Versagt die Evolutionstheorie? II

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Pluto
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#411 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Mi 3. Okt 2018, 10:34

closs hat geschrieben:
CoolLesterSmooth hat geschrieben:Das Gefühl der Verliebtheit selbst bilde ich mir nicht ein, schließlich wird mein Hirn von einer Reihe von Botenstoffen geflutet.
Das geschieht bei geistigen/geistlichen Vorgängen ebenso - denn es gibt nichts in uns, was nicht ohne Vermittlung des Körpers geschieht.
Die Schwachstelle deiner Theorie liegt darin, dass der Geist ohne Erinnerung handelsunfähig ist. Erinnerungen gibt es nur weil diese im Gehirn gespeichert werden.
Ergo ohne Gehirn kein Geist.

closs hat geschrieben:Ja kann man. Mit mehreren Jahrzehnten Abstand und dem Verweis auf jugendliche Naivität kann ich da sogar einen Fall aus meiner eigenen Vergangenheit nennen.
Mach mal!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

SilverBullet
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#412 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von SilverBullet » Mi 3. Okt 2018, 13:20

closs hat geschrieben:Dann müsste geklärt werden, inwieweit geistige/geistliche Dinge inhärent sind.
Mit „geistige/geistliche Dinge“ möchtest du aber jetzt nicht „etwas“ ansprechen, das du ja gar nicht ansprechend kannst, oder doch?
Möchtest du „die geheimnisvolle Luft“ ansprechen, mit der lustigen Behauptung, nicht über Luft zu sprechen?

Mit welchen Zusammenhängen möchtest du etwas klären, doch nicht etwa mit Körper-/Weltzusammenhängen?

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CoolLesterSmooth
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#413 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mi 3. Okt 2018, 14:26

closs hat geschrieben:Meinst Du mit "identifiziert", NACHWEISBAR identifiziert oder SUBJEKTIV identifiziert.
Ich würde sagen, "ermittelt im Rahmen wissenschaftlicher Studien" sollte zumindest nicht unter "subjektiv" fallen.

Wie könnte man geistig/geistlich projezieren, wenn es nicht "Geist" (im spirituellen Sinn) als Entität gäbe?
Projiziert man denn geistig (im spirituellen Sinne)?

Spirituelles Erkennen ist immer subjektiv und geht einher mit einem starken "Heureka"-Gefühl.
Könnte so ein Gefühl nicht auch eintreten, wenn das ganze System des geistigen Erkennens auf Einbildung basiert?

Das führt dazu, dass man einem unbekannte Stücke eines Komponisten oder Schriftstellers nach wenigen Takten oder Seiten "erkennt", weil man seinen Geist verstanden hat.
Liegt es nicht eher daran, dass man Muster erkennt? Wenn ich eine Reihe automatisch generierter Texte (oder sogar Musikstücke) habe, dann bin ich in der Lage, wenn ich die Muster erkennen kann, nach denen der Algorithmus hinter der Generierung agiert, weitere Texte zu identifizieren, die auf Basis dieses Algorithmus erzeugt wurden. Habe ich dann den Geist des Algorithmus verstanden? Hat ein Algorithmus Geist? Oder habe ich den Geist der Person hinter dem Algorithmus verstanden? Und was, wenn es mehrere Personen waren, habe ich dann eine Art Hybridgeist/Durchschnittsgeist verstanden?

Man muss also etwas spüren, was einem gar nichts anderes übriglässt, zu ignorieren oder zu glauben.
Oder sich eben etwas einbilden und es für "gespürt" halten.

Wo wir gerade bei Glauben sind. Gehe (basierend auf diversen Aussagen) ich recht in der Annahme, dass du Christ bist? Für meine Fragen ist eigentlich egal, welcher speziellen Religion du angehörst, solltest du dich nicht als Christ sehen, kannst du hier gerne die Religion deiner Wahl einsetzen.
Also, folgende Fragen:
1) Wie lange bist du schon mit den Lehren deiner Religion in Kontakt?
2) Wie lange bist du überzeugter Vertreter deiner Religion?
3) Wie viel von dem, was du geistig erkannt hast, ist kompatibel mit den Lehren deiner Religion?
4) Wie viel von dem, was du geistig erkannt hast, steht im direkten Widerspruch zu den Lehren deiner Religion?

