Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Was hat Dein Satz mit meiner Kritik an Deiner absurden Feststellung zu tun, die HKE dürfe nur beobachten und beschreiben, aber nicht INTERPRETIEREN? Die HKE betreibt keine "geistliche Exegese" ("sensus spiritualis"), sondern folgt der Vorgabe der Bibelkommission, bib-
lische Schriften in derselben Art und Weise zu INTERPRETIEREN aus wie andere Texte der Antike auch.
Wenn Du "interpretieren" als Konkurrenz meinst zu Sensus spiritualis,
a) ist das prinzipiell absolut ok,
b) ABER um den Preis der Apriorifreiheit, da es sich dann um eine hermeneutische Exegese wie jede andere auch handelt.
DARUM geht es.
Der "Gag" der HKM soll aber laut Kommission (und DESHALB schätzt die RKK die HKM doch so sehr) apriorifrei sein, also Grundlage für weiterführende Deutungen im Sinne von Apg. 8,30 ("Was BEDEUTET das eigentlich?") sein. - Konkret:
a) HKM plus atheistische Hermeneutik
b) HKM plus agnostische Hermeneutik
c) HKM plus naturalistische Hermeneutik
d) HKM plus evangelikale Hermeneutik
e) HKM plus rabbinische Hermeneutik
f) HKM plus RKK-Hermeneutik
g) HKM plus feministische Hermeneutik
h) etc.
Wenn Du nun meinst, dass HKM SELBER eine Hermeneutik sei, verspielt sie ihre universale Rolle als Basis/Standard-Exegese. - Und genau das ist das Problem: Die Kommisssion sagt:
* HKM plus x (nur dass HKM nicht selber dieses x sein darf).
Die "Bibelfälscher" und "Antikchristen" sagen:
* HKM plus HKM-Hermeneutik (= apriorifrei plus nicht-apriorifrei)
DAAAA liegt das Problem, dem die Kommisssion ausführlich Raum widmet.
Nebenbei: Guck mal in die methodischen Schritte der HKM, wo es da Spielräume gäbe für hermeneutische Interpretation - ich kann so gut wie keine Erkennen. - Das Problem der HKM ist, dass viele ihrer Betreiber sich selber überhöht haben (von Anfang an) und unter dem Etikett der Apriori-Freiheit um so hermeneutischer (also Apriori-Freiheit aufhebend) interpretiert haben. - Auf Basis diese Entwicklung "umarmt" die Kommisssion 1993 die HKM und sagt, unter welchen Bedingungen HKM Teil der Theologie sein kann - nämlich eben NICHT als hermeneutische Instanz.
Münek hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 00:35
Das schließt es absolut aus, Jesus AUCH zu untersuchen, als sei er göttlich gewesen. Diese groteske Forderung hast Du in der Vergangenheit mehrfach erhoben.
Wenn man HKM auf diese Weise hermeneutisch versteht, ist das in der Tat so - aber damit ist sie nicht mehr apriorifrei. - Apriorifrei wäre "weder - noch".
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Jesus erwartete das endzeitliche Eingreifen Gottes noch innerhalb seiner Generation ("die Zeit ist erfüllt").
Entscheidend ist doch, was er darunter VERSTEHT!!!!!
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Bleiben wir doch bei Ratzinger. Bei ihm fällt mir Folgendes auf:
1. Er lässt zahlreiche Aussagen Jesu zum Reich Gottes, die zu seiner These in Widerspruch stehen, kommentarlos unter den Tisch fallen.
2. Auf eine sachliche Auseinandersetzung mit Argumenten der HKE, die seine These, Jesus sei das Reich Gottes, nicht teilen, lässt er sich nicht ein.
Das sind jetzt innerwissenschaftliche Fragen, die man unter verschiedenen Hermeneutiken diskutieren kann. - Vergiss nicht: Unter heilsgeschichtlichen Gesichtspunkten, zählt nicht nur das, was man damals verstand, sondern auch das, was man später verstanden hat.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Ich habe mitnichten eine "Ideologie gesetzt", sondern ganz allgemein darauf hingewiesen, dass eine Ideologie selbstverständlich nicht ihren ideologischen Charakter dadurch verliert, dass sie ihre Dogmen offenlegt.
Was ist dann KEINE Ideologie? - Dann wäre ja auch Naturalismus deshalb eine Ideologie, weil sie Naturgesetze als ihre Dogmen offenlegt. ----- Nein, "Ideologie" ist definiert über den bedingungs-freien Anspruch auf absolute Wahrheit:
1) "Nur durch Wissenschaft kommt man zur Erkenntnis"
2) "Jesus IST die einzige Wahrheit"
3) "Nur die HKM kann Licht bringen in das, was damals der Fall war".
Das wären ideologische Aussagen, wenn kein Glaubensvorbehalt vorgeschaltet wird.
