Anton B. hat geschrieben:Aber was ist mit der Farbentheorie des Kölner HP-Arztes? Inwieweit dürfen wir dieses neue Modell noch HP nennen?
Um solche Fragen zu beantworten, muss man unter Erwachsenen und ohne ideologischen Verblendungen über den Grundgedanken der HP sprechen. - Um es
sehr verkürzt zu sagen, hier ein Zitat eines HP-Arztes, mit dem ich vor vielen Jahren gesprochen habe:
"Wenn einem so richtig schlecht ist und er grün im Gesicht aussieht, ist das ein Symptom, das dem entsprechen kann, wenn man einem Kind eine Zigarette rauchen läßt. - Also gebe ich <im Low-D-Bereich> Tabascum". - Das Problem: Man muss richtig diagnostizieren.
Noch viel anders ist es bei "High-D-HP" - dort spielen für die Anamnese auch sehr individuelle Dinge eine Rolle, weil die Krankheit nicht mehr mit "so richtig schlecht ist und er grün im Gesicht" diagnostiziert werden kann, sondern umfassend individuell. - Und da kommt jetzt diese Farbentheorie hinein, die als Anamnese-Hilfe entwickelt wurde. - Gehört das zur HP? - Ja, insofern dass es die Anamnese verfeinert. - Aber Du wirst nicht viele finden, die das können.
Anton B. hat geschrieben: Sofern der closs seine "HP sensu closs" dann eindeutig formulieren kann.
Kann Closs nicht, da es eine HP sensu closs nicht gibt - ich versuche ausschließlich klarzumachen, dass HP ganz anders funzt als pharmakologische Medizin. - Gerade deshalb ist es ziemlich sinnfrei, pharmakologisch funktionierende Modelle auf die HP zu übertragen.
Anton B. hat geschrieben:wenn es kein vernünftiges Modell gibt, gibt es da auch nichts zu verstehen.
Die Ärzte, die ich kannte, hatten sehr wohl ein strukturiertes Vorgehen:
* Anton hat seit 3 Jahren Gastritis.
* Doc untersucht und stellt fest: "So isses".
* Doc lässt 50 - 100 Fragen beantworten, für deren Auswertung er nach einem Muster ca. 4 Stunden braucht.
* Doc gibt Antonius D 12
Dem Closs gibt er Clossonium D24 und Sven gibt er Svenophila D24 - alle drei mit identischem Krankheitsbild "Gastritis". - Oder alle Drei haben Keuchhusten: Dann kann es sein, dass alle drei dasselbe Keucholia D6 bekommen (je niedriger die Diversifizierung, desto niedriger das D).
Um es zusammenzufassen: Die Ärzte, die ich kannte, haben ein dezidiertes Vademecum gehabt - umso umfangreicher, je höher der D-Einstieg sei sollte.
Und da kommt natürlich eine ganz andere Frage: Wie macht man das HEUTE? Ich weiß es nicht. - Ist die HP heute genauso degeneriert wie der "Akademiker-Titel? - Um das herauszufinden, müsste man sich sehr intensiv schlau machen. - Jedenfalls ist es nicht damit getan, die Falsifizierung unzureichender HP-Modelle der HP anzulastenIn
Anton B. hat geschrieben: Oder im Falle des Kölner HP-Arztes, er seine Theorie "HP sensu Dr. H.V. Müller" spezifiziert und publik gemacht hat.
Die HP-Ärzte, mit denen ich gesprochen haben, haben unisono gesagt: "Bringt nichts - das verstehen die nicht". - Mit anderen Worten: Es besteht kaum aktives Interesse (um parteiisch aus HP-Sicht zu sagen), Perlen vor die Schweine zu werfen.
Dieser Meinung schließe ich mich NICHT an, verstehe sie aber. - Es wäre aus meiner Sicht angebracht, dass sich "erwachsene" unideologische Fachleute beider Seiten zusammensetzen - wenn es überhaupt noch jemanden interessiert.