Unterordnung

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#21 Re: Unterordnung

Beitrag von closs » So 27. Okt 2013, 19:52

Pluto hat geschrieben:Aber nein. Ich kann keine physikalischen Gesetze außer Kraft setzen, selbst wenn ich es wollte.
Da will ich drauf raus. Du akzeptierst sie also als "Wahrheit". - Jetzt bräuchten wir noch ein deutsches Wort, das sowohl akzeptieren, respektieren und unterordnen beinhaltet - dann wären wir möglicherweise bei der geistigen Bedeutung dessen, was wir hier besprechen.

Pluto hat geschrieben: Ich benutze sie als Werkzeug weil andere Menschen denen ich vertraue, ihre Gesetze entdeckt und mehrfach geprüft haben.
Das sehe ich jetzt keinen Gegensatz zu dem, was die Bibel als "Unterordnung" meint. Allerdings ist die Perspektive eine andere: Man sieht darin ein geistiges Gesetz, dessen Wahrneit man glaubt und erlebt.

Das Problem ist wieder mal die Sprache, weil "Unterordnung" in unserer Zeit als eine Art von Selbst-Aufgabe verstanden ist. Es ist schwer, den Sinn einer Kultur in eine ganz andere zu übersetzen.

Pluto hat geschrieben:Wenn du dieser Analogie unbedingt folgen willst, dann müsstest du Gott als DEIN Werkzeug benutzen, um deine Ziele zu erreichen.
Im Christentum hat man keine ich-fixierten Ziele - man will "con-scientia", also "Mit-Wissen" an etwas haben. Natürlich kann man das nur mit dem Instrument des Ich - aber das Ich ist nicht der Zielpunkt.

Pluto hat geschrieben:Das würde bedeuten, dass du die Suffragetten Bewegung als wertlos bezeichnest.
Historisch wichtig, da sie in einer geistig verkommenen Zeit richtige Impulse gesetzt hat. Gilt auch für Alice Schwarzer. - Wenn man allerdings als übergeordnetes Ziel bezeichnen wollte, dass die Frau frei wird von der natürlichen Bindung zum Mann, wäre es einer von vielen Irrweegen - wenn auch zeitgeschichtlich und kulturgeschichtlich logisch - aber eben nicht geistig logisch.

Pluto hat geschrieben:Wenn sie sich für ein Leben für die Familie entscheidet, dann soll man(n) diese Entscheidung genauso achten und respektieren, wie jede andere Arbeit auch.
Würde ich sofort unterschreiben, wenn man die heutige geistige Ausrichtung zu Grunde legt - absolut folgerichtig.

Demian hat geschrieben:Da würde ich mehr von einer Einordnung sprechen.
Man müsste auch mal die hebräischen/aramäischen/griechischen Worte für "Unterordnung" genau unter die Lupe nehmen. - Ich vermute, es kommt am Ende etwas heraus, dass der Mensch sich freiwillig (also erkennend) in eine geistige Notwendigkeit einordnet. - Wäre es Zwang, wäre das geistige Ziel dieser Notwendigkeit nicht erreicht.

Martinus
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#22 Re: Unterordnung

Beitrag von Martinus » So 27. Okt 2013, 20:19

Demian hat geschrieben:Bekanntlich hat man die Bibel aber nicht wortwörtlich zu verstehen, selbst in der Alltagssprache hat man zu differenzieren, abstrahieren, definieren, je nach Kontext neu zu betrachten und zu beschreiben. Wie viel mehr gilt das für ein "heiliges" Buch?

Ja überhaupt nicht mehr.
Angelas Zeugen wissen was!

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#23 Re: Unterordnung

Beitrag von Pluto » So 27. Okt 2013, 20:39

closs hat geschrieben:Da will ich drauf raus. Du akzeptierst sie also als "Wahrheit". -
Keineswegs, denn eine Wahrheit gibt es nicht. Aber diese Gesetzmäßigkeiten wurden mehrfach bestätigt, so dass sie im Bereich ihrer Gültigkeit wahrscheinlich richtig sind.

Jetzt bräuchten wir noch ein deutsches Wort, das sowohl akzeptieren, respektieren und unterordnen beinhaltet - dann wären wir möglicherweise bei der geistigen Bedeutung dessen, was wir hier besprechen.
Nicht machbar.
Das käme der Quadratur des Kreises gleich.

