Ist das nur deine persönliche Meinung?closs hat geschrieben:Das ist ein gutes Argument, aber zu sehr auf den Zweck beschränkt, um ausreichend zu sein.Claymore hat geschrieben:Der tatsächliche Grund warum Verhütung (und Masturbation, Homosexualität, etc.) nach Ansicht der RKK sündhaft ist, ist dass bei einer derartigen Benutzung der Geschlechtsorgane ihr natürlicher Zweck (Telos), nämlich die Fortpflanzung, aktiv vereitelt wird.
Ist das nur deine persönliche Meinung?- Es geht gleichzeitig darum, dass Mann und Frau sich auch seelisch vereinen und somit dem Ideal des Ursprungs gerecht zu werden.
Das kommt in Platons Symposion vor, die Kugelmenschen in der Rede des Aristophanes. Jedoch gibt es da drei Sorten Kugelmenschen: weiblich-weiblich, weiblich-männlich und männlich-männlich. Das erklärt seiner Meinung nach auch die gleichgeschlechtliche Liebe.- Insofern ist die Aussage von (war es) Sokrates (?) passend, wonach "Liebe" die Erinnerung daran sei, dass der Mensch ursprünglich nicht ein Mann und Frau getrennt war - genau so wie Adam vor der "Entnahme der Rippe".
Also ist für dich ein Verstoß gegen die Liebe zu Gott das gleiche wie der Ideal-Wirklichkeit nicht zu entsprechen?RIchtig.Claymore hat geschrieben:Auch bereits die lässliche Sünde ist ein Verstoß gegen die Liebe zu Gott.OK - "Ideal-Wirklichkeit" - siehe Sokrates (?)Claymore hat geschrieben:Wie kannst du da sagen, es handele sich nur um “Ideal-Bilderâ€?
Wo hast du denn in deinem Beitrag darauf Bezug genommen?Die Anathem-Lehre ist schon theologisch.Claymore hat geschrieben:die absolut nichts mehr mit der katholischen Lehre gemeinsam hat
Wie macht es Sinn, wenn die katholische Lehre kritisiert wird, und du dann deine Privatmeinung verteidigst?- Was die Unterscheidung von Sünde und Todsünde angeht, kann ich nicht antworten, weil mir der Sinn nicht geläufig ist. - Natürlich gibt es Leichteres und SChwerwiegenderes - aber kann das Grundlage für das Verhältnis von Gott und Mensch sein. - Wie gesagt: Da komme ich nicht mit - deshalb mein Ausweg über "Ausschluss aus der Kirche ist nicht Ausschluss von Gott".
Ohne Belege bleibt der Vorwurf des “nicht fundamental denken†eine reine Unterstellung.Mit "Mainstream-Denken" ist das heute übliche gesellschaftliche Denken gemeint, das aus seinen Grundlagen heraus zwar durchaus ethisch denken kann, aber nicht über den kategorischen Imperativ, der im übrigen nur in Sichtweite gilt, hinauskommt, also nicht fundamental denkt.Claymore hat geschrieben:Hier mit “Mainstream-Denken vs. geistige/geistliche Denkarten†zu kommen ist hilflose Bemäntelungsstrategie. Denn es ist doch so einfach: hier geht's um “normales Denken vs. krankes Denkenâ€.
Ja, deswegen finde ich, sollte man dein in diesem Thread mehrfach geäußertes “Argumentâ€, nämlich dass der Widerspruch gegen die katholische Sexualmoral durch den “Mainstream†primär auf mangelnder Tiefe im Denken beruht, mal als das bezeichnen, was es ist: ein ad hominem.Dass dabei im Einzelfall was Gescheiteres herauskommen kann als das, was Thomas von Aquin von sich gibt, kann ja sein. - Der Eine hat oberflächlich recht, der andere irrt in der Tiefe. - Sollte nicht sein, kommt aber vor.
Wobei es in diesem Fall sogar schlimmer ist. Im Gegensatz zu einem normalen ad hominem beruht es nicht mal auf einem tatsächlichen Fakt über die Diskussionsgegner, sondern auf einer Unterstellung über sie.
Außerdem, Thomas von Aquin ist nicht irgendwer, sondern einer der größten Kirchenlehrer der RKK. Ja, nur Augustinus kann sich mit ihm messen, was Einfluss auf die katholische Theologie angeht.
Du hast den Kontext dieser Gegenüberstellung vergessen. Was ich damit illustrieren wollte, ist, dass du die Doppeldeutigkeit des Begriffs “Unverständnis†ausnutzt, um anderen mangelndes intellektuelles Verständnis und Oberflächlichkeit im Denken zu unterstellen.Deine Gegenüberstellung "gesund" und "krank" lässt sich auch jederzeit umgekehrt sehen: Seitens der Theologie wird Abtreibung als krank verstanden und eine Gesellschaft, die materielle Ziele höherstellt als Kinder, ebenso.
Zumindest mein Unverständnis gegenüber Thomas von Aquin (und der praktisch darauf aufbauenden katholischer Sexualmoral) ist “Unverständnis†in letzterem Sinne.Wikipedia: [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Unverst%C3%A4ndnis]Unverständnis[/url] hat geschrieben:Der Begriff hat zwei Bedeutungsschwerpunkte, die sich je nach Kontext unterscheiden lassen, wobei die erste Bedeutung die logisch grundlegendere, die zweite die häufiger verwendete (wie etwa in „Unverständnis ernten“) darstellt:
- zum einen das fehlende Verstehen im eher kognitiven Sinne. Eine mögliche Ursache hierfür kann sein, dass das Mitgeteilte in unzureichender Passung zum Hintergrund der adressierten Person steht, so dass diese es nicht verstehen kann.
Beispiel: Ein Kind nimmt ein Buch aus dem Bücherschrank, das mindestens ein fortgeschrittenes wissenschaftliches Studium voraussetzt. Es kann damit nichts anfangen, da es nichts versteht und sich die Abbildungen nicht zum Ausmalen eignen.
- zum anderen das fehlende Verständnis im emotional-empathischen Sinne. Hierbei wird das Mitgeteilte zwar seiner Bedeutung nach prinzipiell verstanden, aber seinem Sinn nach nicht akzeptiert, etwa weil eine zugrunde liegende Auffassung nicht geteilt wird.
Beispiel: Ein Wissenschaftler nimmt dasselbe Buch aus dem Bücherschrank, hält die Darstellung seines Kollegen für nicht mehr aktuell und fragt sich, wie jemand heutzutage etwas so Rückständiges verfassen kann.
In den beiden Beispielen betrachten das Kind und der Wissenschaftler das Buch mit Unverständnis, wobei das Kind das Buch nicht versteht, während der Wissenschaftler kein Verständnis (i. S. v. keinen Respekt) für die Auffassung seines Kollegen aufbringt.
Abgesehen davon handelt es sich bei Abtreibung und “materielle Ziele höherstellen als Kinder†um Handlungen, nicht um Meinungen. Ich denke nicht, dass es die einhellige Mainstream-Meinung ist, beides wäre völlig ethisch unproblematisch.
Also bist du moralischer Relativist?- Es ist eine Frage der Perspektive.