R.F. hat geschrieben:R.F. hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Da die Gravitation auch die Zeit beeinflusst, war die Voraussage, dass die Atomuhr im Flugzeug langsamer gehen muss. Und genau das ist auch festgestellt worden.
Richtig ist höchstens, dass die Gravitation den Lauf von Atom-Uhren beeinflusst.
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Siehst Du, genau an dieser Stelle ist der Haken. Übrigens keine Angst:
Eigentlich müsste man den RT-Gläubigen den Pass wegnehmen. Nur - es sind halt zu viele. Und die Aufnahmefähigkeit gewisser Einrichtungen ist leider beschränkt...
In Buenos Aires gab es einmal einen Mann, der eine zeitlang immer wieder mit einem riesigen Schild in der Innenstadt herumstand, auf dem in ziemlich kleiner Schrift ausführlich zu lesen war, warum die Quantenphysik nicht richtig sein könne. Sein Hauptargument bestand darin, dass es einfach nicht stimmen könne, dass der Atomkern so klein sei und die Elektronen ihn in so großem Abstand umkreisen (gemessen am mikrophysikalischen Maßstab), weil es dann soviel leeren Raum im Atom geben müsse, dass Materie einfach nicht fest sein könne.
Ich habe mich über diesen Mann nicht lustig gemacht, mir war aber klar, dass er ein Laie sein musste und kein Physiker sein konnte. Er ging bei seiner Kritik von den normalen Maßstäben alltäglicher, menschlicher Wahrnehmung und Anschauung aus. So gesehen war seine Kritik in gewisser Weise sogar klug. Er hatte als Laie offenbar etwas von Quantenphysik gelesen oder gehört und sich Gedanken gemacht und stieß dabei auf etwas, das zu seiner menschlichen Anschauungsfähigkeit im Widerspruch stand.
Die Kopenhagener Interpretation der Quantenphysik, Erwin Schrödingers berühmtes Gedankenexperiment mit einer Katze in der Kiste, die zugleich lebt und tot ist, solange man nicht nachschaut und die SRT/ART mit ihrer Zeitdilatation und Raumkrümmung stellen die Logik und die menschliche Vorstellungskraft auf eine erhebliche Probe (noch viel mehr die Stringtheorie oder die Multiversumstheorie).
Ich verstehe es sehr gut, wenn man als Nicht-Physiker daran zweifelt, dass die oft absolut phantastisch anmutenden Phänomene, wie sie in Quantenphysik und Kosmologie beschrieben werden, richtig sein können.
Im Grunde kann man sie nur dann wirklich verstehen, wenn man die dahinter stehenden mathematischen Modelle und Gleichungen versteht. Aber nicht jeder kann eben Physiker oder Mathematiker sein.
Wenn Stringtheoretiker mit 10-dimensionalen Räumen mathematisch hantieren, dann entzieht sich das jeder Anschaulichkeit. Ebenso die Aussage, dass es kein zeitliches "Vor-dem-Big Bang" gab oder das Teilchen (Positronen und Elektronen) buchstäblich aus dem Nichts in einem Atomkern auftauchen können, das Atom für eine millionstel Sekunde beeinflussen und dann wieder spurlos verschwinden (was experimentell nachgewiesen werden kann).
Man sollte nicht alles glauben, was einem auch von Physikern erzählt wird. Ob sie recht haben oder sich täuschen, kann man allerdings nur dann halbwegs beurteilen, wenn man die Mathematik dahinter versteht und darauf vertraut, dass sie richtig messen können.
Das Uhrenexperiment ist mit immer genaueren Atomuhren mehrfach nachgewiesen worden. Stets mit den nach relativistischer Physik zu erwartenden Zeitabweichungen. Und natürlich messen diese Uhren physikalisch Zeit. Was denn sonst?
Die Perihelabweichung des Merkur (der Merkur kommt bei einem Umlauf um die Sonne nicht zu seinem Ausgangspunkt zurück, wie es nach newtonscher Mechanik zu erwarten wäre, sondern an einem etwas abweichenden Punkt), kann nur mit relativistischer Physik erklärt werden.
Das Universum ist nach den neuesten astronomischen Messergebnissen ganz und gar flach und nicht gekrümmt. Das hat bestimmte, mittlerweile bekannte Gründe. Aber auch für die Beschreibung eines flachen Universums benötigt man relativistische Physik. Wenn du dich für dieses Thema interessierst, dann empfehle ich dir das Buch:
"Ein Universum aus Nichts", von Lawrence M. Krauss, München 2012, einem der führenden theoretischen Physiker und Kosmologen.
Einsteins vorhergesagte Raumkrümmung durch massereiche Objekte wie unsere Sonne, ist mittlerweile ebenfalls mehrfach experiementell bestätigt worden.