Alles Teufelszeug? VII

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Münek
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#921 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Fr 10. Nov 2017, 23:05

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Dann hast du dich mit den Evangelien noch nicht auseinandergesetzt. Jesus weist unentwegt auf sich selbst hin. ICH bin… wer MICH sieht… wer an MICH glaubt… wer MIR nachfolgt… ehe Abraham war, bin ICH –
Diese Ich-Aussprüche stammen mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht von Jesus selbst…
Das ist es, was ich sage: Um eine irrtümliche Naherwartung Jesu annehmen zu können, muss man das halbe NT zur Dichtung erklären.
Die historisch-kritische Exegese hat plausible, nachvollziehbare Begründungen für ihre Auffassung, dass die im Johannesevangelium dokumentierten Aussprüche und Reden Jesu Kompositionen (Erfindungen) des Evangelisten sind. Der Jesus der Synoptiker Matthäus,
Markus und Lukas hat NICHT so gesprochen - und und und....


Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Das hat auch niemand ernsthaft erwartet. Das Auffallende ist, dass zum Konsens der Exegeten kirchlicherseits KEINE Stellung bezogen wird. Da herrscht beredtes Schweigen im dogmatischen Walde.
Jeder Gottesdienst, in dem das apostolische Glaubensbekenntis gesprochen wird, sagt ganz laut das Gegenteil dessen, was Konsens unter den Bibelfälschern ist.
Auf gar keinem Fall. Das Thema wird schlicht ausgeklammert.

Roland hat geschrieben:Jede Enzyklika sagt an mindestens einer Stelle das Gegenteil zur Auffassung, Jesu sei ein irrender Wanderprediger gewesen. Nämlich dass er der Sohn Gottes ist.
Ja und? Das Thema wird ausgeklammert.

Roland hat geschrieben:Papst Benedikt, der zuvor 25 Jahre Chef der Glaubenskongregation der kath. Kirche war, hat eine solche Stellungnahme während seines Pontifikats veröffentlicht, hab's ja jetzt mehrfach zitiert.
Kannste knicken. Ratzinger geht einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Exegese aus dem Weg.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Das sind Spinnereien von Theologen, die nicht mehr an Gott glauben. Das ist Konsens unter den Bibelfälschern. Eine Kirche, die das sagt, kann ihren Laden dicht machen und muss die Bibel in die Tonne kloppen. Denn biblisch ist das nicht begründbar. Und das ist entscheidend.
Nein - das ist NICHT entscheidend. Entscheidend ist allein, dass die von Jesus als nah bevorstehend angekündigte Gottesherrschaft schlicht NICHT eintraf.
Wenn du nicht zur Kenntnis nehmen willst, was ich nun sooft dazu geschrieben habe, dann lies S. 87-92 in Ratzingers Buch. Damit du mal verstehst, was "Reich Gottes" bedeutet, wie vielschichtig dieser Begriff im NT verwendet wird, und dass Jesus nie und nimmer eine apokalyptische Naherwartung hatte.
Ratzingers persönliche Meinung ist unwichtig. Er sondert nur fromme Sprüche ab, ignoriert wichtige Aussprüche Jesu und scheut die sachliche Auseinandersetzung mit den Exegeten in der Naherwartungsfrage wie der Teufel das Weihwasser.

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Von einem Reich Gottes ist weit und breit nichts zu sehen. Die von der Kirche jahrhundertelang propagierte Auffassung, SIE stelle das Reich Gottes dar, scheint wohl inzwischen aufgegeben worden zu sein.
Das gehört zur Vielschichtigkeit des Begriffes.
Aha Vielschichtigkeit - eine dümmere Ausrede ist Dir wohl nicht eingefallen?

Roland hat geschrieben:An das, was als kleines Samenkorn in die Erde gelegt wurde, glauben nun, 2000 Jahre später, mehr als zwei Milliarden Menschen.
Watt - soviele? Das glaubst Du doch selber nicht. Nimm von Deinen mehr als zwei Milliarden Gläubigen nur einen Bruchteil, dann kommst Du der Wahrheit näher.

closs
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#922 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Fr 10. Nov 2017, 23:38

Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Exegese hat plausible, nachvollziehbare Begründungen für ihre Auffassung, dass die im Johannesevangelium dokumentierten Aussprüche und Reden Jesu Kompositionen (Erfindungen) des Evangelisten sind.
Möglich - aber selbst hier kann man erst interpretieren, wenn man sich den Begriff der Hermeneutik und der Heilsgeschichte vorgenommen hat (= unzulässig verkürzt: "Was erkennt der Mensch - hier Johannes - mit der Zeit?").

