AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 25. Dez 2018, 19:37
So einfach ist das nicht mit der deutschen Sprache (wie soll man dann erst alte Texte verstehen können?).
Beispiel: Hast Du denn nicht gewusst, dass man mit Alkohol im Blut nicht Auto fahren soll? Eindeutig eine Frage aber auch gleichzeitig als Vorwurf zu verstehen, du verstehst?
Es kommt drauf an in wessen Blut.
Nein, aber ich meinte es als (rhetorische) Frage, die auch hätte lauten können: "woher weißt du (Pluto), dass Gott nicht gewarnt hat?"
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 25. Dez 2018, 19:37
Ist alles eine Frage der Perspektive. Seien wir mal ehrlich, wer hat schon jemals in seinem Leben sagen können, dass er einen Eingriff Gottes miterlebt hat?
Oh, die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, wie es scheint. Wissen wir immer, ob Gott irgendwo eingegriffen hat, um etwas zu bewirken oder zu verhindern? Gut, ich verstehe deine Frage und meine Antwort geht gewissermaßen in die gleiche Richtung: woher wissen wir von Gottes Eingriffen, wenn wir sie als naturgemäße Vorgänge interpretieren und verstehen?
Aber ich stelle mir durchaus die Frage: hat Gott in Zeiten stärker eingegriffen, als er womöglich noch darum gebeten wurde?
Darauf zielte auch eigentlich meine Bemerkung ab: wir ziehen die Verantwortlichkeit jeglicher Geschehnisse auf uns als Menschen, indem wir sagen, dass wir Herr der Lage sein können und wollen. Da lassen wir wenig Raum für das Eingreifen Gottes.
Edit:
du wolltest keine persönlichen Erfahrungen hören, ich nenne dir aber trotzdem zwei, in denen ich "Wunder" sehe - also ein Eingreifen Gottes. Interessant ist dabei, dass den Ereignissen kein Stoßgebet meinerseits vorausging, sondern einfach eine unglaublich naive und im Rückblick nicht mehr nachvollziehbare Zuversicht und Gewissheit, dass alles gut gehen wird:
1. Geburt meiner ersten Tochter: Knoten in der Nabelschnur und die Herztöne setzten aus. Sie musste mit der Zange geholt werden. Ich und meine Frau hatten trotz Krisenstimmung im Kreißsaal nicht eine Sekunde das Gefühl, dass hier etwas Dramatisches geschieht. Meine Tochter ist heute 23 und gesund.
2. Bei einer Grabung öffnete ich mehrere frühmittelalterliche, versiegelte Sarkophage (ohne Mundschutz). Auf den Gebeinen blühte der Schimmel. Ich erkrankte sehr schwer an einer Lungenentzündung mit hohem Fieber, die auch nach mehr als zwei Monaten noch nicht überstanden war. Der Lungenfacharzt stellte einen eitrigen Erguss zwischen Rippenfell und Bauchfell fest und erklärte, ich müsse sofort operiert werden. Mit einer Drainage sei das nicht mehr zu machen. Er hatte die Überweisung zum Uniklinikum schon in der Hand. Ich entscheid mich aber - paradoxerweise - erst meinen gebuchten Urlaub mit meiner Familie zu verbringen. Mit Fieber stieg ich ins Flugzeug. Nach vierzehn Tagen kamen wir zurück und verabredungsgemäß bin ich sofort wieder zum Lungenfacharzt gegangen, der die Sache natürlich schärfstens kritisiert hatte und mich dringend gebeten hatte, nach dem Urlaub wieder zu kommen. Die Röntgenaufnahmen zeigten: NICHTS! Der Arzt erklärte, dies sei unmöglich und glaubte, sich in seiner Diagnose geirrt zu haben. Ein Blick auf die alten Röntgenaufnahmen bestätigten aber den Befund - der nunmehr spurlos verschwunden war. Sein Kommentar: das ist physisch unmöglich!