Versagt die Evolutionstheorie? II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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JackSparrow
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#341 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von JackSparrow » Sa 29. Sep 2018, 01:33

closs hat geschrieben:wenn Du Dich in die Sonne legst und einen Sonnenbrand bekommst,
Wenn es hinreichend häufig vorkommt, dass ich in der Sonne liege und danach einen Sonnenbrand habe, dann liegt zwischen Sonne und Sonnenbrand offenbar eine Korrelation vor.

Bei dieser Korrelation kann es sich entweder um Kausalität (zwei zeitlich aufeinanderfolgende Ereignisse, von denen das erste die Ursache des zweiten war) oder um Koinzidenz (die Ereignisse traten zur gleichen Zeit auf, ohne dass das eine Ereignis das andere Ereignis bedingte) handeln, aber logischerweise nicht um beides.

closs
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#342 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Sa 29. Sep 2018, 01:51

JackSparrow hat geschrieben:Bei dieser Korrelation kann es sich entweder um Kausalität (zwei zeitlich aufeinanderfolgende Ereignisse, von denen das erste die Ursache des zweiten war) oder um Koinzidenz (die Ereignisse traten zur gleichen Zeit auf, ohne dass das eine Ereignis das andere Ereignis bedingte) handeln, aber logischerweise nicht um beides.
Siehst Du - da scheint es wirklich Sprachprobleme zu geben.

Traditionell (übrigens auch bei Duden und wik) bezeichnet "Koinzidenz" rein phänomenisch das Zusammenfallen zweier Ereignisse: Jack und Closs treffen sich zum selben Zeitpunkt in einer kleinen Bar in Shanghai. - Dieses Zusammentreffen ist sprachlich eine "Koinzidenz".

Einen Dritten könnte es nun interessieren, ob sich die beiden zufällig treffen oder ob dieses Treffen kausal bedingt ist. - Wenn Du gerade aus Australien kommst und ich von Moskau und wir total überrascht sind, uns zu treffen, ist dieses Zusammentreffen "zufällig" - also eine Koinzidenz OHNE kausalen Kontext. - Wenn wir uns vorher abgesprochen haben ("In der Haifischbar um halb 10") ist diese eine Koinzidenz MIT Kausalem Kontext ("Weil sie es vereinbart haben").

"Koinzidenz" ist ein wertfreier Begriff ("Da trifftwas zusammen") - "zufällig" oder "kausal" sind dagegen wertende Begriffe ("Wir erklären das Phänomen"). Eigentlich ist es ganz einfach.

So - es scheint aber nun das sprachliche Problem zu geben, dass man in der Wissenschaft "Koinzidenz" nicht phänomenisch, sondern wertend zu verwenden scheint ("Koinzidenz ist, wenn ein Zusammentreffen zufällig ist"). - Dann ist die Gegenüberstellung "koinzident" oder "kausal" plötzlich möglich - aber eigentlich falsch.

Ich vermute, dass wir in einer Zeit leben, in der man nicht phänomenisch, sondern wertend denkt - mit der Gefahr, dass dann rauskommt: "Wir wissen nicht, warum - also IST es nicht". --- Aus meiner Sicht sollte man hier sauberer denken und Phänomen und logische Bewertung desselben sprachlich trennen.

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sven23
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#343 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » Sa 29. Sep 2018, 07:18

closs hat geschrieben: "Koinzidenz" ist ein wertfreier Begriff ("Da trifftwas zusammen") - "zufällig" oder "kausal" sind dagegen wertende Begriffe ("Wir erklären das Phänomen"). Eigentlich ist es ganz einfach.
Und warum versteht der Pleonasmen liebende closs es nicht?
Zufällig und kausal sind die treffenden Unterscheidungen. Gibt es einen kausalen Zusammenhang, liegt eine Kauslalität vor und keine Koinzidenz. Warum ist das so schwer zu verstehen?

closs hat geschrieben: So - es scheint aber nun das sprachliche Problem zu geben, dass man in der Wissenschaft "Koinzidenz" nicht phänomenisch, sondern wertend zu verwenden scheint ("Koinzidenz ist, wenn ein Zusammentreffen zufällig ist"). - Dann ist die Gegenüberstellung "koinzident" oder "kausal" plötzlich möglich - aber eigentlich falsch.
Nein, genau richtig. :roll:

closs hat geschrieben: Ich vermute, dass wir in einer Zeit leben, in der man nicht phänomenisch, sondern wertend denkt - mit der Gefahr, dass dann rauskommt: "Wir wissen nicht, warum - also IST es nicht". --- Aus meiner Sicht sollte man hier sauberer denken und Phänomen und logische Bewertung desselben sprachlich trennen.
Ich vermute eher, closs lebt in einer postfaktischen Welt, in der er sich die Welt nach Taku-Tuka Manier macht, wie sie ihm gefällt. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#344 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » Sa 29. Sep 2018, 07:21

