Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
#1 Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Der Prophet Hosea klagt u.a. in 11,1 ff. über den Abfall des Volkes Israel von
seinem Gott Jahwe. Er lässt einen maßlos enttäuschten Gott zurückschauen in die Ver-
gangenheit, als er die Kinder Israel aus der Knechtschaft Ägyptens befreite und sie
ins "Gelobte Land" Kanaan führte.
Mit bewegenden Worten lässt Hosea Gott klagen:
"Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten. Je
mehr ich sie rief , desto mehr liefen sie von mir weg. Sie opferten den Baalen
[=kanaanäische Götter] und brachten den Götterbildern Rauchopfer dar..."
Gott nennt hier sein auserwähltes Volk liebevoll "meinen Sohn". Sein Sohn, der
ihn nach dem Auszug aus Ägypten maßlos enttäuschte, als er sich in Kanaan den dort
heimischen Göttern zuwandte und von ihm - Jahwe - abfiel.
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Frage: Enthält dieser Text des Propheten Hosea irgendeine in die Zukunft
weisende Prophezeiung? Ist hier nicht nur von längst vergangenen, aus Gottes Sicht
schöne Zeiten die Rede?
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Der Matthäusevangelist ist diesbezüglich vollkommen unbekümmert. Er klopft die
alten Schriften - so auch "Hosea" - nach "Reizwörtern" ab - und erfindet eine Prophetie
samt deren Erfüllung! Aus der an das Volk Israel gerichteten Anklage macht er eine
Prophezeiung, die der Prophet Hosea eindeutig nie gemacht hatte. Klasse, Loddar!
Matthäus schreibt in 2,14 ff.
"Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.
Dort blieb er bis zum Tod des Herodes." Jetzt kommst: "Denn es sollte sich erfüllen,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat. Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen!"
Tja, was soll man dazu sagen? Ich denke, schlimmer kann man das "Wort Gottes" nicht zusam-
menstoppeln. Und der Matthäusevangelist hat sich Bolzen dieser Art mehrfach geleistet.
Ich werde demnächst darüber berichten.
Machts jut
Münek
seinem Gott Jahwe. Er lässt einen maßlos enttäuschten Gott zurückschauen in die Ver-
gangenheit, als er die Kinder Israel aus der Knechtschaft Ägyptens befreite und sie
ins "Gelobte Land" Kanaan führte.
Mit bewegenden Worten lässt Hosea Gott klagen:
"Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten. Je
mehr ich sie rief , desto mehr liefen sie von mir weg. Sie opferten den Baalen
[=kanaanäische Götter] und brachten den Götterbildern Rauchopfer dar..."
Gott nennt hier sein auserwähltes Volk liebevoll "meinen Sohn". Sein Sohn, der
ihn nach dem Auszug aus Ägypten maßlos enttäuschte, als er sich in Kanaan den dort
heimischen Göttern zuwandte und von ihm - Jahwe - abfiel.
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Frage: Enthält dieser Text des Propheten Hosea irgendeine in die Zukunft
weisende Prophezeiung? Ist hier nicht nur von längst vergangenen, aus Gottes Sicht
schöne Zeiten die Rede?
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Der Matthäusevangelist ist diesbezüglich vollkommen unbekümmert. Er klopft die
alten Schriften - so auch "Hosea" - nach "Reizwörtern" ab - und erfindet eine Prophetie
samt deren Erfüllung! Aus der an das Volk Israel gerichteten Anklage macht er eine
Prophezeiung, die der Prophet Hosea eindeutig nie gemacht hatte. Klasse, Loddar!
Matthäus schreibt in 2,14 ff.
"Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.
Dort blieb er bis zum Tod des Herodes." Jetzt kommst: "Denn es sollte sich erfüllen,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat. Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen!"
Tja, was soll man dazu sagen? Ich denke, schlimmer kann man das "Wort Gottes" nicht zusam-
menstoppeln. Und der Matthäusevangelist hat sich Bolzen dieser Art mehrfach geleistet.
Ich werde demnächst darüber berichten.
Machts jut
Münek
#2 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Die Bibel ist eine Sammlung aus Themen.
Jeschua (Jesus) und Hosea haben in Hebräisch miit dem gleichen Begriff zu tun, "erlösen" im Sinne von Lösung finden oder freisetzen. Was unter "Hosea" besprochen war, fand den Eingang in das NT, das eine Zusammenfassung der AT Lehren ist.
Jeschua (Jesus) und Hosea haben in Hebräisch miit dem gleichen Begriff zu tun, "erlösen" im Sinne von Lösung finden oder freisetzen. Was unter "Hosea" besprochen war, fand den Eingang in das NT, das eine Zusammenfassung der AT Lehren ist.
