die Physik entwickelte, wie Du ja bereits selber geäußert hattest, Modelle von der Wirklichkeit gemäß irgendwelcher Experimente. Insofern zeigt der Teilchen-Welle-Dualismus nur, dass jeweils beide Modelle (Teilchen, Welle) die mikroskopische Wirklichkeit nicht vollständig beschreiben können. Da die Physik im Bereich der Elementarteilchen (oder was immer es ist) nur indirekt schlussfolgern kann, besteht das Problem eigentlich eher darin, dass der tatsächliche Erfahrungsbereich der Naturwissenschaftler eben makroskopisch ist und eine Übertragung auf den miskroskopischen Bereich scheitert.
Aber ich finde es dennoch richtig irgendwelche Spekulationen nur zu akzeptieren, wenn diese auch Belege beibringen können. Sonst verlässt man das tragfähige Fundament der Wissenschaft.
PeB hat geschrieben:Es geht schlicht um den Sachverhalt, um bei deinem Beispiel zu bleiben, dass es in der Quantenphysik Effekte gibt, die die Aussagen:
a) es ist "A"
b) es ist nicht "A"
gleichzeitig erfüllen.
Da wirst Du meines Erachtens zu ungenau in den Formulierungen.
a) Bei Experiment a zeigt sich ein Interferenzmuster.
b) Bei Experiment b zeigt sich ein punktförmiger „Einschlag“.
Entweder man führt das Experiment a durch oder b, aber „gleichzeitig“ a und b geht nicht.
A) bedeutet in der makroskopischen Welt, dass es eine Welle sein müsste, b) aber, dass es ein Teilchen wäre. Das bedeutet aber nicht, dass „A und Nicht-A“ gilt, sondern bestenfalls, dass die Übertragung makroskopischer Effekte auf mikroskopische Bereiche falsch ist. Wenn man dann aber hingeht und ein philosophisches Modell zur Erklärung der Experimente verwendet, dann ist eine solche Erklärung zwar möglich, aber sie kann nicht ihren Anspruch gegenüber anderen philosophisch möglichen Modellen belegen. Zum Beispiel sind dann auch Modelle wie „höhere Dimension“, „Multiversen“ oder andere Kuriositäten aus Science-Fiction-Romanen vorstellbar. Und im Prinzip gilt bei allen diesen Modellen eben auch: wenn es nicht belegbar ist, ist der Informationsgehalt gleich null.
Ich könnte z.B. auch ohne größere Schwierigkeiten Eigenschaften einer vierten Dimension behaupten, wobei der jeweilige Versuchsaufbau zu unterschiedlichen Projektionen des 4-dimensionalen ins 3-dimensionale führt - so wie eben auch der Schatten eines Baumes am Mittag und Abend unterschiedlich ins 2-dimensionale projiziert wird. Auch eine nette Theorie und ich kann mir sicher sein, dass Du nicht das Gegenteil beweisen kannst. Ich kann es auch nicht belegen. Sollte man es dann glauben müssen oder ist es nicht sinnvoller dergleichen mangels Belegbarkeit/Widerlegbarkeit als These zu verwerfen?
Grüße,
Daniel.