Das ist die Meinung des glaubensideologischen Laien closs.
Im Grunde sagt closs: die historische Jesusforschung dürfe keine Aussagen zu Jesus machen.

Das ist die Meinung des glaubensideologischen Laien closs.
Kleiner analytischer Einschub: Das Problem scheint zu sein, was man unter "apriorifrei" versteht.
Da gibt es nichts zu schlucken, weil davon gar nicht die Rede ist. - Mir scheint, dass "apriorifrei" von manchen nur religiös, aber nicht säkular verstanden wird - die Kommission versteht natürlich BEIDES darunter.
Natürlich tut sie das nicht, wenn man sich streng an ihre Methoden-Schritte hält - aber das tut man offenbar nicht immer - konkret: Der Satz "Jesus irrt" ist NICHT apriorifrei generiert - das ist das, was die Kommission als hermeneutisch kontaminiert versteht.
Das ist nur die halbe Wahrheit - Apriorien liegen auch dann vor, wenn man interpretiert,
Richtig - und das tut man anhand der Quellen und deren hermeneutisch unterschiedlichen Interpretationen. - Aber eben nicht nur EINE hermeneutische Interpretation.
Nein - es sind auch Menschen, die meinen, nur ihre Hermeneutik sei wahrheits-führend - und das auch noch apriorifrei. - So wie ihr die HKM darstellt, seid Ihr ideologischer als berger und Ratzinger.
Das ist ok, wenn sie gleichzeitig den Anspruch aufgibt, apriorifrei zu sein.
Das ist das Gefährliche: Du erkennst nicht, dass das Kommen des Reich Gottes in DEINEM Verständnis falsch sein kann, somit Dein Verweis auf "historische Fakten" auf völlig falscher Grundlage stehen kann.
Analytisch darf sie das - natürlich. - Apriorifrei wäre, verschiedene Alternativen zu benennen, ohne diese historisch zu bewertem (im Sinne von: "A ist historisch richtig, B nicht").
Absichtliches Falsch-Verstehen?
ICH weiß, wie die RKK denkt und was Theologen dazu sagen - und zwar dasselbe, was ich auf Anhieb aus dem Text verstanden habe. - Das Problem scheint mir zu sein, dass HKM-Jünger versuchen, die Kommisssions-Inhalte im Sinne ihrer Hermeneutik umzudeuten. - Deutlich wird dies, wenn nicht erkannt wird, dass Ratzingers Antichrist-Vorwurf voll auf der Linie der Kommisssion ist - nur dass diese halt ihre Texte sehr wohlwollend -diplomatisch geschrieben hat. - Wir können den Text gerne Satz für Satz durchgehen.
Es geht nicht um "Glaube", sondern um eine spirituelle hermeneutische Perspektive: "Was steht im Text, falls Christen recht haben, dass Jesus göttlich ist?". - Das kann auch ein Atheist, wenn er ein guter Wissenschaftler ist.
Damit ist der Bereich VOR Apg. 8,30 gemeint - natürlich gibt es da sonst nichts.
Die rührt diesen "Bodenplatten-" Bereich nicht an - auch dazu sagt die Kommisssion etwas.
Egal, ob man es für nötig hält oder nicht, es gibt einfach keine Wunder. Das wird vor 2000 Jahren nicht anders gewesen sein. Nimmt man dann noch das mythische Weltbild der Antike, dann erklären sich "Wunder" quasi von selbst.
Den Paradigmenwechsel gab es doch: er bestand in der Thoraverschärfung, wie man das bei reliösen Eiferern gerne findet, und in dem Glauben an die unmittelbar bevorstehende Gottesherrschaft. Deshalb die Mahnung zur Umkehr und Eile.
Natürlich wurde im Laufe der Zeit klar, dass die Gottesherrschaft nicht kam, Jesus sich also geirrt hat.