Pluto hat geschrieben:Mach mal!
Der Satz ist von mir, closs ist da nur ein kleines Missgeschick beim Zitieren unterlaufen
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

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#414 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Mi 3. Okt 2018, 14:59

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mach mal!
Der Satz ist von mir, closs ist da nur ein kleines Missgeschick beim Zitieren unterlaufen
Ach so...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#415 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Mi 3. Okt 2018, 15:00

SilverBullet hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Dann müsste geklärt werden, inwieweit geistige/geistliche Dinge inhärent sind.
Mit „geistige/geistliche Dinge“ möchtest du aber jetzt nicht „etwas“ ansprechen, das du ja gar nicht ansprechend kannst, oder doch?
Möchtest du „die geheimnisvolle Luft“ ansprechen, mit der lustigen Behauptung, nicht über Luft zu sprechen?
Diese Erklärung geht an closs.

Odem = Atem = Luft.
Das wurde biblisch als Geist interpretiert und ist falsch. Damals dachte man der Atem sei der Geist des Menschen, weil, so lange er lebt, der Mensch auch atmet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#416 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Mi 3. Okt 2018, 19:19

Pluto hat geschrieben:Ergo ohne Gehirn kein Geist.
"Ohne Gehirn kein Geist im Bewusstsein in der leiblichen Existenz des Menschen" - so würde ich es unterschreiben.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Der Satz ist von mir, closs ist da nur ein kleines Missgeschick beim Zitieren unterlaufen
Sorry :oops:

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Ich würde sagen, "ermittelt im Rahmen wissenschaftlicher Studien" sollte zumindest nicht unter "subjektiv" fallen.
Finde ich auch. - Was bedeutet das, wenn geistige/geistliche Erkenntnis nur subjektiv sein kann?

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Projiziert man denn geistig (im spirituellen Sinne)?
Naja - man spürt etwas und nennt es "Gott". - Ist das keine Projektion?

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Könnte so ein Gefühl nicht auch eintreten, wenn das ganze System des geistigen Erkennens auf Einbildung basiert?
Prinzipiell möglich - und damit sind wir wieder beim Radikal-Skeptizisten Descartes. - Dieser löst das Problem damit, dass er sinngemäß sagt: "Sonne, Mond und Sterne und auch meine geistigen Wahrnehmungen könnten alle Zirkus von mir selber sein - was tun? - Ich entscheide hiermit, dass ich GLAUBE, dass es einen Schöpfergott gibt und selbiger uns nicht verarschen will, wir uns also erstmal auf unsere Wahrnehmungen naturalistischer und geistiger/geistlicher Art verlassen können".

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Hat ein Algorithmus Geist?
Nein - wenn, dann umgekehrt: Geist kann eventuell algorithmisch abgebildet werden - EVENTUELL.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Und was, wenn es mehrere Personen waren, habe ich dann eine Art Hybridgeist/Durchschnittsgeist verstanden?
Man versteht nur im Sinne eigener Erkenntnis. - Es ist allerdings gelegentlich so, dass unterschiedliche Menschen in etwa demselben Level denken wie man selbst.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Gehe (basierend auf diversen Aussagen) ich recht in der Annahme, dass du Christ bist?
Frage ich mich oft auch - wenn ich auf Theologen höre, bin ich es. - Persönlich verstehe ich mich als jemand, der universal denkt, was dann mit Christentum zusammenpasst, wenn man Christentum universal versteht, was ich tue.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:1) Wie lange bist du schon mit den Lehren deiner Religion in Kontakt?
Sozial schon immer, da in Deutschland aufgewachsen.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:2) Wie lange bist du überzeugter Vertreter deiner Religion?
Bin ich das? -- Wenn ja, gilt das universal - kirchlich gilt es NICHT.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:3) Wie viel von dem, was du geistig erkannt hast, ist kompatibel mit den Lehren deiner Religion?
Alles - weshalb ich ja am Christentum hängengeblieben bin - allerdings im universalen Verständnis. Auch hier: Nicht unbedingt im kirchlichen Verständnis der Lehre.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:4) Wie viel von dem, was du geistig erkannt hast, steht im direkten Widerspruch zu den Lehren deiner Religion?
Nichts - erneut: Nicht unbedingt im kirchlichen Verständnis der Lehre.