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Ich sehe bei HP "Koinzidenz HP - Gesundung

Das ist ja der Fehler, wo du weg sollst.
Moment: Versuche mal, Deine wissenschaftlichen Tabellen für einen Moment wegzulegen und auf Einzelfälle zu gucken:

1) Kopfschmerzen - Kopfschmerzen weg - dazwischen Aspirin genommen. - Das heißt entweder, dass die Kopfschmerzen eh weg gegangen wären oder dass durch das Aspirin die Kopfschmerzen weggingen. - Diese beiden Fälle gelten auch, wenn die Wirksamkeit von Aspirin nachgewiesen ist.

2) Kopfschmerzen - Kopfschmerzen weg - dazwischen HP genommen. - Nach wissenschaftlichem Status heißt dies, dass die Kopfschmerzen eh weg gegangen wären, weil nach wissenschaftlichem Status HP nicht wirkt.

3) In 10 Jahren - die Wirkung von HP ist inzwischen bestätigt: Kopfschmerzen - Kopfschmerzen weg - dazwischen HP genommen. Das heißt entweder, dass die Kopfschmerzen eh weg gegangen wären oder dass durch HP die Kopfschmerzen weggingen. - Also identisch mit 1).

Jetzt die Frage: Was soll in Wirklichkeit der Unterschied zwischen 2) und 3) sein, wenn die Variable nur der jeweilige Status der Wissenschaft ist?

Ich behaupte damit NICHT, dass Fall 3) kommen wird - möglicherweise kommt er nie, weil HP WIRKLICH nicht wirkt. - Aber wie willst Du das modellhaft wissen? - Denn offensichtlich wurde bisher ion Studien getestet, die in ihrem Aufbau umstritten sind - zumindestens war es das, was ich immer seitens der HP-Ärzte zu hören bekam ("Die verstehen das nicht"). - Wer entscheidet hier?
Typisches Beispiel für einen clossschen Pleonasmus.
Viel erzählt, aber nichts gesagt. Dazu gesellen sich noch inhaltlich-handwerkliche Fehler.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Hausaufgabe: Stelle mit einer solchen Wertetabelle Kausalität dar!
Müsste ich mich anstrengen - aber mir deucht, dass das Problem vorher liegt.
Wetten, dass closs es nicht schafft, sich anzustrengen.
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JackSparrow
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#345 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von JackSparrow » Sa 29. Sep 2018, 09:31

closs hat geschrieben:Einen Dritten könnte es nun interessieren, ob sich die beiden zufällig treffen oder ob dieses Treffen kausal bedingt ist.
WENN zwei Ereignisse zum exakt gleichen Zeitpunkt stattfinden (angenommen Einstein würde dies zulassen) UND das zweite Gesetz der Thermodynamik korrekt ist (eine Ursache muss zeitlich ihrer Wirkung vorausgehen), dann kann keine Kausalität vorliegen.

closs
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#346 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Sa 29. Sep 2018, 10:30

sven23 hat geschrieben:Zufällig und kausal sind die treffenden Unterscheidungen.
Korrekt - das eine Zusammentreffen ist "zufällig", das andere ist kausal erklärbar. - Vielen Dank für diese Einsicht.

sven23 hat geschrieben:Gibt es einen kausalen Zusammenhang, liegt eine Kauslalität vor und keine Koinzidenz.
Nach Duden und wik ist das NICHT so, weil hier das Phänomenische betont wird ("etwas fällt zusammen"). - In wik wird sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Schluss von "Phänomen" auf "Bewertung" (kausal, zufälig) NICHT einfach so zulässig ist - es ist kein Automatismus.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
So - es scheint aber nun das sprachliche Problem zu geben, dass man in der Wissenschaft "Koinzidenz" nicht phänomenisch, sondern wertend zu verwenden scheint ("Koinzidenz ist, wenn ein Zusammentreffen zufällig ist"). - Dann ist die Gegenüberstellung "koinzident" oder "kausal" plötzlich möglich - aber eigentlich falsch.


Nein, genau richtig. :roll:
Nein - es ist mindestens sprachlich geschlampert. - Du kannst doch nicht sagen "Entweder fällt etwas zusammen" ODER "es ist begründet" --- wo doch genau das begründet wird, was zusammenfällt.

sven23 hat geschrieben:Ich vermute eher, closs lebt in einer postfaktischen Welt
Vielleicht werden die Gegenkräfte so groß, dass wirklich ein postfaktisches Zeitalter kommt. - Momentan leben wir noch in einer orwellschen Neusprechzeit.

sven23 hat geschrieben:Viel erzählt, aber nichts gesagt.
Obwohl viel erzählt, wird nichts verstanden. - Ist es so schwer, von künstlichen Mustern mal in die Wirklichkeit reinzudenken?

sven23 hat geschrieben:Wetten, dass closs es nicht schafft, sich anzustrengen.
Nicht, solange "Phänomen" und "Bewertung des Phänomens" verwechselt wird.

