Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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JackSparrow
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#991 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von JackSparrow » Do 31. Okt 2019, 11:51

lovetrail hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 08:12
Die Tiere in der Genesis verstehe ich als ehemals himmlische Wesen die verwilderten.
Die Tiere in der Genesis erschuf Jahwe Elohim auf der Erde (Gen1:30).
Die Himmel befinden sich oberhalb der Erde (Gen1:8).

Die Schlange, hebräisch: Nachasch, bedeutet auch "the shining one" heisst es.
Schon mal im Wörterbuch nachgeschaut?

Fügt sich gut ein in die Reihe der anderen Ungläubigen. Resümieren wir die bisher geäußerten Interpretationsversuche:

1) keine echte Schlange, sondern ein als Schlange verkleidetes böses gasförmiges Lebewesen
2) keine echte Schlange, sondern eine Metapher für den Beischlaf der Eva mit dem Adam
3) keine echte Schlange, sondern ein Selbstgespräch der Eva
4) keine echte Schlange, sondern ein "geistig-seelischer Vorgang"
5) keine echte Schlange, sondern ein vom Himmel gefallener mehrköpfiger Drache

Wer bietet mehr?

Tree of life
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#992 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Do 31. Okt 2019, 11:54

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 08:42

Ohweh, was macht ihr aus der Bibel?
Bibel hin oder her, das ist nicht der Kern sondern die vielen Gesichter eines Menschen.
Spieglein, Spieglein an der Wand....
Wo erkennt man sich wieder?

PeB
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#993 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 31. Okt 2019, 11:55

Maryam hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:23
PeB hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 14:37
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 18:30
Weder Jesus noch seine Jünger stellen die kirchenseits stark aufgebauschte Geschichte von Adam und Eva als "Sündenfall" dar. durch den die ganze Menschheit sündig geworden und diese von Generation zu Generation vererbt habe.
Ich gebe dir insofern recht als man von diesem belasteten Begriff der Sünde oder "Erbsünde" in diesem Fall wegkommen müsste. Aber offensichtlich liegt doch hier eine Handlung vor, die von Gott geahndet wird ("...weil du das getan hast..." spricht er Strafen aus).
Was die Sünde selbst an geht, wäre eigentlich ein Thread angemessen, der einmal der Frage nachgeht, was Sünde ist. Der Verstoß gegen Gottes Gesetz? Was ist das Gesetz?

Sünde und als Folge der Tod ist gewissermaßen eine Konsequenz aus der Verfassung der materiellen Welt.
Warum wurde denn eigentlich der jüngere Sohn gemäss Jesus Gleichnis vom Vater nicht bestraft ?: z.B. weil Du das getan hast musst Du so lange niedrigste Arbeiten im Stall verrichten, bis..... Nein, als Versöhnungszeichen zwischen Vater und Sohn mussten die Diener ihm standesgemässe Kleider besorgen.  Der Sohn bekam eine faire Chance sich zu bessern.
Kurz gesagt: weil mit Jesus eine neue Epoche der Heilsgeschichte anbricht.
Maryam hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:23
Der Sünde Sold ist der Tod kann meiner Ansicht nach mit dem Gleichnis Jesus vom Verlorenen Sohn zu tun haben. Als dieser sich von Gott entfernde, sündigte galt er als tod, verloren, nachdem er einsichtig und reumütig zu Gott und dessen Hausregeln zurückkehrte ward er wieder lebendig, wiedergefunden.
Ich sehe es so ähnlich, aber nicht ganz:
deine Existenz in der materiellen Welt basiert auf dem Prinzip: ein Nutzen für dich persönlich ist gleichzeitig ein Schaden in der Schöpfung. Wer könnte das deutlicher erkennen als wir in der heutigen Zeit: alles, was wir tun hat offensichtlich negative Konsequenzen auf unsere Umwelt. Verkürzt dargestellt: die menschliche Existenz hat immer auch Auswirkungen auf die Umgebung. Mein Kohlekraftwerk verschmutzt die Atemluft. Oder ganz runtergebrochen auf unterste Ebene und übertrieben: der Atem, den ich atme, vermindert den Atemvorrat für Andere. ;-)
Die materielle Welt - in die Adam und Eva nach dem "Sündenfall" hinausgestoßen wurden, ist so verfasst, dass Niemand ohne Schädlichkeit existieren kann.
Das ist - wenn man so will - die Grundschuld der Existenz, die kompensiert - getilgt - werden muss. In dem Sinne: Leben für Leben.

Daraus resultierte das jüdische Gesetz und das Opfersystem. Beides sollte sicherstellen, dass die Schuld getilgt wird.

