Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Wofür denn?
Das frage ich mich langsam auch (ich glaube, ich habe Dich da falsch verstanden). - Meinst Du, dass "Richtigkeit für alles, was in sich logisch erzählt werden kann", ausreicht? Vor allem: WOFÜR? Würdest Du alles als "Wirklichkeit" bezeichnen, was dem gerecht wird? - Dann gäbe es aber möglicherweise ziemlich viele Wirklichkeiten - und vor allem: Man kommt nicht aus dem Zirkel "Wirklichkeit ist primär eine Wahrnehmungsgröße und nur sekundär eine Seingröße" nicht raus.
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Ich versuche ja nicht, mit meinen Beobachtungen sondern zu den Beobachtungen authentisch zu sein. Das ist ein feiner Unterschied.
Moment: Dein Modell versucht authentisch zu Deinen Beobachtungen zu sein - oder nicht?
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Du würdest es als "Annahme" bezeichnen, dass Steine auch dann wirklich sind, wenn man sie NICHT untersucht?
Ja, eigentlich schon.
Ok - dann formulieren wir enger: Würdest Du es als "Annahme" bezeichnen, dass nicht untersuchte Steine, die alle Eigenschaften haben, die uns sie bei untersuchten Steinen "Siltit" nennen lassen, auch dann wirklich sind, wenn man sie NICHT untersucht? - Die wir also nicht als ontisch klar, sondern als "Annahme" mit "Siltit" bezeichnen?
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Wo für mein Verständnis über Steine helfen mir jetzt nochmal genau Deine "wirklichen" Steine?
gar nicht. - Bei mir geht es darum, dass Steine keine ihrer Eigenschaften verändern, ob Du etwas über sie verstehst oder nicht.
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Indem man schon mal kritisch fragt, wo diese Vorstellung einer Wirklichkeit
uns wirklich hilft?
Du fällst immer wieder (wie viele hier) in anthropozentrische Muster. - "Was der Fall ist" ist nicht dafür da, dass es uns hilft oder nicht hilft. - Wir müssen lernen, dass das, was der Fall ist, mit oder ohne uns der Fall ist - wir sind vollkommen irrelevant, was deren Existenz angeht.
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Ist sie notwendig?
Für Wissenschaft sind solche Fragen NICHT notwendig, weil sie sich nicht über solche Fragen definiert.
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Du kämpfst hier für ein bestimmtes Verständnis als auch die Akzeptanz als Wirklichkeit Deiner Wirklichkeit, aber kannst deren Benefit nicht wirklich aufzeigen.
Damit meinst Du "Benefit für UNS" - wieder der anthropopzentrische Ansatz. - Nein, um einen Benefit für UNS geht es nicht - es geht um Wahrheit an sich. - Dazu lautet die Frage (ich weiß gar nicht, wie unterschiedlich man es noch umformulieren muss, damit es einschlägt - probieren wir es mal so:): WIRD ein Stein erst, weil der Mensch ihn wahrnimmt? Oder ist er ontologisch unabhängig davon?
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Niemals nicht sagt die Wissenschaft so etwas. "Objektiv richtig" ist ja so völlig daneben.
OK - dann habe ich mich zu weit rausgelehnt und beschränke mich auf: "Der Wissenschaftler hat die Vorannahme, dass die 80° Celsius, die er und seine Kollegen ablesen, nicht Produkt seiner Vorstellung sind"
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Und unser Wissen darüber gewinnen wir über bestimmte Vergleiche (intersubjektiv) von Beobachtungen (intersubjektiv) zu ausgedachten Modellen
Radikal-skeptizistisch bringt das nichts, weil das alles Vorstellungen ("Einbildungen") nur von Dir sein könnten. - Geh mal in die Psychiatrie - da gibt es so was wirklich.
Anton B. hat geschrieben: ↑Di 26. Feb 2019, 19:30
Aber wie könnte ich einem alten Herren, der in seinem dritten Frühling solcherart vom Liebestaumel zu seinen eigenen Vorstellungen erfasst wird, dieses Elixier wegnehmen wollen?
Indem Du eine Alternative nennst - meinetwegen: "Unter "Wirklichkeit" verstehe ich nichts Ontisches, sondern eine menschen- wahrnehmungs-abhängige Größe" - das wäre ein klares Statement.