sven23 hat geschrieben:Das ist eine ziemlich banale Aussage.
Naja - aber wichtig. - Es gibt Menschen, die meinen, nur historisch-kritisch Nachweisbares könne authentisch sein.
sven23 hat geschrieben:Nicht mal das, was in der Bibel steht, sagt etwas darüber aus, ob es wahr oder unwahr ist. Deshalb ist auch die Bibel historisch-kritisch zu untersuchen, so wie jeder andere antike Text.
Wieder gleich zwei Sachen:
1) Was in der Bibel steht, ist weder wahr noch unwahr, sondern es gibt nur wahre oder unwahre Interpretationen dazu.
2) Dein "deshalb" ist ein wirres Non Sequitur, weil auch historisch-kritisch Interpretiertes wahr oder unwahr ist.
sven23 hat geschrieben:Wir leben nun mal nicht mehr in der Wunderwelt der Antike
Was hat das zu tun mit
Closs hat geschrieben: "Sich am Rezeptionsverhalten des Volks anpassen" ist etwas anderes als "grundlegende Dinge verleugnen".
sven23 hat geschrieben:Also wäre Theologie nur etwas zur geistigen Selbsbefriedigung von Theologen?
Nee - es sollte Grundlage für die Pastorale sein. - Wenn Einstein seine berühmte Formel errechnet hat, war das nicht "Selbstbefriedigung", sondern "Grundlage". - "Dem Volk" sagt man nur das Ergebnis.
Janina hat geschrieben:wenn du ein paar Seiten zurückblätterst, kannst du dich daran erinnern, dass wir uns von "ontischen Wahrheiten" verabschieden mussten, weil wir an empirischen Beispielen ihre Nichtexistenz belegt haben.
Da habe ich mich ganz sicher NICHT verabschiedet. - Im Grunde sagst Du: "Wir haben uns von dem verabschiedet, was IST" - das meinst Du bestimmt nicht.
"Belege der Nichtexistenz" sind letztlich Modell-Belege, die richtig oder falsch sind. - Ich vermute, wir verstehen Unterschiedliches unter "Sein". - Bei Deinem Ansatz stört mich, dass Du "Sein" von menschlichem Erkennungs-Vermögen abhängig zu machen scheinst. - Aus meiner Sicht ist "Sein" von NICHTS abhängig.
Selbst wenn "Sein" entsteht aufgrund unserer Wahrnehmung (QM), ist dies eine Wahrnehmung von uns - will heißen: Dieses "Sein" gab es vorher schon als Entität, aus der uns diese Wahrnehmung ermöglicht wird. - Aber möglicherweise trennen sich hier physikalische und philosophische Wege.
Janina hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Einfaches Beispiel: Ein "Kreis" ist authentisches Abbild der höheren Dimension "Kugel"
Nur dass es in dem Fall Projektion heißt. Und zu einem Dreieck kann man eine Pyramide finden, deren Projektion es ist.
Richtig - fürs Dreieck wäre es die Pyramide. - Das, was mathematisch "Projektion" heißt, ist authentisch insofern, dass es das 3D unverfälscht auf 2D überträgt - soweit es halt geht.
Und da sind wir wieder bei "Dialektik: nach Deinem Bild wäre die These die Projektion und die Synthese das, wovon die Projektion kommt. - Mit dem Unterschied, dass Du von oben nach unten denkst ("Erst Pyramide, dann Projektion davon"), während die Dialektik von unten nach oben denkt ("Wie erschließt man aus der These die Antithese"). - NB: "Dialetik" ist ein ungeheuer heterogen besetzter Begriff - meine Beispiele orientieren sich an Schlegel - Ast - Hegel.
Janina hat geschrieben:Wenn es eine Übersetzung gibt, in der die Aussagen NICHT wissenschaftlich widerlegt sind, was kann eine solche Übersetzung dann überhaupt taugen, wenn sie die Aussage verändert?
Ich verstehe Dich nicht - fürs erste: Geistige Aussagen können nur logisch und nicht kritisch-rational-wissenschaftlich widerlegt werden.