Damit klebst Du immer noch am Fliegenfänger; denn diese hermeneutischen Vorannahmen der "Kanoniker" basieren auf Glaubensdogmen, die eine ideologisch verkrustete Institution namens RKK alias alleinseligmachende Kirche als absolute, ewiggültige, nicht hinterfragbare Glaubenswahrheiten ausgibt, deren Urheber Gott ist.
Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
#881 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
#882 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Ja eben, Glaubensbekenntnisse.

Wenn es um historische Forschung geht, auf jeden Fall. Wenn es um Glaubensideologie geht, haben Kanoniker die Nase vorn.

Oder von closs, der behauptet, eine Aussage könne gleichzeitig wahr und falsch sein.
Und meine Aussage ist, dass dann eine der beiden Methoden falsch sein muss.
Von der du genau so viel Ahnung hast wie vom Warp-Antrieb.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#883 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Jetzt kapier ich das endlich: Ideologen sind gar keine Ideologen, denn sie haben nur andere hermeneutische Vorannahmen als ... ähh, als wer?
#884 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Hä? - Du hast es nicht verstanden.
Du bleibst Deinem Ruf als Großmeister der Irreführung treu - deshalb noch mal für Mitleser:
Nein - selbst bei gleicher Methodik können je nach Vorannahmen unterschiedliche Ergebnisse rauskommen. - Die MEthodik der HKE würde nicht dadurch "falsch" werden, dass sich Jesu Göttlichkeit als wahr herausstellen würde - die Methodik wäre nach wir vor richtig, nur die Vorannahmen wären falsch gewesen (was man aber vorher nicht weiß).
Doch.

Der eine hat andere hermeneutischen Vorannahmen als der andere - das sieht man an Dir und mir.
#885 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Clown gefrühstückt?
#886 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Nichts anderes. Aber darum geht es.
Unter Umständen. Aber ich warne vor Schnellschüssen - in die eine wie andere Richtung.
Ich darf aber feststellen, dass du Finkelstein - ohne ihn zu kennen - glaubst, während du mir - den du auch nicht kennst - nicht glaubst. Daraus könnte man schließen, dass dein Zugang einseitig vorgefasst sein könnte.Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45Und das beweist z.B. Silberman/Finkelsteins Buch. Wenn du mit deren Ergebnissen nicht übereinstimmst, dann ist das der ganz normale Betrieb von Wissenschaft. Die Diskussion sollten aber die Fachwissenschaftler untereinander führen. Ich übernehme jenes Ergebnis, welches am besten belegt ist.
Doch.
Aber mir geht es - wie ich geschrieben habe - darum zu verstehen, wie die Geschichte Zustande gekommen ist. Finkelstein behauptet sie sei frei erfunden, ich behaupte, sie geht auf historische Geschehnisse zurück. That`s it.