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#417 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mi 3. Okt 2018, 19:53

Bevor ich auf den Rest eingehe, möchte ich nur eben sicher stellen, dass ich dich richtig verstehe.
closs hat geschrieben:Persönlich verstehe ich mich als jemand, der universal denkt, was dann mit Christentum zusammenpasst, wenn man Christentum universal versteht, was ich tue.
[...]
Wenn ja, gilt das universal - kirchlich gilt es NICHT.
Heißt das, du vertrittst grundsätzlich die Ansichten des Christentums, ohne dich an die Doktrin einer speziellen christlichen Kirche zu binden? Oder meinst du etwas anderes?
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#418 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Mi 3. Okt 2018, 20:19

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Heißt das, du vertrittst grundsätzlich die Ansichten des Christentums, ohne dich an die Doktrin einer speziellen christlichen Kirche zu binden?
Ohne mich ZWINGEND an solche Doktrin zu halten - die meisten Doktrine kann man aber gut erklären, wenn man sie versteht.

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#419 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mi 3. Okt 2018, 21:12

closs hat geschrieben:
CoolLesterSmooth hat geschrieben:1) Wie lange bist du schon mit den Lehren deiner Religion in Kontakt?
Sozial schon immer, da in Deutschland aufgewachsen.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:2) Wie lange bist du überzeugter Vertreter deiner Religion?
Bin ich das? -- Wenn ja, gilt das universal - kirchlich gilt es NICHT.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:3) Wie viel von dem, was du geistig erkannt hast, ist kompatibel mit den Lehren deiner Religion?
Alles - weshalb ich ja am Christentum hängengeblieben bin - allerdings im universalen Verständnis. Auch hier: Nicht unbedingt im kirchlichen Verständnis der Lehre.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:4) Wie viel von dem, was du geistig erkannt hast, steht im direkten Widerspruch zu den Lehren deiner Religion?
Nichts - erneut: Nicht unbedingt im kirchlichen Verständnis der Lehre.
Ist das nicht interessant, dass alles, was du geistig erkannt hast, ausgerechnet zum Kern derjenigen Religion passt, die die Kultur, in der du aufgewachsen bist, stark geprägt hat?

Wenn geistiges Erkennen einer göttlichen Entität, die tatsächlich IST, möglich ist, würde man dann nicht erwarten, dass mehr Kulturen in der Geschichte der Menschheit Religionen entwickelt hätten, die hinsichtlich dieser göttlichen Entität mit dem Christentum übereinstimmen?
Und denkst du nicht, dass in den vielen Jahrtausenden menschlicher Geschichte Anhänger anderer Religionen, die inkompatibel mit dem Kern des Christentums sind, Bestätigung ihrer religiösen Ansichten im geistigen Erkennen gefunden haben?
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#420 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Mi 3. Okt 2018, 21:19

CoolLesterSmooth hat geschrieben:st das nicht interessant, dass alles, was du geistig erkannt hast, ausgerechnet zum Kern derjenigen Religion passt, die die Kultur, in der du aufgewachsen bist, stark geprägt hat?
Mag ja sein - ein Grund mehr, inhaltlich einzusteigen.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Wenn geistiges Erkennen einer göttlichen Entität, die tatsächlich IST, möglich ist, würde man dann nicht erwarten, dass mehr Kulturen in der Geschichte der Menschheit Religionen entwickelt hätten, die hinsichtlich dieser göttlichen Entität mit dem Christentum übereinstimmen?
Nee - weil unterschiedliche Kulturen an unterschiedlichen Stellen desselben Stricks ziehen. - Das geht jetzt ins Thema "Heilsgeschichte" hinein: Wann ist eine Kultur oder eine Einzelperson so weit, dieses oder jenes zu erkennen?

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Und denkst du nicht, dass in den vielen Jahrtausenden menschlicher Geschichte Anhänger anderer Religionen, die inkompatibel mit dem Kern des Christentums sind, Bestätigung ihrer religiösen Ansichten im geistigen Erkennen gefunden haben?
Doch - solange eine Religion egal welcher Art geistig/geistlich univesal denkt, ist sie kompatibel mit anderen Religionen, die das tun.

Oder individuell gesagt: Die nordkoreanische Mutter, die ihre Kinder liebt und sie durchbringen will, ist einem universal verstandenen Christentum näher als ein Turbo-Christ, der seine Religion nicht universal versteht.

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