PeB hat geschrieben: ↑Do 31. Okt 2019, 14:55
Wenn ich Agatha Christie Spannung und Aufregung entnehmen will, lese ich ihre Bücher von vorne.
Wenn ich aber wissen will, wie es ausgeht, dann lese ich zuerst das Ende.
Bevor ich das Ende gelesen habe, kann mich Agatha Christie unzählige Male in die Irre führen und auf falsche Fährten setzen. Kenne ich aber das Ende, muss ich darauf nicht mehr reinfallen.
Was du tust, ist Folgendes: du liest das erste Kapitel bei Agatha Christie, wo dem Leser der Gärtner als Täter nahegelegt hat. Ich sage dir dann, dass ich das Ende des Romans kenne und daher weiß, dass der Gärtner unschuldig ist.
Das streitest du ab, denn du anerkennst nicht das Ende des Buches - mit der Begründung, dass es ja der Gärtner gewesen sein muss.
Der Unterschied zwischen einem Krimi von Agatha Christie und der Bibel ist, dass so ein Krimi von einem Autor über ein paar Wochen, die Bibel aber von vielen Autoren über Jahrhunderte verfasst wurde. Dass die Bibel nur einen Autor habe, ist wieder Mythos über "DIE BIBEL" der die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Bibel, des jüdischen und christlichen Glaubens verschleiern und aus dem Bewusstsein der Menschen eliminieren soll.
Es passt einfach nicht zusammen, einerseits "DIE WAHRHEIT" zu verkündigen, und andererseits Wahrheiten zu unterdrücken. Biblisch korrekt ist das auch nicht:
Lk 16,10-13 hat geschrieben:Wer im Kleinsten treu ist, ist auch im Grossen treu; und wer im Kleinsten nicht treu ist, ist auch im Grossen nicht treu. Wenn ihr also mit dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr mit fremdem Gut nicht treu gewesen seid, wer wird euch dann euer eigenes geben? Kein Knecht kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich an den einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Das betrifft geistige wie materielle Besitztümer. Das AT ist zuerst einmal das geistige Eigentum der Juden. Dann kommt lange nix. Irgendwann tauchen dann die Christen in der Geschichte auf, und enteignen diesen geistigen Besitz der Juden, indem sie alles von Christus aus und auf Christus hin umdeuten. Damit hat schon Paulus angefangen.
Bevor mir jemand unchristliche Umdeutung der Bibel vorwirft, sollte er sich erst mal an die eigene christliche Nase fassen und sich klar machen, dass dieser Mythos über "DIE BIBEL" nicht die Bibel ist - denn es gibt mindestens zwei Bibeln: die jüdische Bibel und die christliche Bibel. Das ist eine wahre Aussage über die Wirklichkeit - und kein Mythos.
Was ist so schlimm daran, diese Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind? Das Christentum ist auf dem Boden des jüdischen Glaubens gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Wir sind halt keine Juden sondern Christen und haben aufgrund unseres NT ein anderes Gottesbild als ein Jude aufgrund seines AT, welches aber unser spiritueller Ursprung ist, aus dem für uns etwas Großes entstanden ist:
Mk 4,30-32 hat geschrieben:Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes abbilden? In welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Es ist wie ein Senfkorn, das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden, das in die Erde gesät wird. Ist es gesät, geht es auf und wird grösser als alle anderen Gewächse und treibt so grosse Zweige, dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
Was ist daran so "glaubenszersetzend", wenn wir im AT so lesen, wie wir in den Fotoalben unserer Familie blättern, auf unsere Vergangenheit zurückblicken, in der es wundervolle Momente gab aber auch Ereignisse, die wenig erfreulich waren? Jesus Christus ist ein Wendepunkt, der zu einem Sinneswandel (metanoia) führte. Das Leben geht weiter, nichts bleibt wie es ist. Luther war ein Wendepunkt, der zu einem Sinneswandel führte. Das Leben geht weiter, nichts bleibt wie es ist. Bultmann war ein Wendepunkt, der zu einem Sinneswandel führte. Das Leben geht weiter, nichts bleibt wie es ist.
Wir Menschen fragen heute nach Gott, wie wir es zu allen Zeiten taten. Wir sind auf einem Weg - nicht am Ziel. Jeder muss seinen persönlichen spirituellen Weg gehen - maximal 120 Jahre lang. Die Weltgeschichte geht uns nur zu diesem kleinen Teil etwas an. Die Menschheit war lange vor uns auf dem Glaubensweg und wird nach uns weiter unterwegs sein. Nichts bleibt wie es ist. Jesus forderte uns nicht zu einem einmaligem Sinneswandel auf, sondern steht für den Sinneswandel an sich. "Du sollst lieben!" - ist Sinneswandel immer wieder in die richtige Richtung. Jesus spricht mir die Liebe nicht ab, sondern sagt sie mir zu.
1 Kor 13,13 hat geschrieben:Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe.