OK - halten wir fest: Saulus war bereits göttlich "infiziert", nur auf dem falschen Dampfer. Verstehe ich. - Aber auch hier wieder die Frage: Wer entscheidet, ob man für Gott "eifert"? - Und wer entscheidet, WOFÜR man "eifert"?Magdalena61 hat geschrieben:Paulus war doch ein Eiferer FÜR Gott. Er verfolgte "Götzendienst und Irrlehre"; er wollte verhindern, dass noch mehr Gläubige von dieser neuen Lehre "verführt" wurden. Der Wille, Gott zu gefallen und Ihm zu dienen, war ja da. Allerdings war Saulus mit seinen Aktivitäten auf dem Holzweg.
Fiktives Beispiel:
"Ich bin ein Alphatier und eifere deshalb nach Frau, Pferd, großes Auto und Jacht - dies finde ich richtig - das ist mein Gott". - Bin ich jetzt ein eifernder Saulus, aus dem ein Paulus werden wird, weil er "eifer-fähig" ist?
Oder andersrum: Wie will deiner für den richtigen Gott "eifern", wenn er durch Denkformatierung seiner ersten meinetwegen 20 Jahre überhaupt nicht selber auf diese Idee kommen kann? - "Gott? - Eine Produkt des Menschen. - Ich soll für Einbildungen 'eifern? - Nein, ich bin aufgeklärt". - Aus meiner Sicht geht das alles nur mit Begnadung.
Aber dazu muss er erst mal erkannt haben, dass es etwas zu bereuen gibt - das geht nicht von allein.Magdalena61 hat geschrieben:Auf Paulus würde diese Bedeutung von "Reue" zutreffen:
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Reue bedeutet das Bedauern einer falschen bzw. ungerechten Handlungsweise.
Geistig Blinde akzeptieren nicht, dass sie blind sind, sondern halten sich für aufgeklärt, weil sie MEHR sehen als die geistigen Blinden.PeB hat geschrieben:Aber vielleicht hat JackSparrow so etwas auch schon erlebt (Blindheit kann man ihm immerhin attestieren), hatte aber nicht den Willen, daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen.
Es ist doch in der Regel NICHT so, dass einer sagt: "Oh - ich bin blind - ich möchte sehen". - Die Regel ist: "Der andere ist blind - ich möchte nicht ebenfalls blind werden". - Ein durchschnittlicher Naturalist würde fürchten, sein Sehen-Können aufzugeben, wenn er sich zu den blinden Christen schlüge.
Natürlich sind das zwei Paar Schuhe. - Unser Unterschied ist, dass ich Erkenntnis ÜBER Willen stehe und für mich Wille gerade mal ein Hilfswerkzeug der Erkenntnis ist.Helmuth hat geschrieben:ist es nicht schon mehr als nur eindeutig, dass Wille und Erkennen zwei paar Schuhe sind?
Moment: Aber gemerkt hat Paulus es erst mit dem Saulus-Paulus-Erlebnis.Helmuth hat geschrieben: Und die kam von Gott und das nicht sofort mit "Geistbraus" sondern nach und nach.
Dass es göttliche Fügung gibt, die uns alle "nach und nach" entwickeln lässt, ist das eine - aber üblicherweise versteht man die Schritte dazu erst im Nachhinein, nachdem man erkannt hat.