Münek hat geschrieben:Das Thema wird ausgeklammert.
Die Theologie klammert in der Tat eine geistige Auslegung (der Historie) aus, die solche Kriterien nicht berücksichtigt. - Die HKM klammert ihrerseits Geistiges aus. - Und deshalb haben wir hier zwei Karawanen.

Pluto
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#923 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Pluto » Sa 11. Nov 2017, 08:47

closs hat geschrieben:aber selbst hier kann man erst interpretieren, wenn man sich den Begriff der Hermeneutik und der Heilsgeschichte vorgenommen hat (= unzulässig verkürzt: "Was erkennt der Mensch - hier Johannes - mit der Zeit?").
Man kann es so auslegen, aber nur wenn man extrem religiös vorbelastet ist, wie es z.B. ein Ratzinger ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#924 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 11. Nov 2017, 09:54

Pluto hat geschrieben:Man kann es so auslegen, aber nur wenn man extrem religiös vorbelastet ist, wie es z.B. ein Ratzinger ist.
Wenn man extrem säkular ausgelegt ist, kann man es natürlich anders auslegen. - Deswegen bestehe ich doch immer auf die "Perspektiven-Lösung".

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#925 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Pluto » Sa 11. Nov 2017, 11:17

closs hat geschrieben:Deswegen bestehe ich doch immer auf die "Perspektiven-Lösung".
Und ich auf die agnostische Interpretation, weil die Chance am höchsten ist, dass sie neutral ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#926 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 11. Nov 2017, 13:35

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was das soll?
Vermutlich hat Ratzinger in seinen Funktionen den Katholiken seine persönliche Meinung aufgezwungen.
Das ist doch nicht nötig - das hier so intensiv diskutierte Thema "Naherwartung" ist großkirchlich-theologisch nicht sehr interessant, da längst durchdacht und ausgelegt. - Man hat Verständnis für das HKM-Ergebnis und spricht ihm dessen Eigen-Logik nicht ab, lehnt es aber mit eigenen, gesamtheitlichen Gründen ab.
Ja, vor allem aus glaubensideologischen Gründen.

Wie auch die anderen messianischen Bewegungen, war Johannes dezidiert antirömisch gesinnt und wurde aus diesem Grund vom romfreundlichen Potentaten Antipas hingerichtet. Die Taufe sollte von der Sünde reinigen, sie wird erst kurz vor dem Endgericht gespendet, um den Gläubigen den Zugang in das Gottesreich zu ermöglichen. Da Jesus sich von Johannes taufen ließ, glaubte logischerweise auch er an die unmittelbar bevorstehende Apokalypse. Bestätigt werden diese Überlegungen durch den Evangelientext. Nach der Verhaftung des Johannes predigt Jesus das gleiche wie dieser (nämlich die Umkehr) und sagt das Reich Gottes sei nahe (Mk 1,14-15).    
Solche Passagen, die das Weltgericht als unmittelbar bevorstehend schildern, können aus logischen Gründen nicht erfunden sein, da sie sich zur Zeit der Textabfassung bereits als evident falsch erwiesen haben. Diese beiden historisch gesicherten Tatsachen – bieten unabhängig voneinander – ein kohärentes Bild. Jesus stand in der jüdischen Tradition, war von antirömischer Gesinnung, glaubte an das baldige Ende der bestehenden Welt und das unmittelbar bevorstehende Anbrechen des irdischen Gottesreiches. Mit der Auffassung des Christentums ist dieser Befund unvereinbar.    

Dr. Ronald Bilik
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#927 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 11. Nov 2017, 14:28

sven23 hat geschrieben:Ja, vor allem aus glaubensideologischen Gründen.
Merkst Du nicht, dass dies ein klassischer Fall dafür ist, auf jemandem mit den Finger zu deuten, ohne zu merken, dass damit drei zurück zu Dir deuten?

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sven23
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#928 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 11. Nov 2017, 14:30

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ob der Mennonit Thiessen, der für den Bibelbund schreibt, die erste Adresse für historisch-kritische Forschung ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Tja, so gehen eben die Meinungen auseinander. Die einen meinen, um die Bibel zu beurteilen, müsse man sich z.B. der Expertise von Mitgliedern der atheistischen Giordano-Bruno-Stiftung (Kubitza) oder des österreichischen Freidenkerbundes (Ronald Bilik) bedienen, die anderen sehen da eher einen Prof. für NT und Rektor einer Staatsunabhängigen Theologische Hochschule als geeignet an (Thiessen).
Ich siedele Wissenschaft eher bei Letzterem an, als bei den genannten atheistischen Ideologen.
Wohl kaum. Theißen vs. Thiessen ist gleichbedeutend mit Wissenschaft vs. Glaubensdogmatik.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es ist nicht schwer, den Wanderprediger im nachhinein Dinge sagen zu lassen, die man gerne hätte.
Natürlich - der Verschwörungstheoretiker bricht sich wieder Bahn… ;)
Das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, sondern ist normales wissenschaftliches Handwerk, um zwischen frühen und späteren, zwischen authentischen und nicht-authentischen Aussagen unterscheiden zu können.
Dass Gläubige erst gar nicht diesen Anspruch haben, disqualifiziert sie für die historische Forschung.

