Ist Urknall "alte Physik"?

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
R.F.
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#211 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von R.F. » So 20. Okt 2013, 17:04

Thaddäus hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:
Und nun möge mir mal jemand sagen, welchen Einfluss auf die reale Zeit die verzögerte Wahrnehmung des hinter dem Zug einschlagenden Blitzes hat. Das Ganze ist lediglich von der Lorentz-Transformation abgeleitet, in der Raum und Zeit vernunftwidrig vermischt sind. Sich derart willig den Folgerungen einer irren Formel zu unterwerfen, ist nicht gerade eine Glanzleistung von Leuten, die sich als Naturwissenschaftler fühlen...

Das lässt du dir am besten von dem lustigen deutschen Astrophysiker Harald Lesch erklären. ;)
Etwas sehr flapsig, aber korrekt.

Erklären? Korrekt? Aber, aber, liebe Thaddeus, kann Dich der Vortrag, diese Predigt - der Dozent nennt sich selbst einen Prediger - tatsächlich überzeugen? Er macht doch den- bzw. die selben Fehler wie sein Chef, der Herr Einstein , in seinem oben vorgestellten Gedankenexperiment. Er verwechselt verzögerte Wahrnehmung mit unterschiedlicher “Eigenzeit”. Erstaunlich, dass man auf einem solchen Unfug ein ganzeS Weltbild errichtet hat. Und dann die Behauptung, dies sei alles tausendfach belegt - erinnert mich stark an die Sprüche einiger Experten dieses Forums...

Stell’ Dir vor, was los ist, wenn der Öffentlichkeit der Unsinn der Relativisten bewusst wird...Ich glaube übrigens in der Mimik dieses Herre Lesch ab und zu ein leichtes Zögern zu erkennen. Vermutlich ahnt er in solchen Augenblicken, wie das selbst bei den verbohrtesten Sektierern zu beobachten ist, das Absurde hinter den Dogmen der RTen... Doch hätte mich nicht gewundert, wenn in besonders esoterischen Phasen des Vortrags ein Messdiener mit einem dampfenden Weihrauchfass aufgetaucht wäre...

Woher will der Herre Lesch eigentlich wissen, dass die Lichtgeschwindigkeit überall gleich ist? Gibt es doch keine Herleitung die dies logisch begründet. Noch vor wenigen Jahren erschienen in den Medien Berichte, wonach sich das Licht von Sternexplosionen mit zig-tausendfacher Lichtgeschwindigkeit ausbreitete...

Erfahrungsgemäß machen sich Naturalisten bereits in die Hosen, wenn hier auf der Erde die Lichtgeschwindigkeit wie im letzten CERN-Experiment auch nur scheinbar oder geringfügig überschritten wird. Die Nimtz-Experimente vergisst man sowieso lieber..

R.F.
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#212 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von R.F. » So 20. Okt 2013, 17:27

Anton B. hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Für ein kompetentes Urteil genügt die Beherrschung der Alltags-Logik allemal:
§ 1: Was in die Alltagslogik des Herrn Erwin nicht hinein oder ihm einfach nicht in den Kram passt, ist generell als Mumpitz zu bewerten und hat gefälligst wissenschaftlich entsorgt zu werden.

§ 2: Neue Forschungsergebnisse sind von allen Redaktionen dem Super-Erwin vorzulegen: Publikation nur nach entsprechendem persönlichen Freigabevermerk!
Mein lieber Anton!

Zunächst: Es ist eine Wohltat, auf eine derart breite Anerkennung zu stoßen...
Doch nun schau Dir den Film mal etwas genauer an. Pass aber gut auf, auf was genau der Prediger nicht eingeht...

Ein bisschen mache ich mir Sorgen um Dich, armer Anton. Denn ich halte es nicht völlig ausgeschlossen, dass Dir ein Licht aufgeht. Ich bitte Dich, falls dies wider Erwarten eintritt, inbrünstig, tapfer zu sein. Denn Deine bisherige Welt gibt es dann nicht mehr...Nicht dass Du nach der Erleuchtung aus lauter Wut den einen oder anderen Physiker kalt machst, weil diese Dir ein X für ein U vormachten... :lol:

Ich kenne zwar Deine derzeitige Funktion nicht. Aber ich gehe davon aus, dass Du zumindest noch als Sprengmeister :thumbup: arbeiten kannst, wenn Du Dich von der naturalistisch orientierten Wissenschaft losgesagt hast...

