closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
Ja eben, diese Exegese ist durch Glaubensbekenntnisse (apriori) kontaminiert, oder um es mit der Kommission zu sagen: tendenziös.
Richtig - der Interpretationsteil ist demnach tendenziös - also diesmal auf der spirituellen und nicht auf der säkularen Seite. - Aber unter "echt" versteht die Kommission die VOR-interpretativen Ergebnisse ("Analyse von Grammatik und Wortbedeutung ebenso wie Elemente der historisch-kritischen Methode wie Formgeschichte, Redaktionsgeschichte, oder Midraschgeschichte, etc.").
Eben, und aus der Anwendung ergeben sich die Forschungsergebnisse, wie z. b. die Naherwartung.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
Du wirst doch nicht meinen, dass die Kommission nur spirituelle Hermeneutiken tendenziell findet
Nein,
"tendenziös".
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
Laut closs benutzen sie die HKM als Bodenplatte, um dann ihre eigene Glaubensideologie drauf zu packen.
Nicht um eine Ideologie draufzupacken, sondern eine spirituelle Interpretations-hermeneutik. - Also keine säkulare, sondern eine spirituelle.
Sag ich doch, eine
Glaubensideologie.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
Das wäre ungefähr so, als wenn ein Arzt zur diagnostischen Abkärung ein CT veranlaßt, um dann den Befund in den Papierkorb zu werfen und einen Schamanen zu befragen.
Das ist Dein dummes Zeug -
Nein, das trifft den Nagel exakt auf den Kopf. Wir haben einerseits die wissenschaftliche fundierten Ergebnisse, (Bodenplatte in closs-Sprech), die man entsorgt und durch Glaubensideologie ersetzt, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommt.
Das ist genau so, als wenn ein Facharzt das CT wegwirft und einen Schamanan befragt.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
Die Quellen sind nun mal das A und O, das gilt auch für Historiker.
Natürlich

- Was anderes, denkst Du, soll interpretiert werden?
Glaubensideologen sind da sehr kreativ, wie man sieht. Und 40000 Konfessionen kommen ja nicht von ungefähr.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
Aber der Gesamtkontext ist doch das posthume Vergottungsprojekt, dem dann alles untergeordnet wurde.
Die christliche Hermeneutik zieht selbstverständlich Ergebnisse mit ein, die NACH dem kamen, was damals das Volk verstanden hat.
Die Strategie des glaubensideologischen Laien closs ist klar: er will alle Irrtümer Jesu dem Volk in die Schuhe schieben. Die Evangelisten wollten aber nicht das Volk vergotten, sondern den Wanderprediger. Die Aussagen beziehen sich auf Jesus, nicht aufs Volk.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
- Die HKM hat echte Verständnis-Aussagen AUF IHRER EBENE, aber dieses Verständnis ist nicht ausreichend, um die Bibel spirituell/substantiell zu verstehen.
Doch ist sie. Sie ist sogar laut Kommission für das
echte Verständnis unverzichtbar.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
---- Du machst den Fehler zu glauben, dass die Untersuchung als antiker Text ausreichend dafür wäre.
Natürlich ist das aureichend, wenn man wissenschaftlichen Anspruch erfüllen will. Es ist ja nicht Aufgabe der Forschung, zirkelreferente Glaubenskonstrukte zu bestätigen. Das bekommen die Glaubensideologen schon selber hin.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
die historisch-kritische Methode ist für das "echte Bibelveständnis" unverzichtbar, weil sie unkontaminiert, bzw nicht tendenziös ist.
Richtig - aber das ist nicht alles, weil die Ergebnisse der HKM nicht das Bibelverständnis IST, sondern den ersten wesentlichen Baustein FÜR das echte Bibelverständnis ist. - SOOOOO meint es die Kommission.
Nein, die HKM ist für das echte Bibelverständnis unverzichtbar. Religiöse apriori sind tendenziös.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 15:15
und da scheiden Glaubensideologen wie Berger und Ratzinger aus, weil ihre Glaubenbekenntnisse tendenziös sind, wie die Kommission sagt.
Verschiedene Fehler auch hier:
1) Berger und Ratzinger sind nicht weniger oder mehr "Ideologen" als Bultmann und Metzinger.
Aber ihre Glaubensbekenntnisse sind tendenziös und damit für das echte Bibelverständnis unbrauchbar.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
2) Berger und Ratzinger sprechen doch nicht als HKM-Exegeten, ..
Ja eben, sie sprechen als reine Glaubensideologen und sind damit für das echte Bibelverständnis unbrauchbar.
closs hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2019, 16:01
3) Aber sie haben doch keine Einwände gegen die HKM, die gemäß ihrer Selbstdefinition VOR der spirituellen Ebene angesiedelt ist.
Alle Ergebnisse der Forschung benötigen
keine religiösen Glaubensbekenntnisse, sind also vor der spirituellen Ebene angesiedelt und damit für das echte Bibelverständnis unverzichtbar.