Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 9. Sep 2019, 15:54
Es ist beides gemeint. Jesus ist mit seinem Geist allezeit präsent, kommt aber auch „bald“ physisch, das erst zukünftig.
Die Parusie ist mit dem "ich komme bald" nicht gemeint, aber damit auch nicht negiert. Parusie, wenn wir diesen Begriff mal zerlegen, meint ja auch nur Gegenwart oder Bei-Sein. Nur damit erklärt sich noch gar nichts.
Was sprechen die Jünger denn in Erwartung von Jesu Parusie (Matthäus 24,3), wenn er doch gerade sowieso schon vor ihnen steht und sie mit ihm reden ? Das macht doch nur Sinn, wenn Parusie neben einem Begriff im Allgemeinen auch ein Fachterminus ist. Der, bezogen auf einen König, einen Zustand der Gesellschaft oder Zeitgeist im Wesen seiner Herrschaft meint. Wem das jetzt zu theoretisch klingt, der sei daran erinnert, dass es noch einen anderen Begriff gibt, der ganz ähnlich ist. Nämlich die Exousia. Wörtlich bedeutet das dann auch nur Heraus-Sein oder Ausserhalb-Sein. Was soll man damit schon anfangen ? Geläufig ist es aber unter den deutschen Bezeichnungen Gewalt, Vollmacht oder Befugnis. So bekommen ansich fast nichtssagende Wörter in ihrem Kontext der Verwendung eine tiefgreifende Bedeutungsschwere. Kann man lächerlich und nicht nachvollziehbar finden wie man will, ist aber unumstößlicher und allgemein anerkannter Fakt.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 9. Sep 2019, 15:54
Gesetz und Weissagung sind geistlich gesehen ewig gültig, Konsequenzen sind aber immer erst eine künftige Erfüllung, weil diese auch davon abhängig sind wie jeder sich entscheidest. So mahnt das Gesetz, während Weissagung auch Konsequenzen sind.
Sie bleiben ja nicht nur weiterhin gültig. Jesus hat sie alle auf sich bezogen. Er sagte sogar von sich, er sei die Auferstehung und das Leben. Das ist kein nur so daher gesagter Satz. Auch meint er damit nicht, dass sich Auferstehung und Leben damit erledigt hätten. Es wird alles auf ihn umgelenkt. Ihm ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf Erden.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 9. Sep 2019, 15:54
In diesem Sinne würde ich nicht sagen „Kardinalfehler“ sondern einseitige Betrachtung. So ist auch der Präterismus eine einzige einseitige Betrachtung historischer Weissagung.
Ich meinte den Kardinalfehler nur rein in Bezug auf die Gedankengebäude. Nicht als Charakterfehler oder ähnliches, denn Fehler machen wir alle. WIr könnten ja fast froh sein, wenn es dabei nur um Fehler in Theorien ginge.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 9. Sep 2019, 15:54
Denn die endgültige Erfüllung aller Dinge kann erst dann passieren, wenn auch der letzte Mensch auf diesem Erdboden seine Entscheidung für oder gegen das ewige Evangelium getroffen hat, wozu es auch allen verkündigt werden soll.
Dann hätte die Mission aber schon lange versagt, weil es zu allen Zeiten Menschen gab, die von christlichen Missionaren nicht erreicht wurden. Sollten zu unseren Zeiten sämtliche Menschen irgendwie erreicht werden können, haben davon die unerreicht gebliebenen Verstorbenen nichts. Anderseits sagt Paulus schon, dass in seinen Tagen bereits überall das Evangelium gepredigt wurde. Der Maßstab vom ersten bis zum letzten Menschen kann also irgendwie nicht so ganz funktionieren. Der Begriff "Vollzahl der Nationen", der Paulus in Römer 11 angedichtet wird, ist aber auch ein Griff ins Klo, weil das mit einer exakten Zahl gar nichts zu tun hat. Ich sehe es viel mehr so. Wenn alle Nationen das Evangelium kennen, dann kommt das Ende, wie Jesus sagt. Aber nicht die Parusie, sondern die Phase des Endes. Die Kriege gehen los. Nicht irgendwelche Kriege, sondern die Kriege im Namen Jesu. Denn nur daraus kann dann auch der Anti-Christ hervor kommen. Jesus kam, um das Schwert und Entzweiung zu bringen. Das kann erst richtig los gehen, wenn er auch bereits verkündet wurde.