das auch von seinen damaligen Jüngern1:1 übernommen und weitergelehrt wurde (was ich hier bei einigen Usern vermisse). Damals erkannte auch Johannes schon, dass Gott Liebe ist und dass sein Hauptgebot die gelebte Liebe ist.
Das AT birgt enorm viele Schreckensmomente, Gräuelgeschichten, welche man Lesern mit schwachen Nerven nicht zumuten sollte. Im Vergleich dazu sind Agathe Christie Kriminal-Romane geradezu harmlos.
Natürlich gibt es auch Liebesgeschichten nebst Intrigen. Doch für authentisches Christsein dient das ganze AT nicht als Autorität für Glaube und Lebensführung wie es in den Statuten von Freikirchen und den Glaubensgrundsätzen geboten wurde. Hierfür dienen Jesus Christus WORTE GOTTES. Und die stehen nun mal im NT, die darum auch christliche Bibel genannt wird.
lg Maryam