kann aber auch mal schneller gehen.Roland hat geschrieben:Beschäftige dich mal mit Thomas Kuhn und dem, was er über Paradigmen lehrt. Falsifizierende Daten werden mit Hilfshypothesen beantwortet, nicht mit der Aufgabe des Modells. Einem Paradigmenwechsel geht ein sehr langer Prozess voraus.sven23 hat geschrieben:Wenn Phänomene auftreten, die mit dem bisherigen Modell nicht erkärbar sind, dann ist das das Ende des Modell, zumal man ja schon ein besseres hatte.Roland hat geschrieben:Wegen einzelner falsifizierender Daten bricht ein Paradigma nicht so schnell zusammen.
Kuhn fühlte sich sowohl von Kritikern, als auch von Fans mißverstanden.
Dann ist es doch um so schlimmer, wenn man an einem falschen Weltbild aus rein religiös-ideologischen Gründen festhält.Roland hat geschrieben:Das heliozentrische Weltbild hatte bereits vor Galilei Anwendung gefunden, nämlich bei der gregorianischen Kalenderreform des Papstes Gregor XIII.sven23 hat geschrieben:Laut closs wußte die Kirche, dass das heliozentrische Weltbild das Richtige war. Könnt ihr euch mal absprechen?Roland hat geschrieben:Zum damaligen Zeitpunkt und nach damaliger Datenlage, war das heliozentrische Weltbild nicht beweisbar und es war sogar im Ganzen unplausibler, als das geozentrische.
Natürlich war es eine Blamage für die Kirche. Deshalb brauchte sie ein paar hundert Jahre, bis sie sich zu einer Entschuldigung durchringen konnte.Roland hat geschrieben:Abgesehen davon, dass sie sich im Falle Galilei nicht blamiert hat, sollte die Angst vor Blamage nicht das Tun bestimmen. Sonst steht man irgendwann nur noch stumm in der Ecke.sven23 hat geschrieben:Vielleicht hat sie wenigstens auf dem Gebiet dazugelernt und möchte sich nicht mehr so blamieren wie in vergangenen Zeiten.Roland hat geschrieben: Das waren andere Zeiten. Die Kirche war damals in weltanschaulichen Fragen eine gewichtige Stimme in der gesamten Bevölkerung, quer durch alle Schichten und sowohl Kopernikus, Galilei, Kepler und Newton, waren gläubige Christen.
Heute ist die Kirche oft nur noch Kopfnicker und passt sich wissenschaftlichen Vermutungen und Hypothesen mit hängender Zunge an.
Tja, die Zeiten, in denen ein Papst wegen gekränkter Eitelkeit die Wissenschaft in die Knie zwingen kann, sind endgültig vorbei. Halleluja.Roland hat geschrieben:Erstens aus politisch-opportunistischen Gründen und zweitens für den zweiten Prozess. Galilei vetritt seine Thesen, entgegen der Auflage der Kirche, wieder als Tatsache und nicht als Hypothese - und tut dies obendrein, indem er Urban III beleidigt. Anstatt souverän darüber zu stehen, lässt der ehemalige Förderer Galileis die Muskeln spielen, verliert nach 23 jähriger Diskussion die Geduld und zwingt den Professor Galilei in die Knie.sven23 hat geschrieben:Gerade aus heutiger Sicht eben nicht. Warum sonst hat sich die Kirche entschuldigt?Roland hat geschrieben: Das Ergebnis der Inqusistion um Galilei von 1616, ist es auch aus heutiger Sicht noch.
