Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Rund um Bibel und Glaube
Roland
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#71 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Roland » So 3. Feb 2019, 08:42

JackSparrow hat geschrieben: Du denkst die Leute, die du für Atheisten hälst, halten sich selbst für einen Gott, und zwar weil die deiner Meinung nach alle glauben, dass sich "oberhalb ihres Egos" nichts anderes befinde.
Schau mal: Wenn man sagt es gibt nichts Übernatürliches und somit auch keinen Gott (Atheismus/Naturalismus), dann ist der Mensch die höchste Instanz. Dann stimmt der Satz des Protagoras, dass der Mensch der Maßstab aller Dinge ist.

JackSparrow hat geschrieben: Außerdem glaubst du, dass im Leben alles sinnlos ist,…
Das ist keine Frage des Glaubens, wenn der Atheismus wahr ist, dann ist das im Letzten der Fall.
Einer der deutschen Ober-Atheisten Michael Schmidt-Salomon macht es mit einer Anekdote deutlich:
"Sich mit der finalen Nichtigkeit der menschlichen Existenz zu konfrontieren kann einen Menschen bis ins Innerste erschüttern. Das wurde mir vor rund 15 Jahren auf dramatische Weise bewusst gemacht. Als junger Dozent an der Universität Trier hatte ich den Fehler begangen, die Studierenden in einem Seminar am frühem Montagmorgen mit der Frage zu begrüßen, warum sie sich überhaupt für diese Veranstaltung aus dem Bett gequält hatten, immerhin würde sich doch in absehbarer Zeit niemand mehr daran erinnern, wer sie gewesen seien und was sie in ihrem Leben geleistet hätten. Offenkundig fielen meine Ausführungen über die kosmische Irrelevanz aller menschlichen Bemühungen allzu plastisch aus, denn plötzlich begann eine der Studentinnen so stark zu hyperventilieren, dass sie vom Stuhl fiel und wie gelähmt auf dem Boden lag." ("Hoffnung Mensch" S. 17/18)
Falls du dir das jetzt zum ersten Mal so richtig bewusst machst, hoffe ich, dass du nicht vom Stuhl fällst... ;)

JackSparrow hat geschrieben: …und du wünschst dir ein ewiges Leben, um diese Sinnlosigkeit noch etwas länger auskosten zu können.
Wenn Gott der Urgrund allen Seins ist, das Eigentliche auf das Alles zurückgeht, dann ist das Sein in seiner unmittelbaren Gegenwart das genaue Gegenteil von Sinnlosigkeit.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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janosch
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#72 Re: Sich der Errettung gewiss sein

Beitrag von janosch » So 3. Feb 2019, 09:52

jose77 hat geschrieben:
Mi 30. Jan 2019, 22:13
SamuelB hat geschrieben:
Mi 30. Jan 2019, 15:58
Pluto hat geschrieben:
Mi 30. Jan 2019, 11:46
Nicht das ich wüsste. Die Juden haben ihr Leben gelebt und Keinem was angetan. Da war die sog. Umkehr nicht notwendig.
Das liest sich so, als ob Helmuth den Juden die Schuld gibt, weil sie nicht umkehrten und ich frage mich mal wieder, ob er sich bewusst ist, was er da ausformuliert hat. Die Krönung. :thumbdown:

Je grösser der Davidstern bei einem Christen, desto mehr Müll kommt raus. :sick:
:lol: Endlich, jemand hat auf dem Punkt gebracht! Ich bin Stolz auf dich Jose... :lol:

JackSparrow
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#73 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von JackSparrow » So 3. Feb 2019, 15:02

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 08:42
Schau mal: Wenn man sagt es gibt nichts Übernatürliches und somit auch keinen Gott (Atheismus/Naturalismus), dann ist der Mensch die höchste Instanz.
Schau mal: Von welcher "höchsten Instanz" sprichst du? Meinst du vielleicht die Nahrungskette? Wieso kann diese "höchste Instanz" nur entweder ein Mensch oder etwas Übernatürliches sein? Welchen der sieben Milliarden auf unserem Planeten lebenden Menschen würdest du für dieses Amt vorschlagen, wenn es nichts Übernatürliches gibt?

