Ähm, doch, die neutestamentliche Forschung, bzw. historische Jesusforschung arbeitet nach wissenschaftlichen Kriterien. Demzufolge sind die Ergebnisse wissenschaftlich belastbar. Etwas, wovon Glaubensideologen wie Kanoniker nur träumen können.
Warum aufhalten?closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05Halte Dich nicht damit auf - das ist längst klar, man muss es nur verstehen.sven23 hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 08:15Im Gegensatz zu closs verstehe ich, dass es keine Sonderbehandlung für die biblischen Texte geben kann, ganz im Sinne der Kommission.
Als analytische Methode erforscht sie den biblischen Text auf die gleiche Art und Weise wie sie jeden anderen Text der Antike erforscht.
Quelle: päpstliche Bibelkommission

Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Man kann nicht fordern, dass die biblischen Texte wie jeder andere antike Text behandelt werden und gleichzeitig das Glaubensbekenntnis der göttlichen Offenbarung vorschieben. Das ist ein grundsätzlicher Widerspruch.
Das ist sinnfreies Gelalle, a la closs. HKM und Kanonik sind 2 grundtypisch verschiedene "Zugänge", um mal die Kommission zu zitieren. Das eine ist Wissenschaft, das andere Glaubensideologie.closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05Streng genommen falsch, da die kanonische Exegese im Anschluss an eine apriorifreie Exegese stattfindet. - "Gegenmethode" stimmt nur dann, wenn vorher die HKM interpretativ den apriorifreien Raum verlassen hat, also selber das Feld im Anschluss an die apriorifreie HKM besetzt.
Nein, du hast den Zwiespalt, in dem sich die Kommission befand, nicht erfaßt, oder willst ihn nicht erfassen.closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05Das ist Dein völlig inhaltlich untauglicher Versuch, die Kommisssion für Deine ideologie zurechtzustutzen. - Wie gesagt: Du hast den Kern der Kommissions-Aussagen einfach nicht verstanden, weil Du sie nicht nach Verfasser-Intention, sondern nach Deiner Intention auslegst.sven23 hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 08:15Im Gegensatz zu closs ist mir sehr wohl bewußt, dass die Kommission einen Spagat versuchen mußte. Einerseits mußte man wissenschaftlichen Anspruch erfüllen, was durch die HKM gegeben ist, andererseits wollte man natürlich nicht von der Glaubensideologie ablassen, die von der Kirche verkündet wird. Dieser Spagat ist nicht durchführbar, weil die Widersprüch nicht auflösbar sind. (siehe Conzelmann)
Das, was du postulierst, also zunächst eine neutrale HKM, die dann durch Glaubensideologie wieder kontaminiert wird, hat Ratzinger doch selbst versucht mit seiner "Ratzinger-Exegese".... und hat damit Schiffbruch erlitten. (wie nicht anders zu erwarten war)
http://www.imprimatur-trier.de/2013/imp130214.html
Ähm, doch, denn genau das macht den prinzipiellen Unterschied zwischen HKM und Kanonik aus. Letzeres ist reine Glaubensideologie, entgegen aller historische Forschung. siehe oben.closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05Davon abgesehen, dass dieser Ansatz nicht "glaubensideologisch" ist, sondern ein hermeneutischer Ansatz ist, spricht in der Tat einiges dafür, dass dies so ist. - Man kann alternativ einen hermeneutischen Ansatz verfolgen, dass das "AT"-Verständnis der Textverfasser authentisch ist zu dem, was Jesus gemeint hat. - Beide Ansätze sind wissenschaftlich nicht zu beanstanden.
Das ist kein Fehler, denn die historische Jesusforschung ist eine wissenschaftliche Forschung. Dein ständiger Versuch, glaubensbasierten Exegesen das wissenschaftliche Label aufzudrücken, ist zum Scheitern verurteilt. Nicht mal Ratzinger beansprucht für sein Jesusbuch wissenschaftlichen Rang. Es ist ein reines Glaubensprodukt.
Kann uns Möchtegern-Dr. closs mal erklären, wie historisch-kritische Exegese ohne hermeneutische Interpretation gehen soll?closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05Stop - einerseits: Nein, da die HKM , wenn sie apriorifrei bleiben will, erst ga rnicht so weit ins Interpretative reingeht. - Andererseits: Ja, da auch die HKM apriorisch nach ihrer Hermeneutik interpretieren kann. - Das heißt: Letzteres (hermeneutische Interpretation) ist kein exklusives Kerngeschäft der HKM.

Exegese ist die konkrete Auslegung eines Textes, Hermeneutik beleuchtet die Voraussetzungen und Ziele einer Auslegung.
Solange dir das nicht klar ist, wird das nichts.
Doch, doch, man kann dies durchaus als Eingeständnis werten. Die Forschung konnte nicht nur nichts zur kirchlichen Glaubensideologie beitragen, sondern sogar oft das Gegenteil der kirchlichen Verkündigung aufzeigen. Nicht umsonst sagt Lindemann, dass der historische Jesus dem Glauben im Weg ist. Jesus sah sich selbst nicht als Gott. Zurecht fragt der Spiegel Lindemann, warum die Gläubigen etwas glauben sollen, was Jesus selbst nicht geglaubt hat.
Eben, mit Glaubensideologie hat die Forschung nichts am Hut, das besorgen die Glaubensideologen schon selber.

Nein, das eine ist Wissenschaft, das andere reine Glaubensideologie. Solange du das nicht begreifst wird das nicht, auch nicht mit dem Doktortitel.

Weil closs bei allem, was ihm unangenehm ist, die Vogel-Strauß Politik bevorzugt.

Berger schon, denn er benötigt Glaubensbekenntnisse, die Forschung nicht.
Was ist das denn für eine laienhafter Unsinn? Wie soll historisch-kritische Exegese gehen ohne hermeneutische Interpreation? siehe oben.closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05Geht doch gar nicht - das geht doch nur, wenn die HKM zuvor bereits hermeneutisch-interpretativ, also apriorisch, tätig war.sven23 hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 08:15Was für einen Sinn macht es, von der historischen Jesusforschung religiöse Apriorifreiheit zu fordern (die sie ja auch einhält), um dann selbst alles mit religiösen Glaubensbekenntnissen ins Gegenteil zu verkehren und glaubensideologisch zu versaubeuteln?
Der Jesus der Quellen irrte sich. Punkt! Wenn du etwas anderes weißt, steht es gegen die Quellen, die ja laut Glaubensideologen sogar göttlich inpiriert und irrtumsfrei sind. Nur wenn ihnen gewissen Passagen nicht in den Kram passen, wollen sie nichts mehr davon wissen. So sind sie halt, die unverbesserlichen Glaubensideologen.closs hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 09:05NAtürlich darf sie das - etwa im Sinne von: Nach den Quellen meint der Verfasser, dass Jesus .... - Aber sie darf nicht als Quasi-Faktum sagen: "Ohne hermeneutische Festlegung, sondern apriorifrei irrte sich Jesus". - Das geht einfach nicht - entweder, oder.