- Magdalena61
- Beiträge: 15073
- Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
#3 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Der "Sohn" Israel war abtrünnig. Hos. 1. Aber Gott wollte und will diesen Sohn nicht aufgeben: Hos. 11, 8-9
Deshalb sandte er seinen eingeborenen Sohn, welcher sich mit Israel identifizierte, das Gesetz erfüllte und- stellvertretend für den "Sohn" Israel- die Strafe für die Sünde Israels trug:
Röm. 3,25
Gal. 3,13
Hos. 2, 21-25
LG
Deshalb sandte er seinen eingeborenen Sohn, welcher sich mit Israel identifizierte, das Gesetz erfüllte und- stellvertretend für den "Sohn" Israel- die Strafe für die Sünde Israels trug:
Röm. 3,25
Gal. 3,13
Hos. 2, 21-25
LG
God bless you all for what you all have done for me.
#4 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Was war denn die Strafe (Konsequenz) die er tragen musste?stellvertretend für den "Sohn" Israel- die Strafe für die Sünde Israels trug
#5 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Worte wie "Strafe", "Schuld", "Zorn", etc. sind Chiffren für geistige Inhalte. - Diese Inhalte werden im heutigen Wort-Verständnis nicht begreifbar - konkret:Salome23 hat geschrieben:Was war denn die Strafe (Konsequenz) die er tragen musste?
Es wäre bereits ein Riesenschritt, wenn man hier "Strafe" mit "Konsequenz" (also "Folge") übersetzen würde. - Israel steht für den Eigen-Bewusstsein gewinnenden Menschen und ist deshalb in Abstand zu Gott ("abtrünnig"). - Gott will Israel nicht aufgeben (siehe auch Römer-Brief) und setzt SICH (!) in Jesus ein, um diesen Abstand der Menschen zu Gott aufzuheben - also wieder Einheit (diesmal bewusste Einheit) herzustellen.
Jesus erfüllt nicht das Gesetz (so könnte es der außenstehende Leser verstehen), sondern "ist" die Thora (auch hier: vgl. Römerbrief).Magdalena61 hat geschrieben:Deshalb sandte er seinen eingeborenen Sohn, welcher sich mit Israel identifizierte, das Gesetz erfüllte
#6 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Geistiges Sühneopfer-also auch nur geistige Kreuzigung und geistiger Feuersee?Worte wie "Strafe", "Schuld", "Zorn", etc. sind Chiffren für geistige Inhalte.
Nichts Historisches-sondern alles nur geistig gemeint (Metapher)= mein Reich ist nicht von dieser Welt...
#7 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Das eine schließt das andere nicht aus (ist jetzt auch ein neues Thema).Salome23 hat geschrieben:Nichts Historisches-sondern alles nur geistig gemeint
Die Kreuzigung MUSS stattgefunden haben, wenn das Christentum seine Grundlage nicht verlieren will. Warum das so ist, würde jetztz zu weit führen und zudem kompliziert zu erklären sein. Trotzdem ist die Kreuzigung ein geistiges Geschehen.
Mich stört übrigens das ""nur" geistig gemeint". - Ich sehe es genau umgekehrt: Die geistige Relevanz steht ÜBER der historischen Relevanz - siehe auch Goethe (Faust II 12104f): "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis". - Unsere Zeit tickt aber anders.
"Geistige Inhalte" sind keine Hirngespinste unterhalb der Historizität, sondern "das, was der Fall ist", ÜBER der Historizität.
#8 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Das beantwortet aber leider noch immer nicht, was nun die Strafe, die auf ihn lag, war...
Der Sünde Sold ist der Tod-egal ob nun geistig oder physisch.
Wenn nun Jesus stellvertretend die Strafe auf sich genommen (Sühneopfer) hat, die eigentlich dem Sünder zukommen müsste, hätte ihn Gott nicht auferwecken dürfen.
Also was ist nun die eigentliche Strafe?
Der Sünde Sold ist der Tod-egal ob nun geistig oder physisch.
Wenn nun Jesus stellvertretend die Strafe auf sich genommen (Sühneopfer) hat, die eigentlich dem Sünder zukommen müsste, hätte ihn Gott nicht auferwecken dürfen.
Also was ist nun die eigentliche Strafe?
#9 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Was Gott darf oder macht hast Du nicht zu entscheiden.Salome23 hat geschrieben: Wenn nun Jesus stellvertretend die Strafe auf sich genommen (Sühneopfer) hat, die eigentlich dem Sünder zukommen müsste, hätte ihn Gott nicht auferwecken dürfen.
Angelas Zeugen wissen was!
#10 Re: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn...
Salome23 hat geschrieben:Geistiges Sühneopfer-also auch nur geistige Kreuzigung und geistiger Feuersee?Worte wie "Strafe", "Schuld", "Zorn", etc. sind Chiffren für geistige Inhalte.
Nichts Historisches-sondern alles nur geistig gemeint (Metapher)= mein Reich ist nicht von dieser Welt...
Genau wie Seins, meins und deins
Angelas Zeugen wissen was!