Sich mit der finalen Nichtigkeit der menschlichen Existenz zu konfrontieren kann einen Menschen bis ins Innerste erschüttern.
Dich kann es noch nicht erschüttert haben, da du ja diese final nichtige Existenz bis in alle Ewigkeit auszukosten wünschst.

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#74 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Scrypton » So 3. Feb 2019, 16:07

closs hat geschrieben:
Fr 1. Feb 2019, 20:38
Stromberg hat geschrieben:
Fr 1. Feb 2019, 14:59
Ein Fahrradfahrer ist auch kein Autofahrer, wenn er nicht Auto fährt.
durchaus korrekt.
Eben.
Und wenn ich nicht an Gott glaube, glaube ich eben >nicht< daran. Das ist dann ein fehlender Glaube - aber kein Glaube.

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#75 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Scrypton » So 3. Feb 2019, 16:10

Roland hat geschrieben:
Sa 2. Feb 2019, 08:37
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Dein Glaube
Ist kein Glaube, erneut: Sterbende Lebewesen können tagtäglich wahrgenommen werden - es bedarf keinen Glauben.
Für die Tatsache, dass Menschen sterben, braucht es selbstverständlich keinen Glauben, richtig. Darum geht’s aber gar nicht. Die Frage ist, was kommt danach?
Wenn ich sterbe, verrotte ich unter der Erde - sofern er nicht verbrannt werde.
Wo ist nun die eigentliche Frage? :)

Roland hat geschrieben:
Sa 2. Feb 2019, 08:37
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Was ist an diesem Glauben denn besser?
Ist kein Glaube; besser finde ich daran vor allem den Umstand, keine dogmatische Schönmalerei zu betreiben.
Wunsch und Wirklichkeit geht eben nicht Hand in Hand.
Atheismus ist doch genau der Wunsch, es möge nichts oberhalb des eigenen Ego existieren.
Nein, der Atheismus ist nur die Ablehnung des einen oder anderen göttlichen Fabelwesens; mit einem Wunsch hat das wahrlich absolut gar nichts zu tun.
Trotzdem: Netter Versuch. ^_-

Roland hat geschrieben:
Sa 2. Feb 2019, 08:37
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Rache und Vergeltung klingt so schön negativ - aber letztlich geht es um Gerechtigkeit.
Das kannst du dir hinsichtlich dieses Vergeltungs- und Rachsüchtigen Gottes, der sich innerbiblisch vielfach als sadistischer Massenmörder zeigte gerne so zusammen reimen.
Es ist logisch falsch, den, der das Leben gegeben hat, als Mörder zu bezeichnen
Absolut nicht; die Definition des Begriffs "Mord" bleibt unverändert. ;0)

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#76 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Roland » So 3. Feb 2019, 18:53

Stromberg hat geschrieben: Wenn ich sterbe, verrotte ich unter der Erde - sofern er nicht verbrannt werde.
Das ist nur dein Körper, nicht dein Ich.

Stromberg hat geschrieben: Wo ist nun die eigentliche Frage? :)
Was ist mit deinem Ich? Was passiert mit deinem "Seelenreich" (schöne grönemeyersche Wortschöpfung aus dem Lied "Zu dir")?

Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Atheismus ist doch genau der Wunsch, es möge nichts oberhalb des eigenen Ego existieren.
Nein, der Atheismus ist nur die Ablehnung des einen oder anderen göttlichen Fabelwesens; mit einem Wunsch hat das wahrlich absolut gar nichts zu tun.
Etwas abzulehnen, hat immer Gründe. Und weil niemand weiß, ob Gott existiert oder nicht, entspringt die Ablehnung desselben, einem Wunsch. Als höchsten Wert sieht man die stolze Autonomie des Individuums - und da kann man einen persönlichen Gott nicht gebrauchen.
Atheismus ist Wunschdenken.

Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es ist logisch falsch, den, der das Leben gegeben hat, als Mörder zu bezeichnen
Absolut nicht; die Definition des Begriffs "Mord" bleibt unverändert. ;0)
Eben. Es ist genau, wie mit dem Zurückfordern von geliehenem Eigentum. Das ist auch nicht Diebstahl. Es kommt alles von Gott, ihm gehört alles und es geht alles zu ihm zurück.
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#77 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Tree of life » So 3. Feb 2019, 19:07

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Stromberg hat geschrieben: Wenn ich sterbe, verrotte ich unter der Erde - sofern er nicht verbrannt werde.
Das ist nur dein Körper, nicht dein Ich.
Wo war sein Ich vor seiner Zeugung?

