Die Aufgabe der historisch-kritischen Exegese erschöpft sich nicht in der wissenschaftlichen Analyse der biblischen Texte hinsichtlich ihrer Struktur, ihrem literarischen Aufbau und den in ihnen enthaltenen literarischen Gattungen sowie den Fragen nach der möglichen Verfasserschaft, evtl. erkennbare Adressaten und Entstehungsort und -zeit, sondern besteht vor allem in der Ermittlung des Wortsinns, den die Verfasser ihren Texten beilegen wollten (Aussageabsicht, Intention, Theologie).closs hat geschrieben:Auf Sacheebene stimme ich Dir nach wie vor zu.Münek hat geschrieben:Tja - aber genau das ist die Aufgabe der historisch-kritischen Exegese. Und diese erledigt sie - entsprechend den Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission" - bravourös und professionell.
Während ersteres zur rein sachbezogenen "Einleitungswissenschaft" gehört, die eine wichtige Diziplin der biblischen Exegese ist, stellt letzteres die eigentliche Textinterpretation = Auslegung = Exegese der biblischen Texte dar. Für das Verständnis/Verstehen der Texte sind beide Diziplinen unerlässlich. Sie bilden ein Gesamtpaket.
Nein - Jesu Irrtum bestand darin, dass das von ihm angekündigte Gottesreich NICHT gekommen ist. Gott hat seine Regentschaft NICHT auf Erden errichtet. Jesu Jünger und die damalige Generation haben trotz seiner ausdrücklichen Zusicherung NICHT das Kommen des richtenden Menschensohnes erlebt.closs hat geschrieben:Wenn Du das sagst, macht das nichts. - Wenn es HKM-Vertreter sagen, ist eine hermeneutische Interpretation auf Basis von Sachergebnissen, der man widersprechen kann, weil man das Sachergebnis auch anders deuten kann.Münek hat geschrieben:Falls Jesus göttlich gewesen wäre, hätte er sich dennoch geirrt. "Sein Vater" hat nachweislich NICHT seine Königsherrschaft auf Erden errichtet
Die kläglichen Versuche, die eindeutigen Aussagen Jesu mit Gewalt umzudeuten und sich zurecht zu biegen, sind ein Ausdruck der Hilflosigkeit und können bei objektiver Betrachtung nicht ernst genommen werden (Gottesreich ist Jesus in Person, Gottesreich befindet sich im Kopf der Menschen, Gottesreich ist mit der Kirche identisch).
Nein - bei der Textinterpretation geht es NICHT um irgendeine Hermeneutik des Exegeten, sondern ausschließlich um die Aussageabsicht und Intention des gläubigen Textverfassers. Persönliche Glaubensauffassungen des Exegeten haben bei der Textauslegung NICHTS zu suchen.closs hat geschrieben:Sachlich-neutrale Kompetenz, die selbstverständlich da ist, reicht nicht aus - man braucht auch die richtige Hermeneutik.Münek hat geschrieben:Das schultern gestandene Exegeten locker. Diese Jungs sind theologische Experten und kennen sich bestens in der Bibel und deren Umfeld aus.
Ach - und bei der Textauslegung als solche soll die wissenschaftliche Diziplin historisch-kritische Exegese Gott als eine tatsächlich existierende Entität berücksichtigen? Das ist nicht Dein Ernst.closs hat geschrieben:Auf sachlich neutraler Ebene soll sie das doch auch gar nicht.Münek hat geschrieben: Ratzinger weiß genau, dass die HKM wissenschaftlich ausgerichtet ist und deshalb bei ihrer professionellen Arbeit Gott NICHT als tatsächlich existierende Entität berücksichtigen kann.



Eine solchen Schwachsinn kommentiere ich nicht.closs hat geschrieben:dafür steht das "apriori setzungsfrei".
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