Ein völlig willkürliches Postulat - eigentlich ideologisch. ---- Die Antwort auf die Frage, ob Jesus historisch nur Mensch oder auch göttlich war, ist völlig offen - beide Seiten, ob religiös-weltanschaulich-hermeneutisch oder säkular-weltanschaulich-hermeneutisch, können recht oder unrecht haben. - Apriorifrei gesehen ist das historisch vollkommen offen.
Das muss substantiell nichts bedeuten. - Wenn ein Text in Nachfolge Jesu entsteht, der von ihm spirituell sein könnte, ist das HKM-mäßig bemerkenswert, aber kein inhaltliches KO-Kritierium für eine Authentizität zu Jesus.
Doch. - Wenn ein Forschungs-Zweig meint, dass die Geschichte ein naturalistisch ungebrochener Wirkungszusammenhang ist, bedeutet dies, dass man so interpretiert, als gäbe es keine Wunder. - Man muss als Wunder-Erzählungen in den Quellen als unhistorisch setzen.
Mindestens 3 Fehler:
Du hast NICHTS verstanden:
Falsch - lies einfach mal den Kommissions-Text. ---- Forschungsergebnisse werden sowohl seitens der HKM als auch von den nachfolgenden theologischen Disziplinen benötigt.
In dem sie sich strikt an die Methodenschritte hält (guckst Du wik).
Nein - es geht um deren Ersatz durch säkulare "Glaubensbekenntnisse".
Das ist falsch formuliert. - Wenn, dann müsste es heißen:
Sachliche Ergebnisse im Rahmen ihrer Methodenschritte werden sicherlich nicht abgelehnt - dass es in einigen Fällen Diskussions-Bedarf gibt, sollte nicht als Majestäts-Beleidigung aufgefasst werden.
Im Gegenteil - dieser Text ist seit langem einer der coolsten, den ich gelesen habe (und über dem ich mich inzwischen mit einigen Theologen ausgetauscht habe).
Du hast nicht den Unterschied zwischen HKM-Ebene und Apg. 8,30-Ebene verstanden - die HKM-Ebene ist eine unverzichtbare VOR-Stufe der Apg- 8,30-Ebene.
Der Glaube, dass die Geschichte als ein naturalistisch kontinuierlicher Wirkungszusammenhang zu vestehen sei, ist ein säkulares Apriori - richtig.
Das WOLLTE er doch gar nicht. - Ratzinger hat auf religiös-hermeneutische Weise ein Gegengewicht zu den in den letzten Jahrzehnten gängigen säkular-hermeneutische Weise geschaffen - als Aprori religiös vs. Apriori säkular. - Beides hat (nicht nur aus) meiner Sicht "IN" der HKM nichts zu suchen.
Klassischer Zirkelschluss:
Und wieder: Rein säkular-apriorisiertes Verständnis, das aus sich selber ein ontisches historisches Faktum macht.
Aber doch nur, weil Du "WIssenschaft" gewohnheitsmäßig ideologisch besetzt hast. - Auch hier: Zirkelreferenz.
Weder religiös-apriorisch noch säkular-apriorisch - ganz einfach. - Ein Wissenschaftler kann problemlos sagen:
Da stolperst Du, wie gewohnt, über Deine eigenen Füße. - Es geht hier nicht um Glaubensbekenntnisse, sondern um hermeneutische Perspektiven (Plural!) in der Wissenschaft. Damit scheidet man nicht aus der Wissenscahft aus.
Nicht "weismachen", sondern "sagen" - WENN Diesbezügliches im Text drinsteht.
Die Quellenuntersuchung lt. Methodenschritten ist doch gar nicht das Thema!!! - Die Frage ist, ob etwas interpretativ ergebnisoffen ist - und das ist es im zitierten Bultmann-Fall selbstverständlich NICHT.sven23 hat geschrieben: ↑So 1. Sep 2019, 09:09Wie du inzwischen von Bultmann wissen solltest, kann es eine voraussetzunglsose Exegese nicht geben.
Entweder glaubt man an Wunder oder eben nicht.
