Pluto hat geschrieben:und dass das Mittel alle vom Gesetzgeber geforderten klinischen Tests auch durchgeführt werden
Siehst Du - und diese klinischen Tests basieren (beispielsweise) auf den Axiomen (laut Dir), dass im pharmakologischen Sinne ein Wirkstoff vorhanden sein muss UND dass die Menschen so ähnlich sind, dass ein Mittel grundsätzlich bei jedem Menschen bei der Indikation x wirkt - man kann also alle Leute für einen Test holen, die die Indikation "Gastritis" haben. - Und schon wird es für HP schwierig (vor allem bei hohen Ds).
Es gibt da übrigens noch ein ganz anderes Problem, das auch bei niedrigen Ds zutrifft: Wenn Du zu einem HP-Arzt wegen eines grippalen Infekts gingest, würdest Du NICHT ein Mittel bekommen, dass die Symptome bekämpft (z. Bsp. Nasen-Fluss), sondern der Schnupfen würde gelöst werden, so dass Du entgiftest. Allopathisch würde man (vermutlich) ein Mittel geben, dass der Fluss eingedämmt wird.
Im HP-Fall kannst Du nun nachweisen, dass die Sache so richtig in Fluss kommt ("Wirkt nicht", wäre aber dann die klassische Antwort), im Allo-Fall kannst Du nachweisen, dass der Schnupfen weg ist ("Wirkt", wäre die klassische Antwort). - Aus HP-Sicht sieht man es exakt umgekehrt: Im ersten Fall wird der Infekt ausgeheilt ("Abfluss"), im zweiten Fall wird er NICHT geheilt ("Unterdrückung"). - Verstehst Du nun den unterschiedlichen Ansatz, der folglich unterschiedliche Nachweis-Tests bräuchte? - Ein HP-Arzt bricht in hysterisches Gelächter aus, wenn seine Therapie als "unwirksam" er-testet wird, weil der Fluss nicht aufgehört hat ("Das kapieren die nicht").
Nochmal zurück auf hohe Ds: Du gehst zu einem HP-Arzt wegen einer komplizierten chronischen Geschichte (welche auch immer). Bei der Anamnese füllst Du seitenweise Fragebogen aus, deren Fragen konkret NICHTS mit Deinem Leiden zu tun haben (Zahnzustand - weil jeder Zahn in einem besonderen Verhältnis zu Organen steht/Körpertypus - weil ein athletischer Typ anders ist als ein schmächtiger Typ/Temperament - weil ein Hypochonder anders ist als ein Melancholiker/Farbvorliegen/Kalligraphie/Wärmeverteilung im Körper/ob der Blinddarm fehlt/... denke Dir noch 100 Sachen dazu, die ich nicht weiß). - Aus allen diesen Parametern erstellt der Arzt ein spezielles Pluto-Profil, das die Präparate x und y ausschließt, aber die Präparate g und f als wahrscheinlich erscheinen lässt. Das wird dann weiter konkretisiert (das können aber nur relativ wenige HP-ler). Danach kommt ein Gabe von x mit der Potenzierung Dy (die dann auch schon mal leicht über D25 liegen kann - also pharmakologisch gesehen ohne Wirkstoff), versehen mit einer Prognose, deren Chance einzutreffen erfahrungsgemäß recht hoch ist.
Und jetzt kommt der Gesetzgeber mit der Forderung nach klinischen Tests. - Wie soll das gehen?
Pluto hat geschrieben: So was nennt man eine ebene Spielwiese.
So ist es - alles wird eingeebnet - und das nennt man dann "ebene Spielwiese". - Einfacher geht es wirklich nicht. - Aber mit Fairness hat das nichts zu tun, weil zur Fairness auch Sachkundigkeit gehören müsste.