Anton B.
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#213 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Anton B. » So 20. Okt 2013, 18:43

R.F. hat geschrieben:Zunächst: Es ist eine Wohltat, auf eine derart breite Anerkennung zu stoßen...
Wir alle hier stehen zu Dir. Und wie die Natur sich in ihren Beobachtungen Dir gegenüber verhält, hat schon eine gewisse Dreistigkeit. Das solltest Du Dir nicht gefallen lassen.

R.F. hat geschrieben:Doch nun schau Dir den Film mal etwas genauer an. Pass aber gut auf, auf was genau der Prediger nicht eingeht...
Lesch hat nicht über die Bereitung von Mirabellengelee doziert. Ist es das, was Du meinst?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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Thaddäus
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#214 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Thaddäus » So 20. Okt 2013, 18:46

R.F. hat geschrieben:
Erklären? Korrekt? Aber, aber, liebe Thaddeus, kann Dich der Vortrag, diese Predigt - der Dozent nennt sich selbst einen Prediger - tatsächlich überzeugen?
Einfacher geht es jedenfalls nicht mehr zu erklären. ;)
Ja, Lichtgeschwindigkeit kann gemessen werden und bislang wurde nichts gemessen, das sich mit mehr als Lichtgeschwindigkeit bewegt hätte. Es gibt aber die Annahme, dass sich der Raum selbst mit mehr als Lichtgeschwindigkeit ausdehnen kann.

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#215 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von R.F. » So 20. Okt 2013, 19:30

Thaddäus hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:
Erklären? Korrekt? Aber, aber, liebe Thaddeus, kann Dich der Vortrag, diese Predigt - der Dozent nennt sich selbst einen Prediger - tatsächlich überzeugen?
Einfacher geht es jedenfalls nicht mehr zu erklären. ;)
Tja, meine Liebe, um so mehr wundert mich die Begriffstutzigkeit...
Thaddäus hat geschrieben: Ja, Lichtgeschwindigkeit kann gemessen werden und bislang wurde nichts gemessen,
Ja, das höre oder lese ich immer wieder...
Thaddäus hat geschrieben: ... das sich mit mehr als Lichtgeschwindigkeit bewegt hätte.
Man muss halt einen Teil von Berichten ignorieren, dann kann man vielleicht diese Behauptung noch 'ne kleine Weile aufrecht erhalten...
Thaddäus hat geschrieben: Es gibt aber die Annahme, dass sich der Raum selbst mit mehr als Lichtgeschwindigkeit ausdehnen kann.
Und wie schnell bewegt sich Materie am "Rande des Weltalls"?

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#216 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Thaddäus » So 20. Okt 2013, 19:51

R.F. hat geschrieben:
Und wie schnell bewegt sich Materie am "Rande des Weltalls"?
Die entferntesten Galaxien bewegen sich immer schneller, was ziemlich erstaunlich ist, weil es eigentlich anders sein müsste. Die Gravitation müsste sie eigentlich langsamer machen. Weil das aber nicht beobachtet wird, muss man eine dunkle Energie annehmen, die in diesem Universum wirkt. Einsteins Lambda-Konstante, die er selbst später für eine Eselei hielt, die sich jetzt aber als richtig erweist. ;)

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#217 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von R.F. » So 20. Okt 2013, 20:28

Thaddäus hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:
Und wie schnell bewegt sich Materie am "Rande des Weltalls"?
Die entferntesten Galaxien bewegen sich immer schneller, was ziemlich erstaunlich ist, weil es eigentlich anders sein müsste. Die Gravitation müsste sie eigentlich langsamer machen. Weil das aber nicht beobachtet wird, muss man eine dunkle Energie annehmen, die in diesem Universum wirkt. Einsteins Lambda-Konstante, die er selbst später für eine Eselei hielt, die sich jetzt aber als richtig erweist. ;)
DER SPIEGEL Nr. 52/ 1998:

- - -
Die Details dieser "Kosmischen Hintergrundstrahlung" hat der Satellit Cobe (Cosmic Background Explorer) vermessen. Aus seiner Umlaufbahn in 900 Kilometer Höhe stellte der Himmelsspäher fest, daß die Hintergrundstrahlung erstaunlich gleichmäßig aus allen Richtungen kommt - nur wenige Tausendstel Prozent betragen die Abweichungen. Diese Einförmigkeit enthält eine Botschaft, welche die menschliche Vorstellungskraft und die Naturgesetze gleichermaßen zu sprengen scheint: In seiner frühesten Phase muß sich das Universum mit Überlichtgeschwindigkeit ausgedehnt haben. Das Ur-All, vom Umfang kleiner als ein Atomkern, muß in Milliardstelbruchteilen einer Sekunde auf astronomische Maße angeschwollen sein.
- - -
Auf den ersten Blick steht dieser überlichtschnelle Sprint, die kosmische Inflation, im Widerspruch zur Relativitätstheorie.

