wie viele andere Anhänger der Dreieinigkeit leidest Du an der selben Überheblichkeit gegenüber „Nicht-Trinitariern“ wenn Du bei denen einen Mangel an Erkenntnis behauptest. Jesus hat NICHT gelehrt, dass er zwei Naturen in sich habe, sondern dass er alles nur kann, weil es Gott, der Vater ihm gibt. Demnach ist ein Glaube an die Dreieinigkeit keine bessere Erkenntnis, sondern eine zu verwerfende Irrlehre, die aus Jesus einen Lügner macht. Oder welchen Sinn ergibt die Pfingstrede des Petrus, dass Jesus von Gott aus den Toten auferweckt wurde und von Gott zum Messias und Herrn gemacht wurde?
1+1+1=3.
Zu behaupten es wäre 1+1+1=1 im Sinne der Dreieinigkeit stellt einen Widerspruch in sich selbst dar ebenso wie 1+1=1 im Sinne der Zwei-Naturen-Lehre bzgl. Jesus. Keine dieser beiden Lehren wird durch die Bibel bezeugt.
Nur mal zur Illustration der eigentlichen Problematik: würde man irgendeinen Widerspruch in sich als Auslegung der Bibel behaupten, könnte man natürlich auch für die jeweiligen Teilaspekte des Widerspruchs Bibelstellen finden, die jeweils die Teilaspekte belegen könnten, was aber nicht bedeutet, dass die Bibel damit den Widerspruch als Ganzen, den man da über die Bibel stülpen will, belegen würde. Solch ein Widerspruch könnte z.B. auch 0=1 sein, oder wahr=falsch bzw. Wahrheit=Lüge. Jesus spricht davon, dass er die Wahrheit sei - es gibt also die Wahrheit. Jesus spricht über den Teufel als dem Vater der Lüge - die Lüge gibt es also auch. Der Schluss, dass Wahrheit=Lüge wäre, wäre in ähnlichem Umfang belegt wie dass Jesus sowohl ganz Mensch wie auch ganz Gott sei.
Jesus unterscheidet zwischen sich und Gott - Petrus unterscheidet zwischen Jesus und Gott - und Paulus ebenso. Die Göttlichkeit Jesu wird bereits hinreichend dadurch erklärt, dass Gott durch Jesus wirkte wie es Petrus an Pfingsten bezeugt. Kein Grund also sich in widersprüchliche Philosophien, die weder ein Vorbild in der Natur noch ein Zeugnis durch die Bibel haben, zu ergießen.
Verstehst Du wie Jesus sowohl ganz Mensch wie auch ganz Gott sein kann bzw. dieses Konstrukt der Dreieinigkeit wie es durch die Konzile beschrieben wurde? Dann kannst Du das ja mal erklären - falls aber nicht:
(1. Timotheus 1, 5-7 - Elberfelder)5 Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. 6 Davon sind einige abgeirrt und haben sich leerem Geschwätz zugewandt. 7 Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen nichts, weder was sie sagen noch was sie fest behaupten.
Wenn man alles prüfen soll und nur das Gute behalten, dann braucht man logischerweise Kriterien anhand derer man beispielsweise etwaige Auslegungen auch verwerfen könnte. Was müsste in der Bibel stehen, damit eine Lehre wie die Dreieinigkeit zu verwerfen wäre? Da sich ein Widerspruch in sich wie ein Chamäleon verhält, ist eine solche Aussage nicht möglich. Auch bei einem Chamäleon könnte man Aussagen finden, dass es mal rot, mal braun, mal grün usw. ist, aber sofern man behaupten würde, dass es ganz grün und ganz rot im selben Augenblick wäre, wäre eigentlich jedem klar, dass das nicht geht.
Und weil es bisher nicht zur Sprache kam: Jesus hat gesagt, dass wer sich nicht zu ihm bekennt, zu dem wird er sich auch nicht bekennnen (Matthäus 10, 32-33). Da lässt man sich meines Erachtens also auch keinen Maulkorb in irgendeinem Forum verpassen, speziell auch angesichts besagtem „Endziel“, einem „ungeheuchelten Glauben“.
Grüße,
Daniel.