Man sieht darin ein geistiges Gesetz, dessen Wahrheit man glaubt und erlebt.
Glaubt...? Nee...
Glaube ist das Festhalten an "ge-offenbarte" Behauptungen die weder falsifizierbar sind, noch bewiesen werden können (habe ich von dir gelernt).
Physikalische Gesetze hingegen, sind falsifizierbare Beschreibungen der Natur. Sie gründen auf intersubjektiven empirischen Beobachtungen, mit anderen Worten auf Tatsachen. Das macht den Unterschied zwischen Glaube und Wissen aus.

Das Problem ist wieder mal die Sprache, weil "Unterordnung" in unserer Zeit als eine Art von Selbst-Aufgabe verstanden ist. Es ist schwer, den Sinn einer Kultur in eine ganz andere zu übersetzen.
Möglich aber unwahrscheinlich...

Meine Interpretation wird durch die Aussagen vieler Christen bestätigt, die erklären sie seien gerne "Sklaven Gottes". Das ist für mich eine sehr deutliche Aussage, dass man sich dem Willen Gottes beugt und unterordnet.

Im Christentum hat man keine ich-fixierten Ziele - man will "con-scientia", also "Mit-Wissen" an etwas haben. Natürlich kann man das nur mit dem Instrument des Ich - aber das Ich ist nicht der Zielpunkt.
Wissenschaftliche Ziele dienen ebenfalls nicht dem "ICH". Sie dienen vielmehr der Erweiterung unseres Allgemeinwissens.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#24 Re: Unterordnung

Beitrag von Magdalena61 » So 27. Okt 2013, 21:05

Lena hat geschrieben:
closs hat geschrieben:"Unterordnung" heißt, sich unter eine Ordnung zu stellen, die man als darüber versteht - also erkennt (!). - Also kein Akt der Selbsterniedrigung, sondern der Erkenntnis.
Das ist der richtige Weg. Aus Erkenntnis zu handeln. Der Erkenntnis sich dem besseren, höheren, wahreren, liebevollerem usw. unterzuordnen indem man es nachahmt und bejaht anstatt es zu bekämpfen oder zu ignorieren.
Das sind sehr gute Gedanken von euch beiden, denen ich voll zustimme.

Aber in der Praxis... kann man nicht immer warten, bis jemand die notwendige Erkenntnis erworben hat und sein Verhalten darauf abstimmt. Die Sklaven sollen sich ihren Herren unterordnen 1. Petr. 2,18; die Frauen sollen sich ihren Ehemännern unterordnen Kol 3,18, und die Jüngeren sollen sich den Ältesten (od. Älteren) unterordnen 1. Petr. 5,5.

Überhaupt sollen sich die Gläubigen prinzipiell "einander unterordnen" Eph. 5,21. Wenn jemand sich erst dann unterordnen muß, wenn er damit auch einverstanden ist, weil er es einsieht, dann brauchte es eigentlich keine Anweisung dafür, denn dann würde er das ja sowieso machen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#25 Re: Unterordnung

Beitrag von closs » So 27. Okt 2013, 21:16

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn jemand sich erst dann unterordnen muß, wenn er damit auch einverstanden ist, weil er es einsieht, dann brauchte es eigentlich keine Anweisung dafür, denn dann würde er das ja sowieso machen.
Stimmt - das ist der Unterschied zwischen einer erzwungenen und einer verstandenen Ordnung.

Im Grund weist das zurück bis auf die Schöpfungsgeschichte: Das Schutzgebot "Du sollst nicht essen" war der (zum Scheitern verurteilte) Versuch, Nicht-Erkenntnis durch Gebot zu ersetzen. - Das machen wir übrigens bei unseren Enkeln auch - weil sie's macnhmal nicht kapieren. - Die "hohe Schule" der Heilsgeschichte wäre nun, dass das nicht erkannte Gebot/Gesetz bewusst erkannt wird. - Da gibt es aber folgendes Problem:

Wenn man Bewusstheit nicht übt, kann man nicht bewusst erkennen. - Übt man es aber, verstößt man gegen Gebote/Gesetze. - Damit ist eigentlich recht kurz erklärt, was Heilsgeschichte ist.

Magdalena61 hat geschrieben:Die Sklaven sollen sich ihren Herren unterordnen 1. Petr. 2,18; die Frauen sollen sich ihren Ehemännern unterordnen Kol 3,18, und die Jüngeren sollen sich den Ältesten (od. Älteren) unterordnen 1. Petr. 5,5.
Das alles sind Schutzgebote, die nur dann funktionieren, wenn Herren, Männer und Älteste es selber wert sind, Verantwortung zu tragen.