Roland hat geschrieben: Ach – Paulus hat die Worte "Wer mich sieht, der sieht den Vater" also Gott, samt allen Leidensankündigungen in die Evangelien eingeschmuggelt. Die Theorien werden immer abstruser…
So abstrus ist das gar nicht. Paulus hat Jesus überhaupt nicht persönlich gekannt (Der Jesus im Fleiche geht uns nichts an). Vermutlich stand der irdische Jesus seiner eigenen Theologie im Weg. Ein Wanderprediger, der einen lockeren Umgang mit Frauen pflegte, sich sogar von diesen aushalten ließ, als Fresser und Weinsäufer verschrien war, paßte wohl nicht so ganz ins Weltbild des eher spröden Paulus.

Roland hat geschrieben: Außerdem ist es schade, wenn Menschen das Angebot der Vergebung derart verunglimpfen und als primitiv bezeichnen. Ich hoffe für dich, du kriegst noch die Kurve…
Überleg doch mal selber.
Gott schuf das Universum und die Erde und "sah, dass es gut war". So gut war es dann doch nicht, denn kurze Zeit später sah sich Gott genötigt, seine gesamte Schöpfung in einer Flut zu ersäufen, bis auf die Besatzung der Arche.
Aus den Überlebenden gingen wieder "Sünder" hervor, bis Gott dann auf die "geniale" Idee kam, seinen unehelichen Sohn auf die Erde zu schicken, um diesen von den Menschen töten zu lassen. Dann wäre die ganze Menschheit endlich erlöst.
Einem menschlichen Drehbuchautor würde man wohl sein Buch um die Ohren hauen. In der Religion wird dieser Plot zur ultimativen Heilsgeschichte stilisiert.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Konsens nur unter den HKM-Bibelfälschern. Von dir gern pauschal als "die Forschung" bezeichnet um der atheistischen Bibelinterpretation einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen.
Die historisch-kritische Fraktion ist die einzige, die in der historischen Jesusforschung arbeiten darf.
Ah ja, Berufsverbot für alle, die der Verschwörungstheorie nicht glauben wollen, die Bibel sei nur Lug und Trug.
Nein, das Berufsverbot erteilen sich alle selber, die als Vorraussetzung den Glauben an Götter, Wunder, Geister und Dämonen benötigen.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die kanonische Exegese hat übrigens gar nicht den Anspruch, in der historischen Forschung zu arbeiten. Mit ihren bescheidenen Glaubensmittlen kann sie es auch nicht.
Nee, die sind natürlich viel zu dumm dazu… Sagen die Herren Bilik und Kubitza, stimmts? :lol:
Nein, sagen die Kanoniker selber.

Dementsprechend interessiert sie sich weniger für die Entstehungsgeschichte der einzelnen Bibeltexte und das historische Umfeld, in dem sie geschrieben wurden, ....
Quelle: Wikipedia

Aber was weiß Wiki schon?
Die stecken doch alle unter einer Decke. :lol:

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Origenes schreibt auch, dass das wörtliche Verständnis der biblischen Mythen nur was für die schlichten Gemüter sei.
Zitat? Quelle?
Du ungläubiger Roland. :lol:

"Ganz unverblümt verhöhnt Origenes alle wörtlich genommenen Mythen. Er spricht mit Verachtung von jenen Christen, die die Versprechungen und Drohungen des Alten Testaments wörtlich nehmen. Er glaubt nicht an das Weiterleben der Einzelseele oder des Ich, er glaubt nicht, dass das Heil in so etwas wie Fortdauer des Ich besteht - das wäre sogar die Hölle. Erlösung liegt für Origenes vielmehr in der Entdeckung, dass Gott alles in allem ist - kurz, er war von ganz und gar neuplatonischer Ausrichtung. Er glaubte nicht einmal an die Auferstehung des Leibes. "Kaum vermag er seine Ungehaltenheit zu zügeln angesichts der grobschlächtigen Anschauungen der Traditionalisten über den Jüngsten Tag und die Auferstehung der Toten: "Die Evangelien sind nicht wörtlich zu nehmen."
Quelle: Glauben und Wissen

Augustinus hat auch was bemerkenswertes gesagt:

"Wahrlich, wäre es nicht wegen der Autorität der katholischen Kirche, so würde ich dem Evangelium keinen Glauben schenken!"

