Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Subjektive Vorannahmen haben bei historischen Fragen keine Rolle zu spielen. Wir befinden uns hier nicht im Wunschkonzert.

- Ähm - nein, das tun wir nicht. - Wenn Du aber vor-annimmst, dass ältere Quellen authentischer sind als jüngere Quellen, ist dies einerseits begründbar, ist aber andererseits trotzdem eine Vorannahme, die im Fall Jesus falsch sein kann.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Also ist das "Reich Gottes" doch noch immer NICHT da, obwohl Jesus seinen Jüngern versichert hatte, sie würden das Kommen des Gottesreiches noch selbst erleben..
Die Theologie versteht es weitgehend so, dass mit Jesu Auferstehung das Reich Gottes da ist, aber erst nach dem Tod vollendet werden kann (weil man bis dahin im "Fürstentum der Welt" ist).
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Erstens bin ich keine Ideologe; für mich existieren keine absoluten, ewig gültigen Wahrheiten.
Moment: Es ist auch Ideologie, wenn man einen bestimmten Erkenntnisweg als den einzig möglichen Weg ansieht. - Wenn bspw. Thaddäus sagt, dass Jesus eine Naherwartung ontisch/wirklich/historisch als Fakt hatte, WEIL es die HKM methodisch erschließt, ist das Ideologie.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Zweitens habe ich kein Problem damit, dass Du mit Jesu Irrtum nicht fertig zu werden scheinst.
Das ist wirklich nicht das Problem. - Du verkennst, dass das Thema "Naherwartung" (wie übrigens auch das Thema "Homöopathie") nur Statthalter ist für die Frage, was systemische Wahrnehmung ist/was Wissenschaft ist, kann und was nicht. - Es geht nicht um Jesu Naherwartung an sich.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Du mit "Glaubensvorbehalt" meinst.
"Meine Meinung ist dann richtig, WENN meine Hermeneutik/mein Ansatz/meine Vorannahmen authentisch sind mit dem, was wirklich der Fall ist".
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Da würde ich jetzt aber zu einem exegetischen Fachbuch (z.B. Theißen/Merz oder Conzelmann/Lindemann) greifen. Hier wird Dir alles erklärt.
Ihr macht immer denselben Fehler: Wenn es um eine strittige Frage geht, empfiehlt Ihr Literatur eines der Kontrahenten, als ob da etwas stehen würde außer dem, was man selber meint - also ob da eine neutrale Meinung wäre. - Konkret:
Theißen/Merz oder Conzelmann/Lindemann beschreiben, wie es die HKM macht, aber doch nicht, ob sie damit recht hat bzw. wer sonst noch recht haben könnte.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Historisch gesehen, sind weder der richtende Menschensohn noch das Reich Gottes gekommen. Sollte es anders sein, dann kläre uns mal auf und tu mal Butta bei die Fische. Bitte kein sinnfreies Geschwurbel.
Auch das ist eines Eurer Probleme: Wenn etwas übers "Haptische" ins Geistige geht, ist es für Euch "Geschwurbel", obwohl genau da die Antwort liegt. - Mit anderen Worten: Ihr beschränkt die Bibel auf Ihren Sensus literalis.
Das liegt natürlich in der NAtur der HKM - aber eben deswegen kann sie keine große Rolle in der Theologie spielen - sie ist "Bodenplatte" - ein Unterhemd, das man nicht zum Oberhemd befördern kann.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
closs hat geschrieben:
und kann nicht in historische Dinge von spirituellem Belang eingreifen.
Dazu hat sie nicht den mindesten Bock.
Eben - und genau deshalb ist die Aussage "Jesus irrte" mindestens zu versehen mit "Im Sinne unserer Hermeneutik", statt so zu tun, als sei es "Faktum".
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Mit welchen Mitteln willst Du diese angeblichen Existenzen wissenschaftlich angehen?
Kommt da endlich mal was Substanzielles?
Oje - folgendes habe ich an Dich und Sven bestimmt 20 Mal erklärt:
"Geist-Wesen" geht man GAR nicht wissenschaftlich an. - Velmehr geht es darum, dass man von vorneherein mit auf dem Schirm hat, dass es eine geistige Welt geben KANN. - Jesus KANN also historisch auferstanden sein, Wunder KÖNNEN also historisch stattgefunden haben, etc.