Der Gegensatz erklärt sich so: Einsteins Lehre setzt nur das Tempolimit der Lichtgeschwindigkeit für Dinge, die sich im Raum zueinander bewegen, zum Beispiel für Raumschiffe, die in Richtung Erde fliegen. Während der Inflation aber wurden der Raum selbst und mit ihm alles darin unermeßlich viel größer.

Also, liebe Thaddäus, was geschieht mit der Materie am Rande des Alls, die sich noch immer ungebremst mit dem Raum selbst ausdehnt? Nach dem Herrn Einstein dürfte uns das Licht dieser Materie uns nie erreichen. Wegen der verflixten Geschwindigkeitsbeschränkung des Herrn Einstein...Übrigens kein Flachs das Ganze, darüber denken Astronomen heftigst nach...

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Thaddäus
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#218 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Thaddäus » So 20. Okt 2013, 21:10

R.F. hat geschrieben:
Also, liebe Thaddäus, was geschieht mit der Materie am Rande des Alls, die sich noch immer ungebremst mit dem Raum selbst ausdehnt? Nach dem Herrn Einstein dürfte uns das Licht dieser Materie uns nie erreichen. Wegen der verflixten Geschwindigkeitsbeschränkung des Herrn Einstein...Übrigens kein Flachs das Ganze, darüber denken Astronomen heftigst nach...
Nein, das wird erst in ein paar Milliarden Jahren der Fall sein. Erst dann wird uns das Licht der entferntesten Galaxien nicht mehr erreichen und irgendwann auch nich mehr das Licht unserer Nachbargalaxien. Im Augenblick aber können wir diese Galaxien noch beobachten, und das tun wir auch, tagtäglich ...

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#219 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von Pluto » So 20. Okt 2013, 23:00

Obwohl das Alter des Universums mit ca. 13,7 Milliarden Jahren angegeben wird, befindet sich der sichtbare Horizont (die scheinbare Grösse des Universums) sich in etwa 46,6 Milliarden Lichtjahren Entfernung vom Sonnensystem. Dieser scheinbare Widerspruch ergibt sich weil sich das Universum weiter ausgedehnt hat, während sich das Licht vom sichtbaren Horizont auf uns zu uns bewegte. Die effektive Entfernung in der Zeit länger geworden.

Da wir nicht wissen wie gross das Universum ist, und es scheinbar bis in die entferntesten "Ecken" isotrop erscheint (die Galaxien stehen dort genauso dicht zusammen wie in "unserem" lokalen Haufen), können wir davon ausgehen, dass sich das Universum weit über den sichtbaren Horizont hinaus erstreckt.
Somit ist anzunehmen, dass bereits heute sich der Raum relativ zur Milchstrasse mit Überlichtgeschwindigkeit ausdehnt, und Galaxien über den sichtbaren Horizont mitschleppt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#220 Re: Ist Urknall "alte Physik"?

Beitrag von piscator » Mo 21. Okt 2013, 09:28

Pluto hat geschrieben:...
Da wir nicht wissen wie gross das Universum ist, und es scheinbar bis in die entferntesten "Ecken" isotrop erscheint (die Galaxien stehen dort genauso dicht zusammen wie in "unserem" lokalen Haufen), können wir davon ausgehen, dass sich das Universum weit über den sichtbaren Horizont hinaus erstreckt.
Stimmt nicht ganz, jüngere Forschungen haben ergeben, dass das Universum wie ein Schwamm aufgebaut ist, die Galaxiencluster bilden Filamente, die wie Fäden aussehen. Somit sollte das Universum eigentlich isotrop aussehen.

Allerdings gibt es eine einmalige sehr große Struktur, wo sich diese Fäden zusammenballen, sie wird von den Astronomen "Große Mauer" genannt. Die Entstehung dieser Struktur und deren Bedeutung für den Aufbau des Universums, ist noch völlig unbekannt.
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