So nah und doch so fern?

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Münek
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#371 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 9. Okt 2013, 00:16

kamille hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die zentrale Heilsbotschaft Jesu, "das Reich Gottes ist nahe (!!!) herbeigekommen",

Das hat seine Gültigkeit für jeden der es hört, gestern , heute, morgen.
Durch Jesus ist zwischen den Menschen und Gott eine Brücke, oder ein Durchgang geschaffen um mit den göttlich geistigen Werten in Kontakt zu kommen und davon erfüllt zu werden.
Das Reich Gottes sind die Botschaft und Lehre Jesu , die nur auf Liebe und Barmherzigkeit gegründet ist und jedem zugänglich gemacht wurde.
Das ist der neue Bund zwischen Gott und Menschen, dass Gott nicht mehr im Tempel wohnt, sondern im Herzen eines jeden Menschen.

Man kann sich dafür verschließen, aber auch öffnen und dann kommt das Reich Gottes in sein Herz.
Nicht gleich vollständig, denn das Herz ist noch besetzt von unzähligen anderen Liebschaften, aber das stört das Reich Gottes nicht, sondern es wird sich Raum verschaffen, weil Gott sich das Menschenherz als Sitz erwählt hat.

Das geschieht seit Jesu jeden Tag bis heute. Jesus selbst ist das Reich Gottes ...siehe ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.
Also ist das Reich Gottes ganz nahe und immer gegenwärtig für die, die es haben wollen.

Lukas 17:20+21....Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte;
21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: Siehe, dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.

Hallo Kamille,

nöö, sehe ich anders.

Wenn das Königreich Gottes mit der Botschaft Jesu identisch sein soll, hätte er nicht
predigen können, dass dieses Reich nahe sei. Seine Verkündigung war ja nicht
nahe, sondern gegenwärtig. Gottes zukünftige Reich war keine "geistige" Grö-
ße; man kann in ihm z.B. essen und trinken (Luk. 22, 30). Die von Dir angegeben Stel-
len (Luk. 17, 20,21) stehen in Widerspruch zu anderen Aussagen Jesu.

Den eigentlichen Anbruch der Königsherrschaft Gottes hat er sich schon etwas
"handfester" vorgestellt - nämlich als kosmische Katastrophe mit Pauken, Engeln und
Posaunen, mit dem Kommen des richtenden Menschensohnes in den Wolken, dem
Verfinstern von Sonne und Mond und dem Fall der Sterne auf die Erde und der Erschüt-
terung der Kräfte des Himmels (Jesus hatte das damalige kosmische Weltbild vor Au-
gen, auch hier hat er sich geirrt!).

Gott nimmt buchstäblich Wohnung bei den Menschen - erklärt schauend-offenbarend Jo-
hannes, der Apokalyptiker - und zwar auf der erneuerten Erde; sein allen Menschen sicht-
barer Herrschaftssitz ist nicht im Himmel sondern die vom Himmel auf die Erde
herabgekommene heilige Stadt, das neue Jerusalem.

Das Reich Gottes auf Erden kann demnach nicht das sein, was in so manchen Köpfen und
"Herzen" von Christen umher"geist"ert.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Aber auch hier gilt: Sowohl Jesus als auch der Seher von Patmos haben sich in ihren
prophetischen Ankündigungen, die von einem unmittelbar bevorstehenden, d.h. nahen Eintritt
der vorausgesagten Ereignisse ausgingen, gründlich geirrt. Der Gang der Weltgeschichte hat
sie als falsche Propheten entlarvt. Mehr ist nicht nachfühlbar.

LG Münek

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#372 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mi 9. Okt 2013, 00:42

Münek hat geschrieben:Gottes zukünftige Reich war keine "geistige" Größe; man kann in ihm z.B. essen und trinken (Luk. 22, 30).
Ja - die Bibel macht einem das Leben wirklich nicht leicht - du hast recht - so steht es da - und trotzdem ist das himmlische Reich ein geistiges Reich (gibt es auch entsprechende Stellen).

Mein persönlicher Eindruck ist schon lange, dass biblische Aussagen an die Rezeptionsbefähigung der unmittelbar Adressierten angepasst war - aber das soll nur eine Vermutung sein.

Münek hat geschrieben:Das Reich Gottes auf Erden kann demnach nicht das sein, was in so manchen Köpfen und "Herzen" von Christen umher"geist"ert.
Meine ich schon - wobei das eine Vorstufe für die (noch) Lebenden ist. - Die endgültige "Visio Beatifica", also die Gottesschau der Seelen nach dem Tode, ist selbstverständlich immateriell. - ABER: Du würdest eine Menge an "bibeltreuen" Christen finden, die Dir zustimmen. - Problem nicht lösbar.