Jesus kam nun, um - nach eigenen Worten - das Gesetz nicht aufzuheben, sondern es zu erfüllen. Mit seinem eigenen Tod als "Lamm" hat er das ultimative Opfer dargebracht, wodurch das Gesetz nachhaltig und letztendlich erfüllt wurde. Wir unterliegen daher (sofern wir glauben) nicht mehr der göttlichen Schuldabwägung, sondern nur noch der göttlichen Gnade. Wir sind bereits begnadigt.
Die Restzeit - nach der Erfüllung des Gesetzes bis zur Wiederkunft Christi - muss demnach nur noch der Erfüllung des eigentlichen und unerfüllten Gesetzes gewidmet werden: dem der Liebe.
Maryam hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:23
Denn was soll daran so schlimm sein zwischen gut und böse unterscheiden zu können?
Nichts!
Im Gegenteil!
Gott hat das von den Menschen erwartet (Gut und Böse unterscheiden zu können); daher stand der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse auch im Paradies.
Warum sonst sollte Gott den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ins Paradies stellen, wenn nicht für die Erkenntnis von Gut und Böse?
Maryam hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:23
Und weil sie das dann konnten, weil gemäss Paulus nicht Adam sondern Eva sich dazu überreden liess von jenem Baum zu kosten, befanden es die Elohim besser die beiden aus dem Garten zu vertreiben, verbannen, damit sie nicht auch noch vom Baum des ewigen Lebens kosten konnten, und wie sie, die Elohim unsterblich würden.
Das musste geschehen.
Denn die Erkenntnis von Gut und Böse erlaubt beides: das gute Handeln so wie das böse Handeln.
Es wäre schöpfungstechnisch kontraproduktiv, einem unsterblichen Wesen ewig böses Handeln zu gestatten. Daher wurde der Mensch sterblich (so dass er nur mehr innerhalb seiner Lebensspanne böse handeln und Macht zum Bösen ansammeln kann) und zum Ausgleich erlaubte Gott die Generationenfolge, damit der Mensch (im Sinne von Menschheit) weiterhin unsterblich bleibe.

PeB
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#994 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 31. Okt 2019, 11:57

Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:46
Die Formulierung „Lohn“ bringt mich auf einen neuen Denkansatz. Es ist damit der Tod keine Strafe, wie wir üblicherweise „Todesstrafe“ sagen, sondern das Entgelt für unsere Taten. Wir sterben also nicht infolge eines Todesurteils sondern als Konsequenz der Loslösung von Gott. Und was in Gottesferne rückt hat keinen ewigen Bestand. So haucht unser Leben allmählich wieder aus.

Das ist kein neuer Gedanke, sondern genau das, was ich seit Monaten hier immer wieder propagiere. :-)
Auf deutsch: genauso ist es!

PeB
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#995 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 31. Okt 2019, 12:08

Maryam hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:35
Was man so alles in die Schriften hineinphantasiert...... und Auge um Auge, Leben um Leben, Zahn um Zahn, also Böses mit Bösem zu vergelten durch Moses HERRN klar gefordert wurde mit der Zeit auch verharmlost.....zum sogenannten Talionsprinzip umfunktioniert. Je höher der Schaden um so höher wurde dann Schadenersatz gefordert.

Eigentlich ein schlechtes Beispiel. Bei dem Auge-um-Auge-Prinzip geht es eigentlich darum, erst einmal die Straffestsetzung für eine Tat aus dem Willkürbereich herauszunehmen und verbindlich rechtssicher zu machen. Mit einem klaren Rechtsanspruch für den Täter.
Für uns heute grausam, aber ein Täter konnte durch diese "Rechtsverfassung" argumentieren: "Ich habe meinem Gegner nur ein Auge ausgestochen, also kann von mir nur ein Auge gefordert werden".
Denn bis dato war es nicht ungewöhnlich, dass Menschen für vergleichsweise geringe Taten unangemessen hoch betraft wurden. Für Diebstahl etwa mit der Todesstrafe.

Diese Vorgabe hier erklärt nun aber, dass ein Täter für seine Tat angemessen zu bestrafen ist.
Zugegeben, wir haben heute eine andere Vorstellung, was angemessen ist, aber dieses hier war ein deutlicher Fortschritt in puncto Rechtssicherheit.