Entweder setzt man die Schriften als göttlich inspiriert und irrtumsfrei voraus oder eben nicht.
Beides sind Voraussetzungen, wobei letzeres die ergebnisoffene Quellenuntersuchung nicht beeinträchtig
DAs ist eine erlaubte Glaubensbekundung und sonst nichts - wissenschaftlich gesehen ist es ein Apriori.
Die Theologie sieht einen ganz anderen Paradigmenwechsel - aber auch hier: Beides ist eine erlaubte Glaubensbekundung - wissenschaftlich gesehen ist es ein Apriori.
Dito.
Dito. - Warum er gerade KEIN Ideologe ist, wurde Dir mehrfach erklärt.
DAs ist bei Wissenschafts-Ideologen auch noch heute der Fall - guckst Du, was Du so alles als Testimonial zitierst, als sei es die Wahrheit.
Leila hat geschrieben: ↑So 1. Sep 2019, 09:20sven23 hat geschrieben: ↑So 1. Sep 2019, 09:09
Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach
Und der Gläubige? Was sagt der? Er sagt, siehe, er starb im Wahn! Als ob nicht Gott gewirkt hätte, immer schön aufpassen, wem du dein Ohr leist...
Ich greife hier mal auf Wiki zurück, um Dir bei Deinem Problem zu helfen:
Na also.
Doch doch - Deine falsche Aufassung kollidiert mit der historischen Tatsache, dass weder der richtende Menschensohn mit den Wolken des Himmels kam noch Gott auf Erden seine Herrschaft aufgerichtet hat.closs hat geschrieben:Der Satz "Jesus irrt" ist NICHT apriorifrei generiert.
Das ist Bultmanns persönliche Glaubensauffassung. Die HKE als solche äußert sich nicht zu den biblisch überlieferten Wunderberichten.closs hat geschrieben:Das ist nur die halbe Wahrheit - Apriorien liegen auch dann vor, wenn man interpretiert,
* als ob es Gott nicht nötig habe, in Wundern zu sprechen (Bultmann),
Jesu Botschaft ist kein Paradigmenwechsel zu entnehmen. Er kündigte die von den alttestamentlichen Propheten verheißene Gottesherrschaft - das Eingreifen Gottes auf Erden - als nahe bevorstehend an.closs hat geschrieben:oder * wenn man Jesus das AT-Denken (= damalige zeitgenössische Denken) unterstellt, anstatt in ihm einen Paradigmenwechsel für möglich zu halten,
Du Witzbold. Warum sollten wissenschaftlich arbeitende Exegeten "heilsgeschichtliche Erkenntnis-Entwicklungen" EINSCHLIESSEN?oder * wenn man heilsgeschichtliche Erkenntnis-Entwicklungen ausschließt ("Erst nach und nach hat man begriffen, was Jesus wirklich meinte").
WEIL ich es verstanden habe, weise ich darauf hin, dass eine Interpretation auf Basis von "Ich glaube, dass Gott Wunder nicht nötig hat und interpretiere so" apriorisch ist. - Oder: "Ich glaube, dass Jesus so lange nur als Mensch zu interpretieren ist, so lange er nicht als göttlich nachgewiesen ist" apriorisch ist. - Etc.
So lange die HKM sich im Terrain aufhält, das in den MEthodenschritten begrenzt ist, hast Du recht - solange das so ist, ist die Kommission damit einverstanden.Münek hat geschrieben: ↑Mo 2. Sep 2019, 21:10Für die HKE liegt nichts von "vornherein fest". Für sie liegt es beispielsweise nicht fest, dass sich die biblisch überlieferten Wunder nicht ereignet haben können. Sie äußert sich nicht dazu, weil dies aus wissenschaftlicher Sicht inhaltlich-qualitativ überhaupt nicht möglich ist.