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ist aber in der Forschung weitgehend Konsens.
Wie gesagt: Konsens nur unter den HKM-Bibelfälschern. Von dir gern pauschal als "die Forschung" bezeichnet, um der atheistischen Bibelinterpretation einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen.
Der ewige Vorwurf der Bibelfälschung zeigt doch gerade, auf welch schwachen Beinen Berger steht. Sein Aufruf, man solle doch an die Bibel glauben, weil es schließlich so in der Bibel steht, zeigt seine ganze laienhafte und hilflose Naivität. Aber sie sei ihm gegönnt. Ein jeder soll das bekommen, was er verdient. ;)

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ich denke mal, dass die Forschung und hier speziell Theißen den Gesamtkontext weit besser beurteilen kann als wir alle zusammen.
Und genau der stellt ja auch seine Ergebnisse unter den Vorbehalt, dass sie nur richtig sind, wenn seine zuvor gesetzten axiomatischen Überzeugungen zutreffend sind. Und genauso sagt Bultmann, dass es keine voraussetzungslose Exegese geben kann.
"Die Forschung" wie du sie meinst, das ist Bibelinterpretation mit atheistischer Voraussetzung und somit alles andere als reine, objektive Wissenschaft.
Ich kenne keine Wissenschaft, die den Glauben an Geister, Götter und Dämonen voraussetzt, du etwa?

Roland hat geschrieben: Wie gesagt, tausend Jahre sind vor Gott wie ein Tag.
Übrigens, stell dir vor, Jesus wäre nach wenigen Jahren schon wiedergekommen. Dann hätte es uns alle hier gar nie gegeben, wäre doch schade drum, oder? :)
Warum? Dann wäre zumindest dem Volk, das Jesus zu retten versuchte, der millionenfache Völkermord erspart geblieben.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Jesus sagte aber auch zu seinen Jüngern, dass die mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen würden, bis das neue Zeitalter anbricht. Und das ist eine klare Terminzusage von einigen Monaten oder allenfalls ein paar Jahren.
Zum Schluss nochmal das einzige Verslein, an das sich die Naherwartungs-Gläubigen klammern wie an einen Strohhalm. Und mit dem versucht man den Gesamtkontext aus den Angeln zu heben, der die irrtümlicher Naherwartung eindeutig ausschließt.
Nein, wenn die Gottesherrschaft nach der Missionierung Israels anbricht, braucht es keine weitere Missionierung der restlichen Welt. Vermutlich hat Jesus deshalb auch nichts aufgeschrieben, für wen denn auch? Oder er war Analphabet, auch nicht gerade schmeichelhaft für den Sohn Gottes.

Roland hat geschrieben: Der zitierte Vers steht in Mt. 10, 23. Dort ist im Zusammenhang aber bereits hintergründig von künftiger, weltweiter Mission die Rede (V. 18). Dadurch, dass Jesus von den Juden verworfen wurde, steht tatsächlich die endgültige Errettung der Juden bis heute noch aus. Man ist also mit den "Städten Israels" noch nicht zu Ende. Die erfolgt, wenn "die Vollzahl der Nationen eingegangen ist" (siehe Römer 11, 25-26).
Also nie. :lol:
Die von Paulus erdachte Lösung der Parusieverzögerung hat sich ein wenig lange verzögert, meinst du nicht auch?
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sven23
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#929 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 11. Nov 2017, 14:33

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, vor allem aus glaubensideologischen Gründen.
Merkst Du nicht, dass dies ein klassischer Fall dafür ist, auf jemandem mit den Finger zu deuten, ohne zu merken, dass damit drei zurück zu Dir deuten?
Was ändert das an den inhaltlichen Aussagen Biliks, die die Forschungsergebnisse widerspiegeln?
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#930 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 11. Nov 2017, 15:43

sven23 hat geschrieben:Was ändert das an den inhaltlichen Aussagen Biliks, die die Forschungsergebnisse widerspiegeln?
Du verkennst immer noch, dass es sich dabei um - absolut legitime - Interpretationen aus einer ganz bestimmten Perspektive handelt. Das hat nichts mit "Forschung an sich" zu tun, sondern ist "Interpretation von Forschung".

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