Roland
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#78 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Roland » So 3. Feb 2019, 19:32

Tree of life hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 19:07
Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Stromberg hat geschrieben: Wenn ich sterbe, verrotte ich unter der Erde - sofern er nicht verbrannt werde.
Das ist nur dein Körper, nicht dein Ich.
Wo war sein Ich vor seiner Zeugung?
Noch nicht erschaffen. Das sagt nichts darüber aus, ob unser Seelenreich nach unserem körperlichen Tod weiterexistiert oder nicht.
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#79 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Scrypton » So 3. Feb 2019, 20:45

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Stromberg hat geschrieben: Wenn ich sterbe, verrotte ich unter der Erde - sofern er nicht verbrannt werde.
Das ist nur dein Körper, nicht dein Ich.
Wie kommst du denn darauf?
Natürlich ist das mein Ich. Vor der Zeugung meinerseits gab es mich auch nicht, mein Körper also meine ich, existierte nicht.

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Stromberg hat geschrieben: Wo ist nun die eigentliche Frage? :)
Was ist mit deinem Ich?
Was soll damit denn sein, nachdem es, wenn ich gestorben bin, nicht mehr existiert?!

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Atheismus ist doch genau der Wunsch, es möge nichts oberhalb des eigenen Ego existieren.
Nein, der Atheismus ist nur die Ablehnung des einen oder anderen göttlichen Fabelwesens; mit einem Wunsch hat das wahrlich absolut gar nichts zu tun.
Etwas abzulehnen, hat immer Gründe.
Ich glaube einfach nicht an Fabelwesen, ob das nun dein Gott ist, ein anderer, andere Götter womöglich. Es gibt Menschen, die unterhalten sich doch tatsächlich mit Feen und Kobolden. Wirklich, solche gibt es!
Doch glaube ich eben nicht an solche. Nenne es fehlende Rationalität, fehlende Plausibilität.

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Und weil niemand weiß, ob Gott existiert oder nicht, entspringt die Ablehnung desselben, einem Wunsch.
Weiterhin eine belanglose Behauptung. :0)

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es ist logisch falsch, den, der das Leben gegeben hat, als Mörder zu bezeichnen
Absolut nicht; die Definition des Begriffs "Mord" bleibt unverändert. ;0)
Eben. Es ist genau, wie mit dem Zurückfordern von geliehenem Eigentum.
Das heißt, meine Eltern dürfen mich ermorden und es wäre kein Mord?

JackSparrow
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#80 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von JackSparrow » So 3. Feb 2019, 21:27

Roland hat geschrieben:
So 3. Feb 2019, 18:53
Das ist nur dein Körper, nicht dein Ich.
"ich" ist ein Personalpronomen. Das gehört niemandem.

Etwas abzulehnen, hat immer Gründe. Und weil niemand weiß, ob Gott existiert oder nicht, entspringt die Ablehnung desselben, einem Wunsch.
Wenn ich deine Hypothesen ablehne, dann liegt das allein an den Mängeln in deinen Hypothesen und keinesfalls an irgendwelchen Göttern. Wenn die meine Meinung wissen wollen, werden die mich schon persönlich fragen müssen.

Als höchsten Wert sieht man die stolze Autonomie des Individuums
Als sozial lebende Primatenart sind Menschen selbstverständlich nicht autonom überlebensfähig. Selbst nicht im industrialisierten Mitteleuropa, denn auch hier muss irgendjemand die Supermärkte für dich auffüllen.

und da kann man einen persönlichen Gott nicht gebrauchen.
Ich weiß nicht ob ich einen persönlichen Gott gebrauchen kann. Hab noch nie einen besessen. Wenn du mir einen zuschicken möchtest (bitte mit Gebrauchsanleitung), dann geb ich dir gern meine Adresse, probier ihn aus und versuche festzustellen, ob ich zukünftig regelmäßigen Gebrauch davon machen will.

Es ist genau, wie mit dem Zurückfordern von geliehenem Eigentum.
Ich bin niemandes Eigentum. Sklaverei ist bereits seit längerem abgeschafft.

Es kommt alles von Gott,
Ich persönlich wurde von meiner Mutter geboren.

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