Ja - das ist bekannt. - Deshalb frage ich ja, ob entgegen meiner Definition "Wirklichkeit ist NICHT anthropozentrisch definiert" es doch sein könnte, dass man "die Welt" als Produkt menschlicher Wahrnehmung versteht.Janina hat geschrieben: ↑Fr 8. Mär 2019, 10:01Aber du willst ja erkenntnistheoretisch argumentieren, nicht wahr? Und demnach GIBT es auch Phänomene, die erst durch Reaktion mit der Umwelt (man sagt oft "Messung", aber das führt auf den Holzweg "Wahrnehmung durch ein Bewusstsein") in die Existenz gehoben werden.
Wobei "menschlich" wahrscheinlich falsch wäre, weil man es dann auch auf die Dinosaurier-Zeit beziehen müsste: "Dino reagiert auf Lystrosaurus". - Verständnisfrage: Gilt das auch für "Dino steht in der Sonne und wird deshalb von Sonnenstrahlung alias Photonen getroffen"? - Dino wird durch Photonen erzeugt?
Warum kommen verschiedene Phänomene raus, wenn es eine Reaktion mit der umwelt gibt? - Wer entscheidet das?
Da würde ich sagen: Die wellen des Geräuschs sind da, werden aber erst zum Geräusch, wenn Ohren da sind. - Also: Die Wellen entstehen nicht durch die Ohren.
Das ist wieder mal anthropozentrisch gefragt - hier geht es nicht darum, was "ICH" wahrnehme, sondern ob etwas IST.
Geisteswissenschaft ist etwas anderes als Naturwissenschaft - hier kommen wir in die Gefilde der Wissenschafts-Philosophie.Janina hat geschrieben: ↑Fr 8. Mär 2019, 10:01closs hat geschrieben: ↑
Do 7. Mär 2019, 17:13
Janina hat geschrieben: ↑
Do 7. Mär 2019, 16:38
Das ist sowieso selbstverständlich.
In den Geisteswissenschaften/der Theologie ist das NICHT selbstverständlich
Kann man so überhaupt wissenschaftlich arbeiten?
Genau so ist es in der Geisteswissenschaft. -Dort wird Wissenschaft als das bezeichnet, was methodisch zeigt, was herauskommt, WENN man das und das Axiom so setzt - wobei man nicht "Axiom" sagt, sondern nicht-falsifizierbare hermeneutische Vorannahme. - Korrektur: Ontisch ist es schon falsifizierbar - aber da kommt man auf Forschungs-Ebene nicht hin.
Beispiel - unser 1000seitiges "Naherwartungs-Thema:
Wenn man vor-annimmt, dass man Jesus nur als Mensch untersucht, kommt raus, dass Jesus eine Naherwartung (im historisch-kritischen Verständnis) rauskommt. - Nimmt man an, dass Jesus auch göttlich ist, kommt das Gegenteil raus - beim gleicher Quellen-Lage.
Wir haben hier als zwei methodische/wissenschaftliche und sich widersprechende Wahrnehmungs-Wirklichkeiten:
1) Ja
2) Nein
Und wir haben EINE ontische Wirklichkeit, die wir aber nicht kennen, sondern nur glauben können, weil wir nicht wissen, welche hermeneutische Vorannahme/welches Axiom richtig ist. - Was ist nun "Wirklichkeit" in DEINEM Verständnis?
a) Wahrnehmungs-Wirklichkeit 1)
b) Wahrnehmungs-Wirklichkeit 2)
3) Ontische Wirklichkeit -------------------------------????

Richtig - und wer entscheidet, was "richtig" ist?