1) gilt nur, wenn es um methodische Erkenntnis geht.
2) gilt nur, wenn es Gott gibt und Jesus göttlich ist.
3) gilt nur, wenn es um methodische Erkenntnis geht.
Dann ist KEINES der 3 eine Ideologie.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Dieses schwachsinnige Geschwurbel kommentiere ich nicht.
Das sagst Du immer, wenn Du etwas nicht verstehst. - Sag doch einfach: Verstehe ich nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Dem Paulus war völlig klar, dass sein Evangelium von einem von seinem himmlischen Vater zu Sühnezwecken geopferten Gottessohn nicht einsichtig, überzeugend und einleuchtend war. Das räumte er ein, da war er knochenehrlich sich selbst gegenüber, da log er sich nicht in die Tasche.
Damit hat er gemeint, dass es in den vorherrschenden Denkweise nicht einsichtig, überzeugend und einleuchtend war, es aber "der Fall war". - Er hat die begrenzte Möglichkeiten "normalen" menschlichen Verstehens erkannt und auf das, was darüber hinaus der Fall ist/mutmaßlich der Fall ist, getrennt.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Nimm ihn Dir als Vorbild.
Da glaube ich noch zu sehr an die Möglichkeiten intellektuellen Verstehens - aber vielleicht ist das mein Fehler. - Was glaubst Du, wie oft ich schon per PN angeschrieben wurde, diesen Thread mit Euch sein zu lassen, weil man Euch nicht intellektuell beikommen kann? - Verstehst Du: Das kann ganz anders sein, als Du es wahrscheinlich verstehst.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2019, 23:54
Ich erwarte aber, dass sich jemand nicht damit begnügt, lediglich auf die Nicht-Falsifizierbarkeit seiner These hinzuweisen. Das ist alles andere, aber keine Argument. Man gibt damit indirekt zu, nicht über überzeugende Argumente zu verfügen. Letztlich ein Armutszeugnis.
Nee - falsch. - Man sagt damit, dass es Argumente gibt, die nur dann stechen, wenn vorhergehende nicht-falsifizierbare Grundlagen wahr sind.
Münek hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 00:35
Eine solche "wissenschaftlich-methodische Begründung" würde ich gerne mal zu Lesen bekommen.
Auch da lohnt sich ein Blick in den Kommisssions-Text, wo ausführlich über methodisch durchgeführte Diszplinen gesprochen wird, die auch heilsgeschichtliche M omente mit einbeziehen.
Das Problem liegt woanders: Ihr definiert "wissenschaftlich" derart eng an die Naturwissenschaften angelehnt, dass es jenseits davon keine "Wissenschaft" gibt. - Damit hat man sprachlich ein Problem gelöst ("Ätsch, ich bin wissenschaftlich, Du aber nicht"), aber nicht inhaltlich. - natürlich gibt es theologische Ausführungen, warum Jesus sich NICHT irrte.
Münek hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 00:35
Wissenschaft ist ideologiefrei und ergebnisoffen.
Richtig - sowohl in der HKM als auch in der Theologie. --- Ihr macht den Fehler, falsche Begriffspärchen zu machen. ---- Wissenschaft ist nicht Lehm oder Sand, sondern Schaufel. - Man kann nicht sagen "Lehm" oder "Schaufel", sondern nur "Lehm oder Sand" alias "HKM-Hermeneutik oder spirituelle Hermeneutik". - BEIDES kann wissenschaftlich bearbeitet werden.
Münek hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 00:35
Die hermeneutischen Glaubensaussagen sind wissenschaftlich NICHT gestützt.
Sie sind wissenschaftlich BEGRÜNDBAR. - Auch die HKM ist wissenschaftlich begründbar - auch die kanonische Exegese ist wissenschaftlich begründbar. --- Es sei denn, man definiert "Wissenschaft" so, dass man es trennt. - Aber dann ist man nur methodisch ergebnisoffen, aber doch nicht in Bezug auf das, was der Fall ist/war.
Münek hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 00:35
Jetzt komm´ nicht wieder mit der selbstimmunisierenden Ausrede, Setzungen dürfen wissenschaftlich nicht hinterfragt werden.
Sie können nicht Forschungs-Objekt sein - richtig. ---- Du wirst (hoffentlich

) keinen HKM-ler finden, der wissenschaftlich nachweist, dass Jesus nur Mensch war - nein, er untersucht ihn hermeneutisch nur als Mensch. - Du wirst keinen kanonischen Exegeten finden, der wissenschaftlich nachweist, dass Jesus göttlich war - nein, er untersucht ihn hermeneutisch nur so, als sei er göttlich.
Münek hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 00:35
Um WAHRHEIT geht es doch überhaupt NICHT.
Aha - dann ist es ein rein methodischer Wettkampf.