Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
Nach Auffassung des Paulus, der sich die Kirche anschloss (Dogma der Erbsünde), kam der Tod ERST mit der Sünde in die Welt.
D. h. vor dem "Sündenfall" gab es keinen Tod.
Das ist doch nicht evolutionär chronologisch gemeint - Du liest die Bibel wie ein Kurzzeitkreationist.
Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
deshalb gab es auch keinen historischen Sündenfall.
Im kurzkreationistischen Sinne sicherlich nicht - geistig gab es ihn und gibt es ihn mit jedem neuen Menschen.
Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
Worauf stützt sich dann aber das "Dogma der Erbsünde"?
Auf die geistige Substanz dessen, was damit gemeint ist, die traditionell historisch chiffriert ist.
Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
Ich denke, ich brauche nicht näher zu begründen, dass die Genesis mit ihren Geschlechtsregistern genau das Gegenteil bezeugt.
Nein, musst Du nicht. - Der Punkt ist woanders (wie mehrfach diskutiert): Man hat damals "geistige Wirklichkeit" und "historische Wirklichkeit" zusammengefasst ("Was in der Welt geschieht, hat eine historische Story") - das war die damalige Verständnis-Ebene.
Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
Ist Dir wahrscheinlich nicht aufgefallen.
Stimmt.
Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
Wieso - Jahwes Antwort und Verhalten (Gen. 3:22) gibt Sven recht.
Wenn man es so versteht.
Münek hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:10
Die Schlange sagt das, was Gott hinterher bestätigt
Nein - sie entstellt mit ähnlichen Worten, was Gott meint. - Das ist doch gerade das Satanische/Diabolische die Wahrheit brillant auf den Kopf zu stellen. - Wenn Du willst, hier ein Exkurs dazu:
Nein, Ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald Ihr davon esst, gehen Euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. 3,4f
Das Raffinierte an dieser Aussage ist, dass sie sowohl komplett falsch als auch komplett wahr ist. Aus überzeitlicher Sicht des Seins, also Gottes, ist diese Aussage wahr: Der Mensch wird tatsächlich nicht sterben – durch den „neuen Adam“ (vgl. 1 Kor. 15,21), also Jesus, also Gott. - Gott weiß weiterhin, dass dem Menschen die Augen aufgehen. Denn der Mensch gewinnt mit der Unterscheidungsgabe von Gut und Böse tatsächlich eine göttliche Eigenschaft.
Aus Sicht der Schöpfung, also der Schlange, ist diese Aussage jedoch falsch: Der Mensch wird sterben (ohne den „neuen Adam“, also Jesus, also Gott). Dem Menschen gehen eben nicht die Augen göttlicher Erkenntnis auf. Der Mensch wird nicht „wie Gott“, also nicht gottgleich. – Die Schlange macht also eine Aussage, die richtig wäre, wenn die Schlange gleich Gott wäre. Da die Schlange jedoch nicht gleich Gott ist, ist die Aussage falsch.
Diese „wahr – falsch“-Verwirrung ist im wörtlichen Sinn Scheitanisch, also Satanisch. - Zur Vertiefung: Das arabische Wort für Teufel ist „Scheitan“. Dieses Wort Scheitan ist aber ursprünglich kein arabisches Wort, sondern ein Lehnwort aus dem Persischen. Persisch ist jedoch eine indogermanische Sprache und viele Wortstämme finden sich aufgrund dieser sprachgeschichtlichen Verwandtschaft in europäischen Sprachen, davon auch im Deutschen, erkennbar wieder. Diese Erkennbarkeit gilt auch für das persische Lehnwort Wort „Scheitan“, dessen Sprachwurzel „Scheit“ sich mit der Grundbedeutung „spalten“ und „trennen“ auch im Deutschen wiederfindet - genauso wie im Altgriechischen (also auch einer indogermanische Sprache) , wo „spalten, trennen, scheiden“ „schizein“ heißt. – Im Deutschen bezeichnet der Holz-„Scheit“ ein abgespaltenes Stück Holz. Der „Scheitel“ spaltet die Haarpracht. Der „gescheite“ Mensch vermag Begriffe sauber zu trennen. Wenn man „scheitert“, zerbricht etwas. Bemerkenswert ist, dass die Sprachwurzel „scheit“ sich im Deutschen gleichermaßen positiv - „gescheit“ und – negativ - „scheitern“ niederschlägt. Und so auch beim Essen vom Baum, wo die „Gescheitheit“ der Schlange zum „Scheitern“ führt. - Das „Satanische“, „Scheitanische“, ist also das Trennende, dass Scheidende, das Schizo-Phrene («Schizo» = ich spalte und «phren» = Geist, Seele, also das Seelen-Spaltende), das dem Ganzen, dem Holon, entgegengesetzt ist. - Dieses Scheitanische setzt sich unter dem Baum der Erkenntnis durch, weil die Schlange innerhalb der Schöpfung stärker ist als Adam und seine Gefährtin - die präsente, geradezu „haptische“ Aussage der Schlange ist wirkungsstärker als das vorhergehende göttliche Schutzgebot.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:47
Bleiben wir daher im Wort. Sünde führt zum Tod.
DAA sind wir uns wieder einig - aber was IST Sünde, was IST Tod?
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:47
Erkenntnis erlangen am Ende beide, nur krepiert der eine daran, während der andere sein Leben damit bereichert.
Das glaube ich eben NICHT. - Ich denke, dass die einen wenig Leid-Arbeit haben, bevor sie gereinigt sind, während die anderen noch einiges vor sich haben, bis sie durch die enge Pforte passen.