Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 4. Feb 2019, 14:40
Ich kann dem Gedankengang nicht folgen. Bitte das für einen Idioten ohne HG etwas klarer und besser aufbereiten. ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.
Ich kann nicht unterscheiden, wer den HG hat, und wer nicht.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 4. Feb 2019, 13:11
Bei mir war es so, dass man mich ebenso nicht überzeugen konnte, nur weil irgendein dahergelaufener Pseudogelehrter irgendeinen Schmus erzählt hatte.
...
Erst die Überführung durch den HG brachte bei mir den Durchbruch.
Deshalb hab ich das vielleicht falsch verstanden, dass die Pseudogelehrten den HG benötigen würden, damit sie nicht mehr irgendeinen Schmus erzählen. Mir ist aber noch kein Pseudogelehrter begegnet, der nicht von sich behauptet hätte, dass er bereits vom HG überführt worden wäre. Dir etwa? Mir ist auch noch niemand begegnet, der mir nicht irgendeinen Schmus erzählt hätte, der zu dem Schmus aller anderen Pseudogelehrten gepasst hätte, obwohl doch alle Pseudogelehrten von sich behaupten, vom HG überführt worden zu sein. Dasselbe behaupten die Gelehrten ja nun auch ... ich bin da ratlos.
Ich kann meine Frage an dich, nicht so gut formulieren, wie der Gelehrte oder Pseudogelehrte Erasmus, der dieselbe Frage schon im Jahre 1524 an den ebenfalls Gelehrten oder Pseudogelehrten Martin Luther stellte:
Erasmus, von Rotterdam: Vom freien Willen „De libero arbitrio“ hat geschrieben:Ib 7. Nicht möchte ich dieses eigens gegen Luther gesagt haben, den ich zwar persönlich nicht kenne, dessen Schriften mich jedoch in mannigfacher Weise angeregt haben; ich sage es vielmehr gegen gewisse andere Leute, die mir näher bekannt sind und die uns sogleich, wenn einmal das Verständnis eines Schriftwortes strittig ist und wenn wir von Rechtgläubigen der alten Zeit eine Auslegung vorbringen, ins Wort fallen und sagen: „es waren nur Menschen". Wenn wir fragen, an welchem Merkmal denn die richtige Schriftauslegung zu erkennen sei, da doch auf beiden Seiten nur Menschen stehen, antworten sie: „am Merkmal des Heiligen Geistes". Fragt man, warum der Heilige Geist gerade der Seite gefehlt haben sollte, von der einige auch durch Wundertaten weltberühmt geworden sind, und nicht ihnen selbst, dann antworten sie, als hätte es während vieler hundert Jahre kein Evangelium in der Welt gegeben. Vermißt man bei ihnen einen Lebenswandel, der dem Heiligen Geiste entspräche, dann geben sie zur Antwort, sie seien durch den Glauben gerecht, nicht durch Werke. Vermißt man Wunder, dann sagen sie, die hätten schon lange aufgehört und seien auch nicht mehr nötig, da jetzt das Licht der Heiligen Schrift so wunderbar leuchte. Wenn man dann bestreitet, daß die Schrift sich klar und verständlich zu unserer Sache äußert, in der so viele ausgezeichnete Männer blind gewesen sein sollen, dann hat man sich vollends im Kreise bewegt.
Ib 8. Gesetzt, daß wirklich derjenige, der den Heiligen Geist hat, des Sinnes der Heiligen Schrift sicher sei: wie aber könnte auch mir die Gewißheit werden, die jener zu haben vorgibt? Was soll ich machen, wenn seitens mehrerer Leute verschiedene Sinndeutungen vorgebracht werden und wenn jeder einzelne schwört, er habe den Heiligen Geist? Außerdem kann, da der Heilige Geist nicht ein und denselben Leuten alles eingibt, auch der in irgendeinem Punkt sich irren und täuschen, der den Heiligen Geist hat. Dies sei denen erwidert, die so unbedenklich die Schriftauslegung der Kirchenväter verwerfen und die ihre eigene uns entgegensetzen, als wäre sie ihnen durch ein Orakel mitgeteilt. Schließlich den Fall gesetzt, Christi Geist habe es zugelassen, daß sein Volk in weniger wesentlichen Fragen, wovon nicht gerade das Heil des Menschen abhängt, sich irren kann: wer könnte glauben, daß dieser Geist viele hundert Jahre lang einen Irrtum seiner Kirche absichtlich übersehen habe und daß er von all den frommen und heiligen Vätern keinen einzigen für würdig genug gehalten habe, um ihm das zu inspirieren, was angeblich das Hauptstück der ganzen evangelischen Lehre ist?
Ib 9. Doch nun – damit wir endlich zum Schluß kommen – mögen die anderen selber entscheiden, was sie für sich in Anspruch nehmen wollen: ich für mein Teil maße mir weder eine besondere Lehre noch eine besondere Heiligkeit an noch verlasse ich mich auf meinen Geistbesitz; ich will jedoch mit schlichter Emsigkeit zur Sprache bringen, was mich innerlich bewegt. Sollte jemand es unternehmen, mich zu belehren, dann würde ich mich wissentlich der Wahrheit nicht widersetzen. Sollten meine Gegner es aber vorziehen, mich zu schmähen, obwohl ich höflich und ohne Schmähungen mehr vergleiche als streite, dann dürfte jeder bei ihnen den Geist des Evangeliums vermissen, von dem sie ständig reden. Paulus verkündet: Des Glaubensschwachen nehmt euch an! Christus löscht den glimmenden Docht nicht aus. Und der Apostel Petrus sagt: Seid stets bereit, euch zu verantworten gegen jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch lebt, jedoch mit Sanftmut und mit Ehrfurcht!
Ich weiß, ich habe dir diese Frage schon oft vorgelegt, aber hier geht es wieder genau um dieses alte Problem, welches immer wieder auftaucht, mit dem ich offensichtlich auch nicht allein dastehe.
Ska'ara hat geschrieben: ↑So 3. Feb 2019, 23:27
Oft kann man nicht erkennen, was wahr ist oder gelogen sein mag.
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Auch heute pochen die Menschen immer auf der Wahrheit herum, als sei sie so einfach zu erkennen. Manchmal sind wir blind und erkennen sie nicht, und manchmal glauben wir das Falsche und halten uns für sehend.
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Alles, was wir für Wahrheit halten, kann ein Irrtum sein, und wenn wir andere kritisieren, kann es sehr verletzend oder sogar beleidigend sein. Manche glauben, wir müssten uns um des Friedens willen gegenseitig annähern, aber ist dies wirklich möglich?