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#347 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von R.F. » Sa 29. Sep 2018, 17:34

https://de.wikipedia.org/wiki/Philippin ... niale_Zeit

Die archäologischen Ausgrabungsstätten im Cagayan Valley, die im Norden der Insel Luzon liegen, widerlegten die frühere Annahme, dass die Philippinen ein weitestgehend isolierter Inselarchipel waren. Die ältesten Artefakte wurden auf ein Alter von 709.000 Jahren datiert und stammen von Homo erectus.

Wer das schluckt, gilt unter Politikern als idealer Wähler.

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#348 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von CoolLesterSmooth » Sa 29. Sep 2018, 18:06

R.F. hat geschrieben: Wer das schluckt, gilt unter Politikern als idealer Wähler.
Hör doch mal auf immer nur zu sagen DASS etwas ja gar nicht sein kann und erkläre stattdessen lieber einmal WARUM etwas nicht sein kann.
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

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#349 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von R.F. » Sa 29. Sep 2018, 18:40

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Wer das schluckt, gilt unter Politikern als idealer Wähler.
Hör doch mal auf immer nur zu sagen DASS etwas ja gar nicht sein kann und erkläre stattdessen lieber einmal WARUM etwas nicht sein kann.
Ich kenne die Menschen gut genug, um die Aussichtslosigkeit eines Versuchs vorherzusehen, ihnen die Haltlosigkeit der von der naturalistischen Welt gezeichneten Geschichte zu erklären. Diese besteht ja nicht nur aus unzähligen Lücken, nein, die passendere Bezeichnung wäre “Loch”. Einige vom Establishment weniger abhängige Wissenschaftler haben in mehreren Werken auf solche unsinnigen Alter hingewiesen. Du kannst ja mal der Frage nachgehen, mit welchen Datierverfahren das Alter der Artefakte von 709.000 Jahren ermittelt wurde. Wer bei dieser Angabe nicht nachdenklich wird, dem sollte der Pass entzogen werden.

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sven23
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#350 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » Sa 29. Sep 2018, 18:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Zufällig und kausal sind die treffenden Unterscheidungen.
Korrekt - das eine Zusammentreffen ist "zufällig", das andere ist kausal erklärbar. - Vielen Dank für diese Einsicht.
Wieso Einsicht?
Das ist seit jeher mein Text.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Gibt es einen kausalen Zusammenhang, liegt eine Kauslalität vor und keine Koinzidenz.
Nach Duden und wik ist das NICHT so, weil hier das Phänomenische betont wird ("etwas fällt zusammen"). - In wik wird sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Schluss von "Phänomen" auf "Bewertung" (kausal, zufälig) NICHT einfach so zulässig ist - es ist kein Automatismus.
Ähm, es ist sogar ein logischer Fehlschluss weil Koinzidenz und Kausalität kategorial unterschiedlich sind.

Koinzidenz (aus lat. con, ‚gemeinsam‘, und incidere, ‚vorfallen‘) ist ein zeitliches und/oder räumliches Zusammenfallen von Ereignissen oder Zusammentreffen von Objekten.
Von der Koinzidenz zweier oder mehrerer Ereignisse auf einen kausalen (ursächlichen) Zusammenhang zu schließen, stellt logisch betrachtet einen Fehlschluss dar, der cum hoc ergo propter hoc (lat.) genannt wird.

Quelle: Wikipedia

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
So - es scheint aber nun das sprachliche Problem zu geben, dass man in der Wissenschaft "Koinzidenz" nicht phänomenisch, sondern wertend zu verwenden scheint ("Koinzidenz ist, wenn ein Zusammentreffen zufällig ist"). - Dann ist die Gegenüberstellung "koinzident" oder "kausal" plötzlich möglich - aber eigentlich falsch.
Nein, genau richtig. :roll:
Nein - es ist mindestens sprachlich geschlampert. - Du kannst doch nicht sagen "Entweder fällt etwas zusammen" ODER "es ist begründet" --- wo doch genau das begründet wird, was zusammenfällt.
Wenn zwei Ereignisse in einem kausalen Zusammenhang stehen, dann nennt man das Kausalität, im Gegensatz zur Koinzidenz, die zufällige Ereignisse benennt, die in keinem kausalen Zusammenhang stehen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wetten, dass closs es nicht schafft, sich anzustrengen.
Nicht, solange "Phänomen" und "Bewertung des Phänomens" verwechselt wird.
Also verweigerst du mal wieder Janinas Hausaufgaben. Ein Eintrag ins Klassenbuch ist dir sicher. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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