Es gibt immer eine ideologische Ausrichtung. Auch ich habe eine; ich meine das auch ganz wertfrei. In meinem Fall ist das noch nicht einmal eine religiöse Ideologie, sondern eine, die sich aus der Kenntnis des Übergangs von Bronzezeit zu Eisenzeit ergibt. Wir haben nämlich flächendeckend - von Normitteleuropa bis Nordafrika und vom Rhein bis zu Euphrat - gegen Ende der Bronzezeit einen zivilisatorischen Zusammenbruch zu konstatieren, in dessen Zuge regelhaft Neusiedler in die Gebiete mit Machtvakuum einströmen. Insofern passt die israelitische Landnahme erstklassig in den Kontext der Zeit. Ähnliches beobachten wir allerorten. Denke nur an die Seevölker oder an Troja...
1. Ich meine damit nicht mich selbst. Ich spreche damit an, warum in der Wissenschaft im Allgemeinen und in der Archäologie im Speziellen mehr und mehr Atheisten den Ton angeben. Weil gläubige Wissenschaftler auf Karrierehindernisse stoßen. Aber gleichzeitig wird durch die Dominanz von Atheisten in der Wissenschaft die ideologische Ausrichtung einseitig verstärkt.Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:451. Wenn du dich nicht mehr zu deinem Glauben bekennst, weil dich dann irgendwer für einen Deppen hält oder du um deine Karriere Angst hast, dann würde ich an deiner Stelle einmal überprüfen, welche Bedeutung dein Glaube für dich hat und ob du nicht vielleicht einfach einen bigotten, schwachen Glauben hast.
2. Ich verurteile gläubige Wissenschaftler nicht als Deppen, sondern ich werfe ihnen vor, den fundamentalen Widerspruch nicht zu erkennen, in den sie geraten, wenn sie einerseits Wissenschaftler sein wollen, die davon ausgehen MÜSSEN, dass die Naturgesetze und Methoden ihrer Arbeit nicht jederzeit obsolet werden können und gebrochen, immer dann, wenn das irgendeinem Gott grade gefällt; und ihrem kindlich-naiven Mirakel-Glauben, der genau diese Möglichkeit bekenntnishaft von ihnen einfordert.
2. Gott und Wissenschaft sind in meinen AUgen kein Widerspruch. Der Widerspruch wird von denen herbeigebetet, die Gott ablehnen.
Nein, sie suchen nach den historischen Ursachen für biblische Erzählungen. So wie die Troja-Grabung sich beispielsweise auf die Illias bezieht oder wie die Archäologie der Völkerwanderungszeit beispielsweise auch Erzählungsstränge im Nibelungenlied erklären kann.Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45Solche Archäologen suchen offenkundig nicht nach der Arche Noah, Moses' Bastkorb, dem heiligen Gral oder dem Stall.PeB hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 22:39Und was ist mit dem Archäologen, der versucht nach der realen Grundlage für die Sintflutgeschichte zu forschen oder nach den zu Grunde liegenden Ereignissen forscht, die zur Bastkorbgeschichte führen oder der nach der Ursache für die Gralslegende und der Stallgeschichte spürt? Ist der auch aussätzig?
Ich versuche hier lediglich, die Bibel als fundamental wichtige Schriftquelle für den alten Orient wieder zu beleben. Die ideologisch-atheistische Forschung verzichtet hier auf eine einzigartige Quelle, wenn sie es - wie Finkelstein - nur darauf anlegt, die Aussagen zu widerlegen. Ich halte das für einen wissenschaftlichen Kapitalfehler.
Echt? Das ist mir neu!

