So nah und doch so fern?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#201 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 22. Sep 2013, 17:18

closs hat geschrieben:
Das Wort "reute ihn" ist falsch übersetzt - Urtextnah wird es übersetzt mit "es war ihm Leid" - das ist etwas ganz anderes.


Es ist wie immer. Paßt eine Übersetzung nicht ins Konzept, nimmt man halt eine andere, es gibt ja inzwischen genug, da ist für jeden was dabei.

"Es war ihm Leid" heißt aber im Grunde nichts anderes, als daß Gott einsieht, daß er einen Fehler gemacht hat. Dies wirft doch die Frage auf, ob er als Allwissender von seinen eigenen Fehlern oder falschen Entscheidungen überrascht sein kann? Ein klassisches Paradoxon.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#202 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 19:47

Zeus hat geschrieben:Dass dein Gott existiert, steht deiner Meinung nach - oder ist das auch so'n Gefühl? - ja außer Frage.
closs hat geschrieben:Das ist eine subjektive Gewißheit, aber kein Wissen.
Aha, die famose Glaubensgewissheit (oder sowas ähnliches?). :engel:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#203 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 21:01

sven23 hat geschrieben:"Es war ihm Leid" heißt aber im Grunde nichts anderes, als daß Gott einsieht, daß er einen Fehler gemacht hat.
Vollkommen falsch. - Er nimmt aus der Trennung resultierendes Leid auf sich - wenn auch zornig. - Das ist übrigens aus christlicher Sicht ein Grundmotiv. - "Reuen" im Sinne "Scheiße, hätte ich das gewusst" (also im Grunde Revision) ist geistig komplett unmöglich.

sven23 hat geschrieben:Paßt eine Übersetzung nicht ins Konzept, nimmt man halt eine andere, es gibt ja inzwischen genug, da ist für jeden was dabei.
Stimmt - das ist eine große SChwäche. - Jede Glaubensgemeinschaft konnotiert nach Möglichkeit im Sinne der eigenen Auffassung. - Und Volksbibeln wie "Gute Nachricht" etc achten gar nicht auf Feinheiten - die wollen erst mal die Sache an sich möglichst sprach-akzeptabel rüberbringen.

Zeus hat geschrieben:die famose Glaubensgewissheit
Ja - so wie ein Naturwissenschaftler aufgrund SEINER Setzungen die Möglichkeit zu Wissen hat, hat der Christ aufgrund SEINER Setzungen die Möglichkeit zu Gewissheit.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#204 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 21:26

Salome23 hat geschrieben:Aber wozu nun pflanzte GOTT diesen Baum der Erkenntnis v. G.u.B.-völlig sinnloses Unterfangen,
closs hat geschrieben:Das ist eine Chiffre für die Emanzipation des Menschen von Gott. - Der Mensch muss neben Gott ("1") auch die Abwendung von Gott ("0") erleben, um aus diesem Spannungsverhältnis ein bewusstes Erkennen von Gott zu ermöglichen.
Und wozu soll das gut sein?
Salome23 hat geschrieben:Dieser allwissende, allmächtige Gott wusste, was geschehn könnte(würde) und dennoch handelte er vorsätzlich?
closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht JA - es war Plan A.
Das ist KEINE Antwort auf die Frage von Salome23.
Salome23 hat geschrieben:Und dann reute es ihn, dass er den Menschen gemacht hat
closs hat geschrieben:Das Wort "reute ihn" ist falsch übersetzt - Urtextnah wird es übersetzt mit "es war ihm Leid" - das ist etwas ganz anderes.
Siehe unten :lol:

@Salome23
Hier findest du eine noch nicht komplette Liste von den Exegesemöglichkeiten des lieben closs.
Falsch verstanden.
Symbolisch gemeint. (alias Chiffre)
Falsch überliefert.
Falsch übersetzt.
Vielleicht wurden diese Worte dem JC nur untergeschoben.
Und überhaupt doch vielleicht gar nicht so wichtig...
Teil des Heilsplans(TM)
Plan A
Plan B(?)
Und last not least irgend was von hermeneutisch, ontologisch oder so... :lol:

Wie Sven23 so schön schrieb
[...]man muß halt solange herum exegieren, bis man [notfalls] beim Gegenteil angekommen ist.

Gruß
Zeus
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#205 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 21:45

Zeus hat geschrieben:die famose Glaubensgewissheit
closs hat geschrieben:Ja - so wie ein Naturwissenschaftler aufgrund SEINER Setzungen die Möglichkeit zu Wissen hat, hat der Christ aufgrund SEINER Setzungen die Möglichkeit zu Gewissheit.
Und vor lauter deiner [d]albernen[/d] Setzungen merkst du gar nicht, dass GLAUBENSGEWISSHEIT ein Oxymoron ist.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#206 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 22:46

Zeus hat geschrieben:Und wozu soll das gut sein?
Auch auf die Gefahr, dass Du damit gar nichts anfangen kannst: Der Mensch kann nur bewusst erkennen aus dem Vergleich von These und Antithese.

Zeus hat geschrieben:Das ist KEINE Antwort auf die Frage von Salome23
Zeus hat geschrieben:closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht JA
:o :o

Zeus hat geschrieben:Siehe unten
Du solltest lieber nach oben gucken.

Zeus hat geschrieben:merkst du gar nicht, dass GLAUBENSGEWISSHEIT ein Oxymoron ist
Auch falsch: "Glaubens-Wissen" wäre ein Oxymoron, aber nicht "Glaubens-Gewissheit". :wave:

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#207 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 23:11

Zeus hat geschrieben:merkst du gar nicht, dass GLAUBENSGEWISSHEIT ein Oxymoron ist
closs hat geschrieben:Auch falsch: "Glaubens-Wissen" wäre ein Oxymoron, aber nicht "Glaubens-Gewissheit". :wave:
Semantische Spitzfindigkeiten des clöss-chen.
Beides, sowohl "Glaubens-Wissen" als auch "Glaubens-Gewissheit" ist esotherischer anachronistischer Schwachfug. Genauso wie der HP-Hokuspokus. :mrgreen:
Zuletzt geändert von Zeus am So 22. Sep 2013, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#208 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 23:21

Zeus hat geschrieben:Beides ist esotherischer Schwachfug, genauso wie sein HP-Hokuspokus
Das kommt davon, wenn sich ein Tiefsee-Plattkopf mit einem Albatross unterhält (ganz wertfrei) - zwei völlig verschiedene Herkommen, ganz verschiedene Erfahrungs-Terrains. - Zwei Kulturkreise.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#209 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Mo 23. Sep 2013, 01:15

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Beides ist esotherischer Schwachfug, genauso wie sein HP-Hokuspokus
Das kommt davon, wenn sich ein Tiefsee-Plattkopf mit einem Albatross unterhält (ganz wertfrei) - zwei völlig verschiedene Herkommen, ganz verschiedene Erfahrungs-Terrains. - Zwei Kulturkreise.
Du machst ja phantasievolle Vergleiche! :lol:
Ich denke mal, dass du dich (ganz wertefrei) als Albatross fühlst, nicht wahr?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#210 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mo 23. Sep 2013, 01:44

Zeus hat geschrieben:Ich denke mal, dass du dich (ganz wertefrei) als Albatross fühlst, nicht wahr?
Stimmt - aber ich gebe zu, dass das parteiisch war :oops: . - Wahrscheinlich überkompensiere ich damit, dass ich eher unsportlich bin. ;)

Antworten