Pluto hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:Mich nervt nicht die Vorstellung der ewigen Höllenqual, sondern die Vorstellung eines unbarmherzigen Gottes der sich wie Nero aufführt.
Nero, der eindeutig ein Psychopath war, als Beispiel für Gott zu nehmen, ist schon sehr krass!
Ich habe Nero nicht als Beispiel für Gott genommen, sondern mich im Gegenteil energisch dagegen verwahrt.
Alles was ich in der Bibel dazu lese, ist darauf ausgerichtet, dass den Menschen nach dem Tod jede Möglichkeit zur Umkehr zu Gott für immer verwehrt wird.
Korrekter: so wie Du es verstehst, nicht wie es zu lesen ist. Es steht ja eben nicht in der Bibel und genau deswegen ist es für Interpretationen offen.
Allerdings ist es so, wenn man mit der Vorstellung der ewigen Verdammnis groß geworden ist, interpretiert man die entsprechenden Abschnitte schon automatisch so. Auf einfacher Ebene ging es mir mit dem Apfel der Eva so. Ich hatte die Geschichte bestimmt dutzendmal gelesen und für mich war es ein Apfel wie in allen Kinderbüchern, Gemälden usw.
Als mich einer korrigierte, dachte ich erst, der will mich verar.... Aber er hatte recht. Der Apfel kommt im Garten Eden nicht vor. Da steht nur etwas von "Frucht".
Es ist eine Kunst, die Bibel ohne prägende Voreinstellungen zu lesen. Und manche unsere Voreinstellungen können nunmal verkehrt sein. Die christliche Dogmengeschichte ist da interessant, unglaublich, was im Laufe von 2000 Jahren schon alles auf- und verworfen wurde.
Und bei den Übersetzungen der Bibel fließen die Voreinstellungen des Übersetzers zwingend mit ein. Luther ist Paradebeispiel dafür, Dinge zu übersetzen, die gar nicht da stehen, aber seinem Glauben entsprachen (gelegentlich, nicht ständig).
Da steht sinngemäss, "Folgt mir und befolgt die Gesetze, denn nur so könnt ihr errettet werden." Im Umkehrschluss, scheint es mir logisch, dass man dann jede Chance verwirkt hat, geläutert zu werden.
Hier befindest Du Dich in einem massiven Gegenkurs zur christlichen Mehrheitsfraktion, die aber auch alle die Bibel lesen. Und was nun? Nebenbei sehe ich den Umkehrschluss nicht. Nur die Umkehrbehauptung. Schließlich ist ja vorstellbar, dass Gott Probleme damit hat, wenn Menschen sündigen und keine mehr, wenn sie es nicht mehr tun.
Wenn das nicht so ist, besteht dann noch überhaupt ein Grund die Gesetze befolgen? Dann kann man wie in der Thelema sagen, "Tu was du willst, soll sein das ganze des Gesetzes."
Wobei dieser Satz von einer Sondergruppe, die sich aus der Freimauerei abgesplittet hatte, nicht das meint, was man beim Lesen meint. LoL. Aber das wäre jetzt ein delikates aufwändiges Spezialthema.
Warum willst Du Gesetze befolgen? Entweder Du bist so, dass Du das willst was Gott will oder Du leidest, weil Du gegen Deinen Willen ein Gesetz zum Befolgen benötigst. Wenn man sich hier nur mit Gesetzen auf der Linie halten lässt, braucht man sie später im Himmel wohl auch. Also diesen Zwang.