Da dies geistig heute eher die Ausnahme ist (und wir sprechen ja von geistigen Gesetzen), würde ich in der Praxis heute einer Frau NICHT empfehlen, sich unterzuordnen. - Trotzdem sollte die Utopie, die hinter diesem Gebot steht, verstanden sein.

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#26 Re: Unterordnung

Beitrag von Demian » So 27. Okt 2013, 21:29

closs hat geschrieben:Da dies geistig heute eher die Ausnahme ist (und wir sprechen ja von geistigen Gesetzen), würde ich in der Praxis heute einer Frau NICHT empfehlen, sich unterzuordnen. - Trotzdem sollte die Utopie, die hinter diesem Gebot steht, verstanden sein.

Frauen sollten sich überhaupt nicht unterordnen.

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#27 Re: Unterordnung

Beitrag von Hemul » So 27. Okt 2013, 21:34

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Die Sklaven sollen sich ihren Herren unterordnen 1. Petr. 2,18; die Frauen sollen sich ihren Ehemännern unterordnen Kol 3,18, und die Jüngeren sollen sich den Ältesten (od. Älteren) unterordnen 1. Petr. 5,5.
Das alles sind Schutzgebote, die nur dann funktionieren, wenn Herren, Männer und Älteste es selber wert sind, Verantwortung zu tragen.

Da dies geistig heute eher die Ausnahme ist (und wir sprechen ja von geistigen Gesetzen), würde ich in der Praxis heute einer Frau NICHT empfehlen, sich unterzuordnen. - Trotzdem sollte die Utopie, die hinter diesem Gebot steht, verstanden sein.

Hi Bibelverbieger!
Die Emanzen lassen grüßen. Werter closs Deine obige Empfehlung gehört genau wie Deine AV Empfehlung in den Sondermüll.
Warum steht in 1.Korinther 14:33-35,

33 Denn Gott ist nicht ein Gott von Unordnung, sondern von Frieden. Wie in allen Gemeinden der Heiligen

34 sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen. Es ist ihnen nicht gestattet zu reden, vielmehr sollen sie sich unterordnen, wie es auch das Gesetz sagt.


35 Wenn sie etwas wissen wollen, sollen sie zu Hause ihre Ehemänner fragen,
denn es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu reden.

Jeder der gegen diese Anordnung Gottes handelt, handelt Eigenmächtig, muss aber auch die bitteren Folgen tragen.
(meist eine Scheidung)
Zuletzt geändert von Hemul am So 27. Okt 2013, 21:38, insgesamt 4-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#28 Re: Unterordnung

Beitrag von Demian » So 27. Okt 2013, 21:37

Hemul hat geschrieben:
35 Wenn sie etwas wissen wollen, sollen sie zu Hause ihre Ehemänner fragen,
denn es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu reden.

Ja, dieser Sexismus von Gottes Gnaden ist wirklich sehr glaubwürdig ... :roll:

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#29 Re: Unterordnung

Beitrag von Demian » So 27. Okt 2013, 21:54

Hemul hat geschrieben:Jeder der gegen diese Anordnung Gottes handelt, handelt Eigenmächtig, muss aber auch die bitteren Folgen tragen.
(meist eine Scheidung)

Umgekehrt - eine Ehe erfolgt durch AUSTAUSCH und LIEBE. :|

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#30 Re: Unterordnung

Beitrag von Pluto » So 27. Okt 2013, 22:03

closs hat geschrieben:Das alles sind Schutzgebote, die nur dann funktionieren, wenn Herren, Männer und Älteste es selber wert sind, Verantwortung zu tragen.

Da dies geistig heute eher die Ausnahme ist (und wir sprechen ja von geistigen Gesetzen), würde ich in der Praxis heute einer Frau NICHT empfehlen, sich unterzuordnen. - Trotzdem sollte die Utopie, die hinter diesem Gebot steht, verstanden sein.
Ich bin diesbezüglich ganz deiner Meinung, lieber closs.
Wenn Gott eine Person ist, und so stellen wir uns das ja vor, dann gilt in meinen Augen genauso für die Unterordnung gegenüber IHM wie gegenüber einer x-beliebigen Person.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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