Lena hat geschrieben:Für mich ist es wie wenn ich ihm vergeben hätte. Doch für ihn hat keine Vergebung stattgefunden, weil er sie gar nicht gewünscht hat.
Genau hier setzt bei manchem eine eigentümliche Handlung ein. Der Schuldige, dem nach Deiner Aussage keine Vergebung zuteil wurde, wendet sich an Gott und vergibt dem anderen Menschen dessen Hartherzigkeit bzw. Unversöhnlichkeit. Hartherzig, weil der eigentlich Vergebende, an dem der Schuldige schuldig wurde, nicht bereit war, für zukünftiges Fehlverhalten ebenfalls Vergebung auszusprechen.
Danach fühlt sich der eigentlich Schuldige gut und mit Gott im Reinen, weil er ja aus seiner Sicht vergebungsbereit war und der, an dem er eigentlich schuldig wurde, vermeintlich nicht. Der Spieß ist komplett umgedreht, zumindest im Kopf des Schuldigen.
Man tut sich fast schwer, dieses Verhalten in Worte zu fassen. Wäre mir das nicht begegnet, würde ich gar nicht auf die Idee kommen entsprechend zu denken.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.