Das heißt: Man untersucht historisch NICHT, wie oder ob sich Geistwesen physikalisch beschreiben lassen. - Es geht vielmehr um die Interpretationsebene: "Halte ich es für möglich, dass es geistige Vorgänge in der Geschichte gibt oder schließe ich es aus?" (Manche machen es so, dass es sie es theoretisch NICHT ausschließen, aber gleichzeitig es auch nicht wissenschaftlich durchspielen, wie es zu unterpretieren wäre, falls es tatsächlich so wäre - was etwas unehrlich ist).
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Wie soll das gehen, wo doch nach Deiner Glaubensauffassung der SATAN

unseren Planeten als "Fürst" beherrscht?
Innerlich. Eine innere Präsenz, die lt. Theologie mit Jesus in die Welt/Historie gekommen ist. ---- Davon abgesehen: "Fürstentum der Welt" ist ebenfalls nicht "haptisch" gemeint, sondern repräsentiert eine Orientierung - aber das ist eine ganz andere Frage.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Nein - da Deine Hermeneutik auf einer schlichten Glaubensannahme basiert
Das ist doch auch bei der HKM der Fall. - Wenn man meint, dass man die Bibel verstehen kann, wenn man "nicht den mindesten Bock hat" auf Sensus spiritualis, ist das - nach EUREM Vokabular - eine "Glaubensannahme".
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
ist zunächst Deine Glaubens-Setzung auf Plausibilität und Evidenz kritisch zu hinterfragen.
Aber doch nur inner-hermeneutisch. - Die HKM erklärt, warum IHRE Hermeneutik plausibel und evident ist - die Theologie tut dasselbe mit IHRER HErmeneutik. - Beides gelingt.
Der Fehler, der hier sehr oft gemacht wird:
Man nimmt die HKM-Hermeneutik als Maßstab, an dem sich andere Hermeneutiken als plausibel und evident zu beweisen hätten - falsch. - Oder umgekehrt: Die HKM sensu Sven/Münek ist für die Theologie genauso wenig plausibel und evident wie die Theologie für die HKM.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:07
Da konntest Du bisher NICHTS liefern.
Wenn Du damit meinst, dass ich theologische Hermeneutik nicht an HKM-Hermeneutik bemesse, wird da auch nie was kommen - einfach weil es unredlich wäre.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:40
Wer kann das ausschließen? In der Antike wurden viele Wunderberichte erzählt.
Eben. - WER erlaubt es uns, so zu tun, als wären das Fantasie-Berichte?
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:40
Die HKE äußert sich nicht inhaltlich zu Wunderberichten.
Aber sie kann nicht so tun, als gäbe sie es "in echt" nicht - siehe Bultmann-Zitat.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:40
Selbstverständlich ist sie das. Sie macht nichts anderes, als das, was ihr die "Päpstliche Bibelkommission" vorgegeben hat.
Nein - dann nicht mehr. - In dem Moment, in dem die HKM kollidiert mit spirituellen Fragestellungen, muss sie entweder ihre Apriorifreiheit aufgeben und kann mitmischen, oder sie muss die Klappe halten.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:40
Dann hätte Jesus dem Volk seines Gottessohnschaft und seinen Erlösungstod verkündigen müssen.
Wenn Du das NT geistig liest, ist es voll von Aussagen, die darauf hinweisen, dass es nicht um eine historische Erfüllung (im Sinne von "politischer" Machtübernahme) geht. - Auch zu Göttlichkeit gibt es geistige Hinweise - aber das wäre wiederum ein ganz anderer Thread.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:40
Meines Wissens werden die diesbezüglichen neutestamentlichen Aussagen von der katholischen Kirche nicht in Zweifel gezogen. Nur entsprechende Konsequenzen werden nicht gezogen.
Verstehe ich nicht. - Das klingt wieder so, als wisse die RKK etwas, was sie aber unter der Decke hält - nein: Sie interpretiert einfach anders als die HKM.
Münek hat geschrieben: ↑So 25. Aug 2019, 02:40
Kirchliche Hermeneutik beruht auf simpler Glaubenssetzung und Selbstbetrug. Kannste mangels Substanz knicken.
Das wäre dann der ideologische Abschluss des münekschen Wortes zum Sonntag.
