Helmuth hat geschrieben:
Heute morgen hörte den Beginn des Buches 1 Könige. Und dabei ist mir aufgefallen, dass auch große Männer Gottes wie David und Salomo so ihr Problem mit der Vergebung hatten.
Zu Lebzeiten verschonte David mehrere Männer, doch am Totenbett erteilte er seinem Sohn Salomo den Auftrag dafür zu sorgen, dass diese nicht ungeschoren davonkommen. Und Salomo vollzog es äußerst präzise. Ich erachtete es als Akt der Unvergebung. Dennoch schaltete sich Gott kein bißchen darin ein und ließ es gewähren.
Ich habe es nun schon so oft gelesen und es verwundert mich immer noch.
Dass du auch über solche Texte kritisch nachdenkst, spricht für dich
Das war eben bisher in deinen Texten nicht so ganz erkennbar, darum hatte ich zB den Eindruck, du zementierst einfach deine ganz persönliche Erkenntnis als absolut gültig - und beurteilst damit jeden als falsch, der die Texte der Bibel anders versteht als du.
Wenn man in den Geschichten der Bibel mal versucht, auch "zwischen den Zeilen zu lesen", dann kann man so manche Botschaften finden, die den vordergründig verstandenen Dogmen einen anderen Sinn geben können. Darum ist es gut, auch über das nachzudenken, was man zunächst nicht einordnen kann. Und es nicht sofort abwerten, wenn jemand andere Botschaften aus scheinbar eindeutigen Texten erkennt. DAS ist mMn das Werk des HG, auch Dinge erkennbar zu machen, die man vordergründig nicht erkennt.
Im AT hat Gott die Menschen, die ihm vertrauten, öfter mal ganz anders behandelt, als seine Botschaft davor zu lauten scheint. Deutlich sichtbar ist das zB bei der Wahl des ersten Königs für Israel, bevor es in zwei Volksgruppen geteilt war. Das Volk verlangte einen König. Gott wollte ihr König sein. Aber Gott wählte dann den König für das Volk aus. (nachzulesen in 1. Samuel, ab Kap. 8) So gibt es noch einige Geschichten in der Bibel, wo Gott den Menschen entgegen kommt und ihnen hilft, obwohl das, was sie tun, nicht das ist, was Gott von ihnen wollte.