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Zeus
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#373 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Mi 9. Okt 2013, 00:55

Münek hat geschrieben:Die zentrale Heilsbotschaft Jesu, "das Reich Gottes ist nahe (!!!) herbeigekommen",an zahlreichen Stellen in den neutestamentlichen Schriften (von Matthäus bis zur Offenbarung) so oder so ähnlich immer wieder zur Sprache gebracht, stammt gar nicht von Jesus, sondern wurde ihm von seinen Anhängern gegen seine Intention sozusagen untergeschoben, ihm vorsätzlich falsch in den Mund gelegt??? Mit welcher Begründung denn?
closs hat geschrieben:Stop - wir haben festgestellt, dass bis jetzt 2 Zitateübriggeblieben sind, die in puncto Parusie überhaupt belastbar sind.
-
Das stimmt doch gar nicht! Lies doch bitte mal:
das Reich Gottes ist nahe (!!!) herbeigekommen",an zahlreichen Stellen in den neutestamentlichen Schriften (von Matthäus bis zur Offenbarung) so oder so ähnlich immer wieder zur Sprache gebracht
Müssen wir dir die betreffenden "belastbaren" Bibelstellen heraussuchen?
Was versteht der weise Closs unter belastbar? Etwa das, was mit der vorgefassten Meinung des Closs übereinstimmt? :mrgreen:
Kennst du etwa belastbare Bibelstellen, die der Naherwartung klar widersprechen?
closs hat geschrieben:Gleichzeitig hat ein Forist festgestellt, dass das frühe Christentum sehr stark nah-erwartungs-mäßig orientiert war.[...]
"sehr stark nah-erwartungs-mäßig orientiert" :sick:
Lass doch bitte das semantische Herumgeeiere. Die Christen der ersten Stunde waren nicht irgendwie orientiert, sie haben den JC so verstanden, wie er es gesagt hat. Denkst du etwa, diese Menschen waren alle blöd?
Freilich fehlte ihnen Closses exegetisches "Talent". Das erklärt natürlich ihre "falsche" Orientierung. :lol:
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
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#374 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mi 9. Okt 2013, 01:03

Zeus hat geschrieben:Was versteht der weise Closs unter belastbar?
Schau mal zurück - da wurden einige Zitate analysiert.

Zeus hat geschrieben:Kennst du etwa belastbare Bibelstellen, die der Naherwartung klar widersprechen?
Aus dem Stand nicht - das Thema hat mich eigentlich nie interessiert. - Lässt sich aber sicher was finden.

Zeus hat geschrieben:sie haben den JC so verstanden, wie er es gesagt hat
Was hat er denn gesagt? - Bei zwei Zitaten sind wir hängen geblieben, die so deutbar sind - stimmt - aber auch geistig deutbar sind. - Das Problem werden wir hier nicht lösen. - Da müsste man meterlang Dissertationen und sonstigen Kram durchgehen. - Offensichtlich gibt es da verschiedene Meinungen - zwei haben wir gehört: Bultmann&Co einerseits sowie RKK andererseits. - Da wird es noch ganz andere Stimmen geben (erfahrungsgemäß). - Da können wir ohne Not sehr neutral und gelassen drüber sprechen.

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#375 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Mi 9. Okt 2013, 01:18

Zeus hat geschrieben:Kennst du etwa belastbare Bibelstellen, die der Naherwartung klar widersprechen?
closs hat geschrieben:Aus dem Stand nicht [...] Lässt sich aber sicher was finden.
Bitte Butter bei die Fische!
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#376 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mi 9. Okt 2013, 01:40

Zeus hat geschrieben:Bitte Butter bei die Fische!
Per Knopfdruck geht das nicht. - Bin doch kein Wörterbuch. - Halt es im Kopf - es wird automatisch irgendwann auftauchen. - Jetzt warten wir erst mal ab, was es pro Parusie an Butter gibt. - Da scheint ja noch einiges unterwegs zu sein - bisher ist es ja noch dünn.

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#377 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Mi 9. Okt 2013, 03:27

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Bitte Butter bei die Fische!
Per Knopfdruck geht das nicht. - Bin doch kein Wörterbuch. - Halt es im Kopf - es wird automatisch irgendwann auftauchen. - Jetzt warten wir erst mal ab, was es pro Parusie an Butter gibt. - Da scheint ja noch einiges unterwegs zu sein - bisher ist es ja noch dünn.
In anderen Worten, du versuchst dich aus deiner exegetischen Klemme wie die Schlange im Paradies herauszuwinden. :lol:
Du stellst die offensichtlich vom JC verkündete Parusie in Frage, kommst mit GEISTIGEM Quatsch, und hast kein einziges auf Bibelstellen beruhendes klares Gegenargument.
Du bist halt ein typischer Gläubiger: Please don't bother me with facts, my mind is made up.
Das nenne ich (very sorry) eine - nicht nur - intellektuell recht dürftige Show. :cry:
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 9. Okt 2013, 06:27, insgesamt 1-mal geändert.
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#378 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 9. Okt 2013, 06:12

Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Bitte Butter bei die Fische!
Per Knopfdruck geht das nicht. - Bin doch kein Wörterbuch. - Halt es im Kopf - es wird automatisch irgendwann auftauchen. - Jetzt warten wir erst mal ab, was es pro Parusie an Butter gibt. - Da scheint ja noch einiges unterwegs zu sein - bisher ist es ja noch dünn.
In anderen Worten, du versuchst dich aus deiner exegetischen Klemme wie die Schlange im Paradies herauszuwinden. :lol:
Du stellst die offensichtlich vom JC verkündete Parusie in Frage, kommst mit GEISTIGEM Quatsch, und hast kein einziges auf Bibelstellen beruhendes klares Gegenargument.
Du bist halt ein typischer Gläubiger: Please bother me with facts, my mind is made up.
Das nenne ich (very sorry) eine - nicht nur - intellektuell recht dürftige Show. :cry:

Volle Zustimmung, Zeus,

Kurts rhetorische "Eiertänze" sind wirklich frappierend!

Er hat in der Tat noch nicht ein einziges Argument vorgebracht,
welches gegen die Richtigkeit der Selbstaussagen Jesu hinsicht-
lich dessen Naherwartung spricht. Nicht ein einziges!

Jesu zentrale Heilsbotschaft, "das Reich Gottes ist nahe herbei-
kommen", an zahlreichen neutestamentlichen Stellen eindeutig doku-
mentiert, wird nicht wahr- bzw. ernstgenommen, schlicht ignoriert, als
lästig - wie es scheint - beiseite geschoben oder gar als mögliche, mensch-
lich verständliche Fälschung seiner Verehrer hingestellt.

Begründungen: Fehlanzeige! Da kommt nichts Substanzielles! Er win-
det sich wie ein Aal und büßt durch sein ignorantes, durch ständige Ausweich-
manöver geprägtes Verhalten leider immer mehr an Glaubwürdigkeit ein.

Schade eigentlich! Sehr schade!

Gruß

Münek

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#379 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Mi 9. Okt 2013, 06:32

Münek hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Per Knopfdruck geht das nicht. - Bin doch kein Wörterbuch. - Halt es im Kopf - es wird automatisch irgendwann auftauchen. - Jetzt warten wir erst mal ab, was es pro Parusie an Butter gibt. - Da scheint ja noch einiges unterwegs zu sein - bisher ist es ja noch dünn.
In anderen Worten, du versuchst dich aus deiner exegetischen Klemme wie die Schlange im Paradies herauszuwinden. :lol:
Du stellst die offensichtlich vom JC verkündete Parusie in Frage, kommst mit GEISTIGEM Quatsch, und hast kein einziges auf Bibelstellen beruhendes klares Gegenargument.
Du bist halt ein typischer Gläubiger: Please bother me with facts, my mind is made up.
Das nenne ich (very sorry) eine - nicht nur - intellektuell recht dürftige Show. :cry:

Volle Zustimmung, Zeus,

Kurts rhetorische "Eiertänze" sind wirklich frappierend!

Er hat in der Tat noch nicht ein einziges Argument vorgebracht,
welches gegen die Richtigkeit der Selbstaussagen Jesu hinsicht-
lich dessen Naherwartung spricht. Nicht ein einziges!

Jesu zentrale Heilsbotschaft, "das Reich Gottes ist nahe herbei-
kommen", an zahlreichen neutestamentlichen Stellen eindeutig doku-
mentiert, wird nicht wahr- bzw. ernstgenommen, schlicht ignoriert, als
lästig - wie es scheint - beiseite geschoben oder gar als mögliche, mensch-
lich verständliche Fälschung seiner Verehrer hingestellt.

Begründungen: Fehlanzeige! Da kommt nichts Substanzielles! Er win-
det sich wie ein Aal und büßt durch sein ignorantes, durch ständige Ausweich-
manöver geprägtes Verhalten leider immer mehr an Glaubwürdigkeit ein.

Schade eigentlich! Sehr schade!

Gruß

Münek
Die Maske fällt.
Sic transit gloria clossi.
Das heißt wenn da irgendmal eine GLORIA gewesen wäre.
Gruß
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#380 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » Mi 9. Okt 2013, 06:44

Zeus hat geschrieben:In anderen Worten, du versuchst dich aus deiner exegetischen Klemme wie die Schlange im Paradies herauszuwinden. :lol:
Du stellst die offensichtlich vom JC verkündete Parusie in Frage, kommst mit GEISTIGEM Quatsch, und hast kein einziges auf Bibelstellen beruhendes klares Gegenargument.

Auch bekannt als clossche Unschärferelation. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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