sven23 hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:35
Roland hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:18
Du hast Thaddäus zitiert, die quasi fordert, dass Gott unter Laborbedingungen ein Wunder tut.
Und du meinst, das kann er nicht?
Natürlich kann er das. Ihn zu bitten, "ins Labor zu kommen" und sich dort unter Beweis zu stellen, ist aber genau das Gegenteil dessen, was christlicher Glauben ist: Nämlich ein Misstrauensvotum an Gott. Wir haben alles an Information, was wir brauchen um auf ihn vertrauen zu können, Labortests sind überflüssig. Und es ist dieses Vertrauen, dieser Glaube, der uns rettet. Wer Beweise fordert, wird nicht aus Glauben gerecht
Joh. 20, 29 . Gott möchte ein Vertrauensverhältnis mit uns.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:35
Roland hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:18
Wart's ab. Bei seinem nächsten Kommen geht er nicht in ein Labor, sondern es wird viel gewaltiger und für alle sichtbar:
"Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit." Mt. 24, 30
Tja, der Zug ist längst abgefahren. Jesus erwartete das Kommen noch zu seinen Lebzeiten. Er irrte sich, wie wir wissen.
Das hast du aus einem der ausgedachten HKE-Jesus-Romane.
Die Gesamtheit der Jesusworte der Evangelien schließt eine Naherwartung Jesu eindeutig aus.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:35
Roland hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:18
Die Voraussetzung der HKE ist es, die Texte so auszulegen "als ob es Gott nicht gäbe" (Lüdemann).
Wirst du das irgendwann vertanden haben?
Wirst du irgenwann verstanden haben, dass es gar nicht anders geht, wenn man nicht Zirkelschlüssen aufsitzen will. Die Existenz von Göttern kann nicht das Thema der Forschung sein.
Die Texte, die durchweg von Gott sprechen, unter der Voraussetzung auszulegen, dass es Gott nicht gibt, um dann als Ergebnis zu präsentieren dass Jesus nur ein irrender Wanderprediger gewesen sei, ist sozusagen die Mutter aller Zirkelschlüsse.
Es sei denn, man schickt voraus, dass dieses Ergebnis unter ganz bestimmten Vorannahmen zustande kam. Gerd Theissen tut das z.B., du dagegen glaubst immer noch, das seien voraussetzungslose Ergebnisse "DER Forschung".
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:35
Der Glaube an Götter belegt den Glauben an Götter, aber nicht die Götter.
Das ist mit dem Glauben an den Naturalismus nicht anders.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:35
Roland hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:18
Für die Auslegung der Texte, die durchweg Jesus als den Sohn Gottes bezeugen, ist es selbstverständlich notwendig sich in dieser Hinsicht zu positionieren.
So wie es "notwendig" ist, sich bei islamischen Schriften zu postionieren.
Genau. Entweder pro oder contra. Und dann nennt man die anfängliche Positionierung und präsentiert sein Ergebnis, das unter der zuvor getroffenen Annahme zustandengekommen ist.
Und jeder mag sich dann selbst entscheiden, welchen Ergebnissen er Glauben schenkt.
Es ist in jedem Fall eine Frage des Glaubens.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 11:35
…die Forschung macht doch gar keine Aussage darüber, ob Jesus der Sohn Gottes ist oder nicht.
Gerade eben noch hast du aus den phantisevollen HKE-Jesus-Romanen zitiert, die mit dem Gesamtkontext des NT nichts zun tun haben: "Jesus erwartete das Kommen noch zu seinen Lebzeiten. Er irrte sich, wie wir wissen."
Die HKE macht hier die klare Aussage, dass Jesus ein irrender Apokalyptiker war – aber nicht Gottes Sohn. Von welcher "Forschung" redest du also, die angeblich über Jesu Göttlichkeit keine Aussagen macht?
Andreas hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 13:23
Du unterstellst der historisch-kritischen Exegese permanent einen dogmatischen Atheismus.
Nein, und das Lüdemann-Zitat hab ich sogar dir gegenüber schon einmal in größerem Zusammenhang zitiert, incl. des Satzes "… der freilich von einem dogmatischen Atheismus zu unterscheiden ist":
viewtopic.php?p=364769#p364769
Ganz so plump geht man natürlich nicht vor, dass man einen "dogmatischen Atheismus" vertritt. Die Leute dürfen gern an Gott glauben, auch Bultmann stellt das jedermann frei, wie wir
hier schon einemal gesehen haben. Aber kann man als Christ schon deshalb zufrieden sein mit einer Exegeseform, nur weil sie immerhin den Glauben an Gott nicht verbietet, ansonsten die Bibel aber so auslegt, als gäbe es ihn nicht?
Andreas hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 13:23
Lüdemann hingegen schließt einen solchen dogmatischen Atheismus aber explizit aus. Er spricht zudem von etwas ganz anderem, als du ihm unterstellst: Lüdemann spricht vom
methodischen Atheismus der
Theologie als wissenschaftlicher Disziplin in der Neuzeit, welche mit Hilfe der
historisch-kritischen Methode das
Christentum geschichtlich untersucht - UND NICHT von der
historisch-kritischen Exegese, die
Texte der Bibel
auslegt.
Selbstverständlich gehört zur HKM die HKE, das hatten wir doch schon.
Wiki: ""Die historisch-kritische Methode ist ein im 18. und 19. Jahrhundert entwickelter Methodenapparat zur Untersuchung von historischen Texten. Bekannt ist sie vor allem aus der biblischen Exegese. Sie hat zum Ziel, einen (biblischen) Text in seinem damaligen historischen Kontext zu verstehen
und schließlich auszulegen."
Wenn "
das Christentum mit Hilfe der historisch-kritischen Methode untersucht" wird (Lüdemann) geht das doch gar nicht, ohne die biblischen Texte auszulegen, auf denen das Christentum beruht. Und sie legt sie so aus, dass sie ein wirkliches Handeln Gottes in der Geschichte, gemäß des methodischen Atheismus, ausschließt.
Lüdemann bezeichnet sich selbst übrigens nicht mehr als Christ. Immerhin ist er konsequent.