Münek hat geschrieben:Was sind denn nicht-falsifizierbare Glaubensprämissen wert? Nichts. Nothing..
??? - Es ist auch nicht falsifizierbar, dass Jesus nur Mensch war.
Im übrigen ist Deine Aussage verräterisch, weil Du damit einmal mehr zeigst, dass Du "Realität" jenseits menschlicher Falsifizierungs-Möglichkeit verdrängst - als ob das die "Realität" interessieren würde.
Münek hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Es reicht doch das Wissen, dass jegliche Aussage nur unter dem Vorbehalt der Setzung gilt.
Nein , Du Weltfremder.
Doch, Du Weltfremder. - Natürlich kann man sich die Welt so klein machen, dass einem nichts fremd ist, aber die Welt ist größer.
sven23 hat geschrieben:Jaaa, der wirkliche Jesus war natürlich ganz anders, am besten so, wie man ihn glaubensdogmatisch benötigt.
Das würde sich jeder wünschen: Dass die Wirklichkeit so ist, wie es die eigene Hermeneutik erwarten lässt - aber es ist halt oft nicht so.
sven23 hat geschrieben:Du selbst forderst doch ständig, Exegese müsse die Göttlichkeit Jesu voraussetzen.
Das habe ich noch NIE gesagt: Meine Aussage ist immer, dass die Göttlichkeit Jesu als historische Option berücksichtigt werden müsse, WENN Exegese ergebnisoffen sein wolle.
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Die HKM wird in wik so definiert, "dass die Bedingung der Auslegung darin liege, dass Interpret und Autor als Menschen in der gleichen geschichtlichen Welt lebten und sich gemeinsam in einem verstehenden Umgang mit Gegenständen und Mitmenschen befänden".
.... KEINE Setzung?
Aber die normalste der Welt.
Wenn man historisch-kritisch untersuchen will, ist das natürlich normal. - Aber es ist trotzdem eine hermeneutische Setzung - darum geht es doch.
sven23 hat geschrieben: Meinst du, der Wanderprediger lebte im luftleeren Raum?
Nein - aber er lebte in einem ganz anderen Verständnisraum, WENN er göttlich war. - Auf dieser Basis untersuchen christliche Hermeneutiken.
sven23 hat geschrieben:Die Göttlichkeit Jesu voraussetzen und sie dann in den Texten zirkelreferent bestätigt finden ist keine Alternative für die Forschung
Jesus nur als Kind seiner Zeit zu verstehen, wäre dann ebenfalls zirkelereferent, weil man auch dann nur Bestätigungen bei der Forschung fände. - Und das ist NICHT zirkelereferent, sondern normal - man untersucht nicht, OB Jesus nur menschlich ist, sondern untersucht Jesus nur so, als wäre er es - nämlich insofern, dass man ihn als Kind seiner Zeit untersucht.
sven23 hat geschrieben:Eben, das sag ich doch. Die eine ist wissenschaftlich, die andere glaubensdogmatisch.
Falsch.

- Entweder sind beide wissenschaftlich oder beide glaubensdogmatisch.
sven23 hat geschrieben:Genau, so teuer kann das Teil ja nicht sein.
Oder einfach um den Preis darauf verzichten, dass man keine Deutungs-Hoheit hat - viel einfacher.
sven23 hat geschrieben:Es stimmt sogar ziemlich gut, denn wer sich als Christ auf den verkündeten Christus der Kirche beruft, der muss sich im klaren darüber sein, dass dieser nicht viel mit dem historischen Jesus zu tun hat.
Aber eventuell viel mit dem wirklichen Jesus in der Geschichte. - Deswegen macht man es doch.
sven23 hat geschrieben: Das ist dann eine reine Glaubenssache, weshalb alle glaubensbasierten Exegesen in der historischen Forschung nicht zu gebrauchen sind.
In der historisch-kritischen Forschung haben sie nicht zu suchen, aber doch sehr wohl in der Erforschung des wirklichen Jesus in seiner Zeit. - Merkst Du es? Du vermengst schon wieder "historisch = wirklich" mit "historisch = historisch-kritisch".