Im Gegenteil: wer mich kennt, beschreibt mich in der Regel als gelassenen, ruhenden Pol. Aber du wirst es vermutlich besser wissen.

Na dann...
Ich danke dir für die psychologische Fachberatung.

#887 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Dann belege mal, dass sich die Mathematik auf die Logik reduzieren lässt. Wenn du das schaffst, ist dir der Abelpreis schon so gut wie sicher.closs hat geschrieben: ↑So 24. Mär 2019, 20:13Das ist eine Mischung aus logisch Zwingendem (Mathematik) und Erfahrungs-Wissen - oder Überlebens-Wissen. - Im "Volk" bezeichnet man dies in der Tat als "vernünftig" - aber dieser Vernunft begriff ist etwas anderes als der philosophische Vernunft-Begriff.Claymore hat geschrieben: ↑So 24. Mär 2019, 19:49Das gilt heute ganz genauso als vernünftig. Der Reihe nach:
das offensichtliche um nicht zwangseingewiesen zu werden
Geschichte (im allerweitesten Sinn)
Naturwissenschaften bzw. empirische Wissenschaften
Geisteswissenschaften
Ethik, politische Philosophie
Mathematik.
Ich bin wirklich gespannt, was der “philosophische Vernunft-Begriff†nun wieder sein soll.
Ach, wie das nun? Wenn du vorhin noch meintest, es käme auf die “hermeneutischen Vorannahmen†an ob Drapetomanie Unsinn wäre.Hihihi - nein. - Das ist sogar kultureller, ethischer, spiritueller Fortschritt (das Scheiterhaufen-Beispiel).Claymore hat geschrieben: ↑So 24. Mär 2019, 19:49Ja, man sieht es z. B. – um mal Punk (e) herzunehmen – als vernünftig an, dass man eine Frau nicht mehr auf dem Scheiterhaufen verbrennen sollte, weil sie Männerkleidung trug (wie mit Jeanne d’Arc geschehen). Das ist aber definitiv nicht empirisch falsifizierbar.
Das zivilisatorischen Fortschritt zu nennen, wirst du jedoch sicher als reinste Hybris abtun.
#888 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Da wechselst Du aber jetzt das Thema (nein - Abel-Preis-fähig bin ich NICHT). - WORAUF willst Du raus?
Hier geht es nicht um das Verständnis DER Vernunft schlecht hin, sondern um die Einsicht, dass Vernunft mehr sein kann als das, was wir als solche defininieren.
Nach wie vor theoretisch richtig. - Was das mit dem zu tun hat, was Du HIER sagst, entzieht sich mir.
#889 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Wieso wechsele ich das Thema? Du hast doch behauptet, dass Mathematik logisch zwingend ist. Das ist sie aber nicht, nach allem was wir wissen. Gerade deshalb habe ich ja überhaupt das Beispiel Mathematik gebracht.
Also wieder nix.Hier geht es nicht um das Verständnis DER Vernunft schlecht hin, sondern um die Einsicht, dass Vernunft mehr sein kann als das, was wir als solche defininieren.
D. h. es ist nur deine subjektive, ganz persönliche Meinung hier von “kulturellem, ethischem, spirituellem Fortschritt†zu sprechen? Ergo, wenn jemand es anders sieht, es als Rückschritt versteht, hat das genauso seine Berechtigung?
#890 Re: Was versteht Ihr unter "Wirklichkeit"?
Du hast insofern das Thema gewechselt, weil es gerade drum ging, wie man Sinn und Unsinn unterscheiden kann - natürlich begründet man Meinungen dazu logisch. - Dass Du jetzt in Grenzbereiche der Mathematik gehst, um solche konreten Alltags-Aussagen zu widerlegen, ist komisch, weil das im Grunde hieße, überhaupt nicht mehr logisch zu argumentieren, da Mathematik nicht logisch zwingend sei . -Also ich weiß nicht ....
Doch. - Das "nix"ist, dass es nicht DIE finale Lösung der Frage gibt "Was ist Vernunft?". - Das ist viel in einer Zeit, die meint, man könne die Welt mit menschlicher Vernunft hinreichend verstehen, als sei die menschliche Vernunft selbst schon die Lösung.Claymore hat geschrieben: ↑Sa 30. Mär 2019, 15:34Claymore hat geschrieben: ↑
Sa 30. Mär 2019, 16:15
Ich bin wirklich gespannt, was der “philosophische Vernunft-Begriff†nun wieder sein soll.
Hier geht es nicht um das Verständnis DER Vernunft schlecht hin, sondern um die Einsicht, dass Vernunft mehr sein kann als das, was wir als solche defininieren.
Also wieder nix.
Prinzipiell ja. - Wir haben diesen Fall oft genug auch hier im Forum: Die Aufklärung im heutigen Anstrich wird von der einen Seite als "Fortschritt" gesehen, von der anderen Seite als "Rückschritt". ---- Oder ich denke an den Indianer, der neulich gesagt hat, dass er nach wie vor die Weißen nicht verstehe, weil sie so mit der Natur umgingen, dass sie auf die Dauer nicht mehr das bringen könne, was man braucht. Ein Weißer würde sagen "Das ist Fortschritt - danach gehen wir woanders hin". --- Oder nimm Abtreibung: Für die einen ist es kultureller Fortschritt, für den anderen Mord. - Oder die Vermeidung von Behinderten: Für die einen ist es kultureller Fortschritt, für den anderen Euthanasie.
Die subjektive Ebene wird dann verlassen, wenn sich Gruppen bilden, die dieses oder jenes vertreten - eine hat dann die Stammtischhoheit. Aber das ist kein Qualitäts-Merkmal. - Natürlich kann es auch WIRKLICH “kulturellen, ethischen, spirituellen Fortschritt†geben - aber das ist eine ontische Größe, die man als Mensch nie erreicht, und hängt im übrigen davon ab, ob es eine meta-physische Größe absoluter Stellung gibt (Gott). - Überrascht Dich das?