Gerade schwadronierst Du noch über Apriorifreiheit, um dann einen Satz später das Gegenteil zu beweisen. - Du produzierst hier einen Zirkelschluss nach dem Motto: "Apriori setze ich, dass Jesus die Ankunft der himmlischen Herrschaft so verstanden hat wie ich (= Münek & Co). - Also ist apriorifrei bewiesen, dass Jesus geirrt hat, da diese Art himmlischer Herrschaft nachweislich nicht gekommen ist" (letzteres stimmt nun wirklich). - Somit bastelst Du aus "Jesus irrte" eine "historische Tatsache", obwohl es nur dann eine ist, wenn Deine Apriori-Setzung "Jesus hat es so verstanden wie ich" stimmt - was sie höchstwahrscheinlich nicht tut.Münek hat geschrieben: ↑Mo 2. Sep 2019, 21:10closs hat geschrieben:
Der Satz "Jesus irrt" ist NICHT apriorifrei generiert.
Doch doch - Deine falsche Aufassung kollidiert mit der historischen Tatsache, dass weder der richtende Menschensohn mit den Wolken des Himmels kam noch Gott auf Erden seine Herrschaft aufgerichtet hat.
Natürlich geht das mit Deiner Hermeneutik nicht. - Was die HKM betrifft: Solche Fragen betreffen Agp. 8,30 und gehen somit über eine apriorifreie HKM hinaus. --- Aus DENSELBEN Quellen kommt die Theologie mit IHREN Methoden/IHRER Hermeneutik zu ganz anderen ERgebnissen. - Der Unterschied: Die theologischen Disziplinen bezeichnen sich nicht als apriorifrei, also bezeichnen sich offen als interpretierende Disziplinen im Sinne von Apg. 8,30.
Seine Botschaft war in Deiner ebenfalls apriorischen, aber anders apriorischen Interpretation eine völlig andere. --- Das ist ja in der Wissenschaft ausdrücklich erlaubt - aber man muss es wissen und sich dazu bekennen.
Da LACHST Du auch noch.
Warum stellst Du dann immer wieder auf das "ORIGINAL JESUS" ab?closs hat geschrieben:Richtig.Münek hat geschrieben: das Original Jesus ist seit 2000 Jahren mausetot. Er kann nicht mehr befragt werden. Also ist die Exegese auf seine überlieferten Worte angewiesen.
Weshalb es die glaubensbasierte "kanonische Exegese" als "hermeneutisch andere Interpretation" nicht an die theologischen Fakultäten geschafft hat, dürfte doch wohl offensichtlich sein.closs hat geschrieben:und das tut man anhand der Quellen und deren hermeneutisch unterschiedlichen Interpretationen. - Aber eben nicht nur EINE hermeneutische Interpretation.
Nö - die historisch-kritisch arbeitenden Exegeten sind alles andere als "dogmatisch zugekleistert". Sie wähnen sich auch nicht im Besitz der Wahrheit.closs hat geschrieben:Nein - es sind auch Menschen, die meinen, nur ihre Hermeneutik sei wahrheits-führend - und das auch noch apriorifrei.
Es geht doch gar nicht um mein Verständnis, sondern um eine für jedermann nachvollziehbare historische TATSACHE: Weder kamen der richtende Menschensohn mit den Wolken des Himmels hernieder noch errichtete Gott seine Herrschaft auf Erden.closs hat geschrieben:Das ist das Gefährliche: Du erkennst nicht, dass das Kommen des Reich Gottes in DEINEM Verständnis falsch sein kann
Nichts anderes macht sie.
closs hat geschrieben:Apriorifrei wäre, verschiedene Alternativen zu benennen.
Die "spirituelle hermeneutische Perspektive" beruht AUSSCHLIESSLICH auf Glaube, Du Witzbold.closs hat geschrieben:Es geht nicht um "Glaube", sondern um eine spirituelle hermeneutische Perspektive: "Was steht im Text, falls Christen recht haben, dass Jesus göttlich ist?".
Eben - die Auslegung biblischer Texte findet ausschließlich im theologischen Fachbereich "EXEGESE" statt. Das darfst Du nie vergessen.