Das ist eine nötige textliche Inszenierung, um den Leser zu führen. - Davon abgesehen: Adam spricht Gott erstmals NACH dem Sündenfall an - vorher ist er nur ein Gefäß, das aufnimmt. - Das einzige, was er merkt, ist, dass er Tiere nicht Seinesgleichen sind.Münek hat geschrieben:Doch - sonst hätte Gott mit ihm im Garten Eden "nicht vernünftig" reden können ("Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst Du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben.")
Alles Triebwörter.Münek hat geschrieben: sie betrachtete den Erkenntnisbaum mit Neugier und Interesse, sah, dass er eine Lust für die Augen und von ihm gut zu essen wäre.
Aber sie weiß doch nicht, was das ist - sie plappert der Schlange nach.Münek hat geschrieben:BEGEHRENSWERT erschien ihr der Baum vor allem, dass der Genuss seiner Früchte WEISE (klug) machen soll.
Das kann man glauben - aber dann wird es schwierig mit einer Interpretation, die substantiell angemessen ist.Münek hat geschrieben:Die Reflexionsfähigkeit hatte der Mensch tatsächlich sehr, sehr lange vor dem Zeitpunkt, an dem "sich die Bibel einklinkte".
Genau aus diesem Grund habe ich bereits einen Thread zu diesem Thema eingestellt - mit wenig Erfolg.sven23 hat geschrieben:Gerade weil du immer wieder die "ontische Realität" ins Feld führst, solltest du wissen, dass es nur eine Wahrheit geben kann.

Nein - zumal ich Dir das ebenfalls schon x-mal erklärt habe. - Meine Aussage bezieht sich auf METHODISCHE Ergebnisse, die selber nicht entscheiden können, ob sie authentisches Ergebnis zur ontischen Wirklichkeit sind. - Mit anderen Worten: Sowohl HKE als auch christliche Exegesen können mit ihren gegenseitig widersprüchlichen Ergebnissen in der Frage der Naherwartung ontisch wahr sein - aber eben nur eine davon. - Aber niemand WEISS, welche - man kann es beiderseits nur glauben.sven23 hat geschrieben:Wenn man nun mit unterschiedlichen Methoden zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt, kann eine davon nicht stimmen. Ist das so schwer zu verstehen?
Richtig - aber das ist nicht der Punkt und seit jeher bekannt.sven23 hat geschrieben:Der Glaube an Götter belegt nicht die Götter, sondern den Glauben an sie.
Richtig (aber auch das hatten wir schon). - Denn welchen Sinn sollte es haben, wenn sich zwei verschiedene Hermeneutiken vermischen sollten? - Man kann aus beiden Vorannahmen eine NEUE Hermeneutik machen (das hat Ratzinger mit der Kanonischen Exegese versucht) - aber dann ist nicht das eine im anderen, sondern beide bilden eine neue.sven23 hat geschrieben:Eben, deshalb ist Kanonik in der historischen Forschung unbrauchbar.
Im Grunde sagst Du: Gabel sind in der Suppe nicht brauchbar - logisch. - Aber das heißt nicht, dass eine Gabel falsch ist, sondern dass man mit ihr etwas anderes macht. - Umgekehrt gilt dasselbe: Versuche mal, ein Stück Fleisch mit dem Löffel aufzuspießen.
Wenn Du "Vorannahmen" mit "Glaubensbekenntnis" gleichsetzt, trifft dies auch die HKE - also: "Vorsicht, Glashaus".sven23 hat geschrieben:Mit vorangestellten Glaubensbekenntnissen kann man ein Glaubenskonstrukt zirkelreferent bestätigen