Helmuth
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#996 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Helmuth » Do 31. Okt 2019, 12:10

JackSparrow hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 11:51
Fügt sich gut ein in die Reihe der anderen Ungläubigen. Resümieren wir die bisher geäußerten Interpretationsversuche:

1) keine echte Schlange, sondern ein als Schlange verkleidetes böses gasförmiges Lebewesen
2) keine echte Schlange, sondern eine Metapher für den Beischlaf der Eva mit dem Adam
3) keine echte Schlange, sondern ein Selbstgespräch der Eva
4) keine echte Schlange, sondern ein "geistig-seelischer Vorgang"
5) keine echte Schlange, sondern ein vom Himmel gefallener mehrköpfiger Drache

Wer bietet mehr?
Fürs erste net schlecht. 👍

Bloß, dass du selbst der Ungläubiger bist, die anderen halt mehr oder weniger durch theologische Lehre verformte Gläubige. Jesus kann mit ihnen dealen, mit dir derzeit aber weniger. Es wird Jesus wurscht sein, welche Lehre man eingeimpft bekommen hat, solange man nicht weiterhin Opfer der Schlange ist, von der Gott nun mal redet.

Insoweit haben sie begriffen, dass der Einfluss durch die Schlange das Wesen des Teufels repräsentiert. Damit bleibt die Schlange weiterhin Schlange nur halt im Besitz des Teufels. Vielleicht erweiterst du deine Liste. ;)

Aber gibt dir das anderseits nicht auch ernsthaft zu denken? Die Schlange hat auch Nachkommen, wie es Gott so bezeugt:
1 Mose 3,15 hat geschrieben: Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Diese Nachkommen (Samen der Schlange) werden auch von Jesus so bezeichnet, indem er den Teufel als Vater aller Ungläubigen bezeichnet. Und Jesu schlimmste Gegner bezeichnet er ohne Umscheife mit "Otterngezücht" und "Schangenbrut".
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 31. Okt 2019, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

PeB
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#997 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 31. Okt 2019, 12:11

Tree of life hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:44
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:04
Die Schlange steht als Bild für die innere Stimme Evas im Zwiegespräch mit ihrem Gewissen.
Uhhh...jetzt wirds spannend, bin schon gespannt auf Reaktionen :popcorn:

Aber natürlich!
Solange mir Jemand vorwerfen kann, ich sei von Dämonen beeinflusst, weil ich seiner Argumentation nicht zustimme, kann ich mit der gleichen Berechtigung auch die Schlange als innere Stimme Evas betrachten. ;-)

Es ist eine Frage der Perspektive auf die materielle Welt.

PeB
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#998 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 31. Okt 2019, 12:13

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 18:47
Maryam hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:35
Wer sagt denn übrigens, dass Adam und Eva -falls es sie überhaupt gegeben hat-  Hebräer gewesen seien?

Ähm, Dir ist schon klar, dass Adam und Eva die Geschichte nicht persönlich aufgeschrieben haben?

Wobei: ganz kritisch könnte man auch die Frage stellen, ob die Geschichte denn nachweislich im Ursprung von Hebräern stammt. ;-)

PeB
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#999 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 31. Okt 2019, 12:16

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 19:01
Andreas hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:53
Oups, habe versehentlich meinen letzten Beitrag editiert, statt einen neuen zu erstellen. Mal sehen ob ich das wieder korrigieren kann. Geschafft.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:04
Sagte ich bereits. Aber gerne noch einmal. Die Hebräer kannten keine Fomulierung für Selbstgespräche.
Diese Verse haben mit einem Selbstgespräch nichts zu tun, denn da spricht JHWH Elohim nicht zu sich selbst, sondern zur Schlange:
Gen 3,14-15 hat geschrieben:Da sprach der HERR, Gott, zur Schlange: Weil du das getan hast: Verflucht bist du vor allem Vieh und vor allen Tieren des Feldes. Auf deinem Bauch wirst du kriechen, und Staub wirst du fressen dein Leben lang. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm nach der Ferse schnappen.
Also nochmal die Frage an dich. Wie interpretierst du dies?

Also noch mal langsam. Du glaubst ernsthaft, dass die Schlange anfing zu reden? Oder dass Satan in sie gefahren ist und die Schlange dann dafür bestraft wird? Und der Nachwuchs der Schlange wird dann zertreten?

Nein, er glaubt ja, dass die Schlange der Penis von Adam ist, der von den Nachfahren Evas...äh...zertreten wird.
Oder wie war das...?
;-)

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#1000 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Do 31. Okt 2019, 12:27

Helmuth hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 12:10
Fürs erste net schlecht. 👍

Bloß, dass du selbst der Ungläubiger bist....
Du meinst, nicht so glauben will(kann) wie DU....
Er hat womöglich mehr verstanden als so mancher Christ, unterschätze ihn nicht.

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