Travis hat geschrieben: ↑Mo 21. Jan 2019, 13:16
PeB hat geschrieben: ↑Mo 21. Jan 2019, 13:11
GLEICHNIS: wenn ich davon ausgehen soll (und ich vermute, ich soll), dass die Wirklichkeit in der geistlichen Wahrheit liegt, dann betrachte ich die sichtbare Welt als Abbild geistlicher Vorgänge. Damit wird die Geschichte per se zum Gleichnis für die geistliche Wirklichkeit.
Klingt besser. Ist also kein Gleichnis im biblischen Sinne. Setzt man diesen Hinweis davor, gibt es keine Verwirrung in der Begrifflichkeit.
Hm, vielleicht haben wir eine leicht unterschiedliche Auffassung zum Begriff "Gleichnis".
Ich muss damit keine Erzählung verbinden, die beginnt "Das ist, wie wenn..."
Ich meine damit allgemein die greifbare Abbildung einer Aussage. Geschichte ist die Abbildung der Aussagen/ des Wortes Gottes und somit - in meinem Sinne - Gleichnis.
Travis hat geschrieben: ↑Mo 21. Jan 2019, 13:16
PeB hat geschrieben: ↑Mo 21. Jan 2019, 13:11
PLATTITÜDE: die Sprachverwirrung in der Geschichte des Turmbaus zu Babel ist daher eine Banalität (Plattitüde), weil es im Kern nicht darum geht.
Darüber müsste ich nachdenken. Deine Begründung dazu erscheint mir etwas weithergeholt, als ob es um eine Rechtfertigung gehen müsste. Vielmehr denke ich, dass Sprachenverwirrung und Hochmut einer bedingen bzw. eines ins andere greift. Sonst hätte Gott ihnen (uns) nicht die Kommunikationsfähigkeit genommen. An diesem Makel krampfen wir bis heute.
Hier hätte ich gleich mehrere Einwände. Aber vielleicht führt das zu weit (ich denke dabei an den ewig "strafenden" Gott).
Aber zu meiner "weit hergeholten" Begründung: mich erinnert die ausschließlich wörtliche Auslegung dagegen arg an die Methodik der HKM, wenn sie beipielsweise erklärt: da hat sich der Autor der Passage überlegt, warum es unterschiedliche Sprachen gibt und dafür eine pfiffige Geschichte ausgedacht...
Warum sollte Gott sich in der Pflicht sehen, die unterschiedlichen Sprachen der Menschen erklären zu müssen? Hat ihn Jemand gefragt?
Warum erklärt er nicht außerdem mittels einer Geschichte, warum unterschiedliche Menschen unterschiedliche Haar- und Hautfarben haben oder unterschiedliche Angewohnheiten etc.?
Oder noch offenkundiger: warum nicht eine biblische Erklärung für die verschiedenen Schriften; Hieroglyphenschrift, Keilschrift, Buchstabenschrift...
Antwort: weil es Gott hier nicht primär um die wissenschaftliche Fremdsprachenforschung geht, sondern um den Umstand, dass Hochmut vor dem Fall kommt.
Hochmut führt dazu, dass wir aneinander vorbeireden, weil jeder nur seinen Monolog hält. Das wird in dieser Geschichte* bildhaft dargestellt.
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*Geschichte hier durchaus im doppelten Sinne: als Erzählung und als historische Begebenheit.